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Kathmandu – Wiedersehen nach dem Erdbeben

Vom Strandleben in die Großstadt. Von den Philippinen ins Himalaya. Schon beim Landeanflug auf Kathmandu luken die Achttausender durch die Wolkendecke. Durch die Berge vor dem Kathmandu-Tal müssen alle Flugzeuge hindurch. Das Prozedere mit dem Visum klappt nach ein paar Stolpersteinen mit den neuen digitalen Scan-Automaten. Wir freuen uns sehr auf Rolf Schmelzer, der mich bei meinem ersten Besuch im August 2015 zu den Erdbeben-Projekten begleitet hat. Nach einer herzlichen Begrüßung mit Nepal-Tüchern werden wir ins Hyatt-Regency gebracht. 

Willkommen im Hyatt in Kathmandu, Nepal

Ja, richtig gehört! Rolf Schmelzer lädt uns ein als Dankeschön für unseren Einsatz hier nach dem Erdbeben. Mannomann, so luxuriös! In dem wunderschönen Spa organisiere ich meine Massage für morgen und lasse mich von dem Friseur zu einem Hair-Spa überzeugen. Mit lockeren und gut geföhnten Haaren erscheine ich zur Happy Hour.Hier können wir nach Herzenslust über das Fingerfood-Buffet und den Wein herfallen, alles inklusive.Welch ein Genuss … Riesling und Käse! Nach dreieinhalb Jahren haben wir genügend Gesprächsstoff. Die Weine schmecken so köstlich, dass mein Kopf in der Nacht schon brummt. Nach einem gigantischen Frühstücksbüffet und meiner Himalaya Herbs Massage ziehen wir um ins reale Leben. Einmal durch den Park des Hyatts und prompt stehen wir vor dem Ti-Se Guesthouse.

Kathmandu

Natürlich lässt Rolf sich gerne von mir zur Boudanath Stupa führen. Die Kühle vom Morgen weicht nun den warmen Sonnenstrahlen. Wir umrunden die Stupa, staunen hier und da, wie sich Menschen auf die Knie fallen lassen, beten und Gebetsmühlen drehen. Für Timmy (heute Geburtstag) und Papa zünde ich Butterlämpchen an. Weiter geht es nach Thamel zum HUB – dem Büro von  Socialtours nebst angeschlossenem Café. Endlich plaudern wir mit Raj und Birgit bei einem Karma Coffee persönlich. Sein Tipp, zum Visa-Agenten zu gehen, erweist als genial. Im Copy-Shop neben der Immigration sitzt besagter Herr Agent. Für 135€ pro Visum regelt er das Ding, während wir mit unserem 2. Pass weiterreisen können. Falls es Probleme gibt, meldet er sich. Wir hoffen nicht! Da Thamel nun mopedfrei ist, macht das Bummeln hier nun mehr Freude. Wie gerne würde ich mir hier ein paar Klamotten kaufen! Sobald die Sonne untergeht, wird es im Nu kalt. In Sam‘s Bar trinken wir Bier bzw. Lemon-Tee und wärmen uns am Lagerfeuer!  Ein kleines Taxi bringt uns durch den chaotischen Verkehr zurück. Rolf Schmelzer sagt, die Hauptstraße soll bald ganz neu gemacht werden. Okay, doch jetzt beherrschen Staub und Schlaglöcher diese Straße.

Auf den Gebetsfahnen schreibt Eve die Namen unserer nächsten Verwandten …
… und werden anschließend an der Stupa aufgehangen

Nach einer kalten Nacht in Fleecejacke zieht es uns noch mal zur Stupa hin. Dieser magische Ort lässt einen so schnell nicht mehr los. Heute ist ein besonderer Tag, denn man kann sieben Gebetsfahnen kaufen und mit den Namen seiner Liebsten beschriften. Diese sieben Fahnen werden aneinandergebunden, nach oben gebracht und an einer der vier Ecken aufgehängt. Da bin ich natürlich dabei! Alle Familienmitglieder kommen auf die Fahnen. Von einem Rooftop-Café haben wir einen fantastischen Blick. Wir verfolgen mit Adleraugen, wo die Gebetsfahnen letztlich angebracht werden. Da heute noch ein sehr wichtiger Besuch bei Lata ansteht, müssen wir uns losreißen. Ihre Adresse habe ich auf Google Maps gespeichert und so gehen wir naiv davon aus, dass ein Fahrer sie schon finden wird. 

