Teil 3 – Trekking-Tour in den Horton Plains zum World’s End

Um 5 Uhr klingelte der Wecker und los ging’s, denn wir waren schließlich für 5:30 Uhr mit unserem Guide „Namil“ oben an der kleinen Straße verabredet. Auch unser Lunchpaket war fertig und so stiegen wir die Zufahrt hoch. Am Himmel sahen wir die ersten hellen Streifen hinter den Bergen. Als wir niemanden an der kleinen Straße sahen, gingen wir den Berg runter zur Hauptstraße und dort stand ein kleiner Bus. Rolf fragte „Norton Plains?“ – er sagt immer Norton (Rolf kennt nur Sportler) statt Horton – der Fahrer nickte und wir stiegen glücklich ein. Nach ein paar Minuten fragte er uns „Are you six people?“ und wir: „ No, only two.“ „ Which Hotel?“ Und wir „ Green Stars.“ Er griff sofort zum Handy und klärte ab, ob wir seine richtigen Gäste seien. Hui…waren wir nicht, denn er drehte auf der Stelle, fuhr zurück und prompt kam unser Guide gerade den Berg runter, blinkte auf und schnell war klar, was Sache war. Einmal Auto tauschen…sorry, sorry … und „what’s your name“ und los ging die ca. einstündige Tour im Jeep zum Eingang des Nationalparks.

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Kühl und windig, manchmal ein paar Regentropfen, ruckelten wir die Berge steil hoch, vorbei an Kuhwiesen, die aussehen wie bei uns, mit Blick auf unzählige Felder, auf denen Gemüse aller Art angebaut wird. Das Land hier ist die Wiege dieser Gemüsearten ( Möhren, Kartoffeln, Lauch, Mais usw.), alles Handarbeit, kein Traktor, kein Pflug weit und breit zu sehen. Nachdem wir am Parkeingang unsere 3000 Rupien pro Person bezahlt haben, entdecken wir auf dem Weg zum Parkplatz die ersten Sambahirsche, die grasend auf den weiten Wiesen stehen. Dass wir uns dann doch dazu entschließen, unseren Guide auch mit in den Park zu nehmen, war eine gute Entscheidung, denn er entdeckte immer wieder gut getarnte Echsen (Lizzard), Leopardenspuren und Blumen, die wir niemals gesehen hätten.

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Des Weiteren ist die Landschaft auf diesem Hochplateau geprägt von Sri Lankas kleinster Bambusart, von Baumfarnen, Rhododendren und von knorrigen Kina-Bäumen, zu erkennen an ihren schirmartigen Kronen und oft vermoosten Ästen. Am Wegesrand fallen die zarten Blüten des Edelweiß, der Stechginster und die weißen, blauen oder violetten Blüten der „Binara“ auf. Die Wanderung führte uns zunächst über eine offene Ebene, über gelb-rote, ausgewaschene Quarzsteinuntergründe hoch zum „Small World’s End“, wo das Plateau 270 m steil abfällt. Immer mehr kam die Sonne durch, der Himmel zeigte sein schönstes Blau und verschaffte uns eine wunderbaren Ausblick. Von dort gingen wir weitere 1,2 km durch Nebelwald bis zum berühmten „World’s End“. Auf dem Felsrand sitzend aßen wir unser Frühstück. Hier fällt das Plateau 870 m schräg ab und lässt einen atemberaubenden Blick frei. Zudem ergeben sich schöne Ausblicke auf die Gipfel des Kirigalpota und des Thotupola Kande.

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Der Wanderweg führte uns weiter durch hügeliges offenes Grasland zu einem steilen Stück, bis wir zu den „Baker’s Falls“ gelangten. Ein beeindruckender Wasserfall! Von dort war es nicht mehr sehr weit bis zum Parkausgang, so dass wir gegen 11 Uhr wieder dort ankamen. Als wir in unseren Jeep steigen wollten, entdeckten wir den Sambahirsch, der genüsslich im Gras liegend hinter dem Jeep lag. Sehr glücklich und erschöpft fuhren wir zurück nach Nuwara Eliya.

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