Teil 7 – „take it easy“ – Reiseplanänderung

Wir hatten uns doch so sehr auf’s Meer gefreut. Endlich mal relaxen, sonnen, schwimmen und braun werden … ja, das wollten wir … doch dann kam alles anders.

Auf der Busfahrt von Ella nach Moneragala nahm sowohl die Temperatur als auch die Anzahl der Locals im Bus immer weiter zu. Mein Rücken klebte an der Rückenlehne, der Schweiß lief überall hin und ohne Handtuch unterm Po konnte ich mir das Sitzen gar nicht mehr vorstellen. Ohne zu trinken, da keine Toilette weit und breit, ist so eine mehrstündige Busfahrt bei über 34 Grad eine echte Herausforderung. Die Busbahnhöfe sehen in jeder Stadt sehr ähnlich aus: ein Gewusel von Menschen, Händlern, Tuk-Tuk-Fahrern, Verkäufern und heißen Blechen … wenn man wie wir die Schrift auf den Bussen nicht lesen kann, ist es eine Kunst, in den richtigen Bus zu steigen.

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Die Landschaft veränderte sich je weiter wir zur Küste kamen radikal. Es wurde immer flacher, trockener und heißer, selbst der Wind war heiß. Auf der A 4 nach Pottuvil konnten wir die Elefanten vom Bus aus sehen, da hier 2 Nationalparks aneinandergrenzen.

Unser Bungalow im „Ocean Beach Resort“ war klein, heiß und nicht sonderlich schön. Für uns die bislang schlechteste Unterkunft für diesen Preis. Okay, also wollten wir uns das Meer und den Strand anschauen und ein Restaurant für den Abend finden. Nach einem Spaziergang am Strand versuchten wir ein kaltes Bier zu bekommen, was in dieser  muslimischen Gegend schon mal schwierig ist, zumal der Strom laufend ausfällt. Auch im coolen „Surf and Turf“ gab’s keine kalten Getränke. „Take it easy“ … selbst unser WLan-Password hieß so.

Im „Gecko“ bekamen wir dann endlich etwas Kaltes zu trinken, mein Kreislauf rebellierte bei dieser unerträglichen Hitze und der im Reiseführer angepriesene herrlich tropische Garten war auch nicht da. Überhaupt wurde sehr viel gebaut oder abgerissen … viele Backpacker waren hier, die chillig in Hängematten abhingen, insbesondere junge Frauen in kleinen Gruppen, die uns schon im Bus aufgefallen waren, hatten hier nur ein Ziel: die Full (Half und was es sonst noch gibt)-Moon-Parties! Letztlich aßen wir an der Straße in einer sehr einfachen Bude für zuviel Geld. Unsere Enttäuschung wuchs und wuchs. Der Strand gefiel uns nicht besonders, die Infrastruktur war „take it easy“, die Hitze unerträglich und die Unterkunft war zwar noch im Vergleich zu den anderen passabel, aber wohl fühlten wir uns nicht, zumal wir hier für 4 Nächte gebucht hatten, was wir uns gerade absolut nicht vorstellen konnten. Morgen früh wollten wir uns entscheiden, wie es weiter geht.

Nach einer für mich grauenhaften, viel zu lauten und heißen Nacht, war die Laune am nächsten Tag so miserabel, dass wir Beide nur noch wegwollten. Unser neues Ziel war der Süden, da uns 30 Grad lieber waren als 35 Grad, die gerade an der ganzen Ostküste herrschen. Folglich cancelten wir die Tage hier und die nächste Buchung in Trincomalee ebenso (auch wenn das uns Geld kostete).

Die letzten Tage sind uns zu wichtig, als dass wir sie an Orten verbringen, die uns nicht gefallen. Gelernt haben wir daraus, dass wir nichts mehr im Voraus buchen und uns auch von der Panikmache Dritter nicht unter Druck setzen lassen, dass beispielsweise nichts mehr frei wäre. Stimmte nämlich gar nicht! Es raubt uns einfach diese Spontanität, kurzfristig zu entscheiden, wo’s hingehen soll …

So und dann ging’ los nach Kirinda, auf die andere Seite des Yala-Nationalparks, der noch auf unserer Agenda stand …

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Ein Gedanke zu „Teil 7 – „take it easy“ – Reiseplanänderung

  1. Toni und Christel rodenkirch

    Ich finde es wieder einmalig, was Ihr alles erkundet und welche herrliche Landschaften
    Euch erwarten. natürlich, die HItze, das ist schon ganz schön schweißtreibend und
    macht kaputt. Aber was Ihr erlebt ist fantastisch. Hoffentlich könnt Ihr jetzt bald
    mal relexen, Eve braucht auch noch sehr viel Kraft für Nepal.
    Ich sitze auf der Terrasse bei einem Kölsch, das tut gut.Die Hitze von voriger Woche
    ist gebrochen, jedoch heute schon wieder 27 Gr ad, aber gut.
    Ich wünsche Euch Beiden weiterhin eine tolle Zeit, L.G.Christel

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