Berührender Besuch bei Lata Koirala

Ein Taxifahrer kämpft sich durch die staubigen Straßen, zwischen hupenden Autos, LKWs, Bussen, Mopeds und Fußgängern. Polizisten versuchen in der Mitte einer Kreuzung das schlimmste Chaos zu vermeiden. Zwischen Müll, Staub und Abwasser wurschteln sich Obstverkäufer und Fußgänger hindurch. Schon bald verändert sich die Straße in einen unbeschreiblichen Off-Road-Zustand. Eigentlich nur mit mit einem Jeep befahrbar. Unser Fahrer gibt wirklich alles, telefoniert immer wieder mit Lata, kehrt um, probiert andere Wege. Hui … das hatten wir uns doch etwas einfacher vorgestellt. Doch plötzlich kommt ein „Here we are“ und tatsächlich, wir stehen vor ihrem Haus, das sich hinter eine Art Baustellenzaun verbirgt. Auch hier baut die Regierung eine neue Straße und hat vorausschauend schon mal den Vorgarten in eine Baustelle verwandelt. Über Bretter steigend nähern wir uns der Tür, in der Lata schon wartet. Mit Tränen in den Augen umarmen wir uns intensiv. In einem Kinderzimmer nehmen wir Platz auf dem löchrigem Sofa und schauen uns an. So lange haben wir auf diesen Augenblick gewartet. Nachdem ich Kathmandu Ende August 2015 verlassen habe, ist kurz darauf ihr Mann, Christian, an Dengue-Fieber gestorben. Für Lata, die selbst körperlich gehandicapt ist, war dies ein Schock … ein Trauma. 

Lata

Lata und Christian haben mich damals auf meiner Reise begleitet und sind zu Freunden geworden. Sein Tod hat mich so intensiv berührt, dass ich ein Ölbild von den Beiden gemalt habe. Dank an Alex, dass es vorher in Kathmandu angekommen ist. Nun hängt es hier im Flur. Erinnerungen kommen auf. Christian, ein guter Freund von Rolf Schmelzer, hat als Fotograf einige Hilfsprojekte ins Leben gerufen. Mittlerweile setzt Lata mit ihrer Stiftung „Koirala-Kessler-Foundation“ Christians Lebensziele fort. Mit ihrer Stiftung unterstützt sie verwitwete, alleinerziehende und gehandicapte  Frauen und deren Kinder. Zur Zeit leben fünf Kinder und eine traumatisierte Mutter in dem Haus. Zudem haben Frauen aus der Umgebung die Möglichkeit an Handarbeit-Workshops teilzunehmen, in denen sie Kinderkleidung, Taschen, Untersetzer usw. nähen. Von dem Verkauf und den Spenden finanziert sie die anfallenden Kosten. Von der Regierung bekommt sie für ihre Arbeit keine finanzielle Unterstützung. Zwei junge Frauen unterstützen Lata, da  sie selbst wegen ihrer Muskelerkrankung nur mit Hilfe von Krücken laufen kann. 

Wir staunen über ihren unermüdlichen Einsatz, wo sie es doch selbst so schwer hat. Die 100€, die ich ihr in Rupien von den Spenden unseres Abschiedsfestes schenke, nimmt sie mit großer Freude und Dankbarkeit an. Da ein Mädchen mit Gelbsucht im Krankenhaus liegt, fährt sie mit uns im Taxi zurück. Von dem Geld wird sie einen Teil der Krankenhauskosten bezahlen. Der Abschied fällt mir extrem schwer. Wir drücken uns lange, winken und weinen. Mir geht es sehr nah, zu sehen, wie sie dort lebt, mit ihrer eigenen Behinderung, wie sie andere Frauen noch unterstützt, wie wenig sie hat, wie wenig sie sich wünscht, benötigt und – meine Güte … was sind wir verwöhnt! Ich wünsche ihr weiterhin viel Kraft und Energie, diese Lebensaufgabe zu bewältigen. 

Herzliches Wiedersehen mit Familie Gurung

Bei Regen sieht Kathmandu noch schmuddeliger und chaotischer aus. Mit dem Jeep fahren Rolf und ich mit Rolf S. Richtung Chitwan. Die ersten 30 km durchs Kathmandu-Tal sind zäh. Fast zwei Stunden vergehen auf dieser von Schlaglöchern zersetzten Straße. Die entgegenkommenden indischen LKWs sehen zwar bunt, aber wenig sicher aus. Häufig haben sie einen Schaden oder Platten und werden von völlig übermüdeten Indern gefahren. Nach ca. fünf Stunden erreichen wir endlich Bhim Gurungs Kiosk direkt am Highway nach Chitwan. Dort sitzt er mit seiner Frau und seinem halbjährigen Baby und strahlt uns an. Vor Dreieinhalb Jahren habe ich ihm 1500€ in einem Rucksack zum Neubau seines Hause übergeben. Diesmal zeigt er wirkliche Freude! Im Nu wird Reisschnaps herumgereicht, Fotos von damals gezeigt, viel gelacht und erzählt. Den kleinen Jungen im rosafarbenen Overall habe ich bald auf dem Arm. Bhims Frau dachte schließlich, sie bekäme ein Mädchen. 

Bhims jüngster Nachwuchs

Natürlich gehen wir auch zu dem neuen rosafarbenen Haus. Eineinhalb Jahre hatten sie damals zu zehnt in dem Stall gewohnt, bis sie mit dem Bau anfangen konnten. Immerhin fehlen den versprochenen 3000$ von der Regierung immer noch 1000$. Mit unserer Unterstützung und der von anderen Helfern über Rolf S. konnte die Grundfinanzierung abgesichert werden. Als Bhim erzählt, dass sie wahrscheinlich den Mietvertrag für das Kiosk nicht verlängert bekommen, reagiert er mit „Dann machen wie eben woanders eins auf!“ Für deutsches Sicherheitsdenken unvorstellbar. Zum Abschied überreiche ich ihm die Ölkreiden für seine Tochter, die mit acht Jahren im Internat lebt. Er bedauert, dass er sie nur alle 14 Tage besuchen kann. Mit acht Jahren alleine von zu Hause weg! Auch das ist für uns unglaublich!

Bhims neues Haus

Alles im grünen Bereich in Chitwan

Endlich wieder in der Sapana Village Lodge in Sauraha. Auf dem Weg dorthin freue ich mich schon auf die Elefanten, die zur Lodge gehören, auf den großen gepflegten Garten mit den liebevollen gestalteten Häusern direkt am Fluss, wo wir auf der Terrasse sitzend die Nachmittage in der Sonne verbringen werden. Die Kälte und den Nebel am Morgen werden mit Kaffee im Bett überbrückt. Beim Frühstück auf der Terrasse können wir uns einfach an den Anblick der Elefanten am Fluss nicht sattsehen. Ein Schakal, ein Seeadler und ein paar Wasserbüffel schauen auch noch vorbei. Die Tage verlaufen sehr relaxed. Keine fixen Programmpunkte. Ein paar Tage Pause vom Reisen. Dem Elefantenjungen, Samrat, füttert Rolf mit Bananen. Mir ist das immer noch nicht so geheuer. Seine Großmutter, Luckykolli, genießt hier ihre Rente. 

Raubtierfütterung

Ochsenkarrentour durch die Tharu-Dörfer

Wir haben die Gelegenheit mit Samtosh, ein Guide unserer Lodge, die freundlichen Tharu und Ihre Lebensart kennenzulernen. Zuerst durchqueren wir mit  einem Ochsenkarren den flachen Fluss, um auf die andere Seite zu kommen. Da die Ochsen noch jung sind und leider das erste Mal durchs Wasser laufen, wird es arg ruckelig. Die naturverbundenen Tharu, ein Volk der Terai im Süden Nepals, bezeichnen sich als Menschen des Waldes, denn in den Urwäldern zwischen Indien und Nepal haben sie lange Zeit isoliert gelebt. Sie haben eine eigenständige Kultur entwickelt und sind seit jeher Buddhisten. Auch Bhudda war ein Tharu! Man sagt, sie können in der flachen Ebene trotz der Moskitos überleben, gegen Malaria seien sie vermutlich immun. Andere ethnische Gruppen sind im Laufe der Besiedelung wegen der Moskitos in die Berge gezogen. Die kleinen lehmfarbenen Häuser mit ihrer Bemalung fallen sofort auf. Keine Fenster, nur Luftschlitze, gebaut aus Elefantengras und Lehm. Am Hausbrunnen wird sich gewaschen und Geschirr gespült. Auf den Feldern bauen sie Reis, Senf, Mais und Weizen an. Zur Zeit ist der Senf reif, aus dem sie Senföl herstellen. Kühe, Ziegen und Hühner gibt es in fast jedem Haus, meist direkt nebendran im Stall. Abends wird vor den Häusern ein Feuer angezündet. Die Tharus sitzen davor, plaudern und wärmen sich. Die Häuser und Straßen wirken sauber und friedlich. 

Die Tharus scheinen hier ein gutes Leben dank des zahlreichen fruchtbaren Ackerlandes zu führen. Doch die aus Stein gebauten Häuser nehmen immer mehr zu, die kleinen Lehmhäuser dagegen verschwinden zunehmend. Das ist schade, denn ihre Kultur wird so aufgegeben. Damit die Tharus wieder stolz auf ihre Kultur sind, werden Homestays in den Dörfern angeboten und Kulturexkursionen dorthin gemacht.

Dschungelabenteuer auf der 20.000 Lakes Tour

Dass diese Tour ein absolutes Highlight wird, ahnen wir ja noch nicht.Wir haben keine Ahnung, was uns auf dieser Tour überhaupt erwartet. Mit dem offenen Jeep werden wir in 20 min mit dem Ranger, Rolf S. und zwei Frauen in der Ranger-Ausbildung in die sog. Buffer-Zone des Chitwan-NP gebracht. Im Schritttempo durchqueren wir auf Waldwegen den Dschungel. An einem See, der von orangefarbenen Streifen (Eisen) durchzogen ist, legen wir einen Stopp ein. Es sieht sehr mystisch hier aus. Diese Spiegelung der Bäume im Wasser, die wechselnden Farben des Wassers. Mit den Ferngläsern sichten wir Rehe und Hirsche. Ein Stück weiter entdeckt eine der jungen Frauen ein Nashorn im hohen Gras – mit unseren Augen kaum zu erkennen. Mit den Ferngläsern erhaschen wir den Rücken. Unser Ranger erklärt uns, dass wir großes Glück hätten. Wir warten und sichten. Hinter uns drängelt ein Jeep mit Chinesen, den wir gerne vorbei lassen. 

So nah … ein Rhino

Der Jeep fährt vor und zurück. Unser Ranger will warten, denn er vermutet, dass das Nashorn zu uns kommen wird. Und tatsächlich … das Warten hat sich gelohnt. Nach einigen Minuten kommt das große Nashorn-Männchen hinter den Büschen hervor und ist in voller Größe zu sehen. Wir erstarren. Das Nashorn scheint unbeeindruckt von uns weiter zu grasen. Wir können es kaum fassen, was da so nah vor uns steht. Total fasziniert von diesem Urtier, das am Po zwei blutige Wunden hat. Auf dem Rückweg entdecken wir an einem ebenso mystischen See jede Menge Krokodile … zum Glück an der gegenüber liegenden Uferseite. Ein sehr friedlicher Ort inmitten dieses Dschungels. Sobald die Sonne untergeht wird es merklich kälter, besonders in diesem offenen Jeep.

Sapana School – ein neues Konzept in Nepal

Am Abend vor dem Besuch der Schule werden wir von Elsa Geilmann, eine Holländerin, die mit Dhurba (Besitzer der Sapana Lodge) vor vielen Jahren die Idee zu der Schule hatte, herzlich umarmt und begrüßt. Obwohl wir uns seit einigen Jahren nur über Facebook kennen, erscheint uns Dreien diese Begegnung so vertrauensvoll, als wären wir schon lange eng verbunden. Elsa erzählt uns von ihrem Sponsoring, indem sie jedes Jahr ich weiß nicht wieviele Kilometer in der Ägäis vor Kreta schwimmt. Wir tauschen uns über die Entwicklung der Schule aus. Problematisch sei zur Zeit der hohe Anteil an Kindern aus armen Familien, die keinen Beitrag für den Schulbesuch bezahlen können. Die anvisierte Verteilung von 50% ohne und 50% mit Beiträge ist zur Zeit nicht realisierbar. Dies führt zu Unzufriedenheit in den Familien, die die Beiträge bezahlen. Neben der sozialen Organisation der Lodge „Sapana Social Impact“ wird die Schule von einer holländischen Stiftung unterstützt, die von Elsas Freundin, Marie-José van der Sandt, verwaltet wird. Beide Frauen veranstalten einmal pro Jahr eine zweiwöchige Lehrerfortbildung für die Lehrkräfte der Schule und auch für Lehrkräfte von umliegenden Schulen. 

Sapana School

Am nächsten Tag hat Elsa eine Termin so vereinbart, dass die Kinder draußen sind, wenn wir die Räume besichtigen. Wir sind schon sehr gespannt, zu sehen, was ich verändert hat. Im Mai 2016 war die Eröffnung. Vor dreieinhalb Jahren habe ich Montessori Material für diese Schule gekauft. Aus der einstöckigen Schule ist eine Zweistöckige geworden. Das Außengelände fällt uns sofort auf, denn hier gibt es jetzt Spielgeräte, einen Sandkasten, einen Gemüsegarten und einen überdachten Platz zum Essen. Während Rolf fotografiert, zeigt Elsa uns die Räume und Leitsprüche an den Wänden, wie z.B. Each Child is unique and deserves our full attention. Die Räume sind in Spielbereiche aufgeteilt, ähnlich wie in deutschen Kitas. Puzzle, Bauklötze, Spiele usw. werden geordnet und auffordernd dargeboten. Auf den blauen Teppichkreisen mit den Kissen in den Regenbogenfarben kommen die Kinder zum Morgenkreis zusammen. Hier wird gesungen, erzählt und gespielt. Eine Köchin kocht das tägliche Mittagessen, das die Kinder draußen unter den Dach einnehmen. 

Der gute Ruf der Schule spricht sich immer mehr in den umliegenden Dörfern herum. Zur Zeit besuchen fast 30 Kinder zwischen 2 und 6 Jahren die Schule. Das neue Konzept nimmt langsam Gestalt an, dank Elsas und Marie-Josés unermüdlichen Einsatz in der Lehrerfortbildung. Es wird noch viele Jahre dauern, bis sich ein neues Bild vom Kind und vom Lernen in den Köpfen der Eltern und Lehrkräfte gebildet hat. Auch die Eltern nehmen hier gerne an Schulungen Teil. Die Veränderung dauert schließlich auch bei uns noch lange an. Beim Hinausgehen begegnen uns die Kinder mit ihrer Fröhlichkeit. Rolf wird mit High-Five-Händen überfallen.

Jetzt sind alle Spenden aus unserer Abschiedsfeier verteilt

Zum Abschluss übereichen wir unser Geschenk … die Ölkreiden, die ich in Köln besorgt und nach Nepal geschickt habe. Die Lehrkräfte freuen und bedanken sich herzlich. Später schenken wir Elsa die 100€ aus der Spende von unserer Abschiedsparty, in Rupien für den Neubau des Hauses, der für die Lehrkräfte gedacht ist, aber auch einen Multifunktionsraum erhalten soll. Sie freut sich wahnsinnig und drückt uns von Herzen.

Mehr Informationen zur Schule: https://stichting-sapana-school.com/

Rückblick auf ein halbes Jahr auf Reisen

„Genieße das Leben ständig, denn du bist länger tot als lebendig!“

Ich habe mich selten so frei und glücklich gefühlt wie in diesem halben Jahr. Das Gefühl so weit weg von gesellschaftlichen Zwängen zu sein, jeden Tag so zu leben wie ich möchte, zu essen, wenn ich Hunger habe, zu schlafen, wenn ich müde bin. Neben den wunderschönen Landschaften mit der einzigartigen Tierwelt, ob Karststeinberge mit Reisfeldern mit der Halong Bucht in Vietnam, weiße Strände auf den Molukken, bunte Korallenriffe und Großfische auf Papua, Vulkane auf Flores, Nashörner und Krokodile im Dschungel mit dem Annapurna-Massiv in Nepal, das Mekongdelta in Kambodscha mit Angkor Wat sind die Erlebnisse mit den Menschen am berührendsten. Die Menschen, die uns ihre Häuser, ihre Tiere, ihre Felder, ihren Brunnen, ihre Waschplätze, ihre Art zu kochen und zu schlafen, sich fort zu bewegen, zeigen, wie sie mit ihren Kindern spielen,  wie sie hier Hochzeiten feiern und Spaß haben, all das macht die Würze solch einer Reise aus. Wenn ich den Kindern auf der Straße, in den Bussen oder Booten Kekse und Luftballons schenke und sie mir entgegen lächeln oder staunen, geht mein Herz auf. So sorge ich immer für einen Vorrat in meinem Rucksack. Ich liebe diese Abwechslung, bin neugierig auf die Welt. DAS IST LEBEN! 

Direkthilfe mit den Spenden unserer Familie und Freunden auf Lombok

Ich weiß, dass ich wieder zurückgehe in meinen Beruf. Ich bin dankbar, dass ich eine gute Ausbildung und das Studium geschafft, dass ich einen gut bezahlten Job habe und ich mir solche Reisen leisten kann. Doch ich möchte mich nicht mehr so aufsaugen lassen, möchte meine Lebenszeit nicht mehr in diesem Mäße der Schule widmen. Das nehme ich mir jedenfalls feste vor!

Ich freue mich riesig, meine Familie wiederzusehen. Sie fehlt mir hier am meisten. Auch meiner Familie möchte ich danken, dass sie mich in meinen Ideen vom Reisen unterstützt haben, dass sie so eine abenteuerlustige „Mama und Oma“ toll finden, dass meine Mutter mich einfach gehen lässt, obwohl sie mich bestimmt auch hin und wieder gebraucht hätte. Mein Vater im Himmel  beobachtet mich bestimmt auf dieser Reise und schüttelt so manches Mal den Kopf, wenn er mich hier sieht. Er beschützt mich noch immer, das spüre ich. 

Besuch bei der Familie Gurung mit ihrem jüngsten Nachwuchs

Auch Luan, Noomi, Fabian und Jonas, meine Enkelkinder, vermissen ihre Oma bestimmt sehr. Was es für sie bedeutet ein Jahr ohne sie zu sein, kann ich mir kaum vorstellen. Ich komme ja wieder und bin dann noch viele Jahre für euch da. 

Ich freue mich auf meine Schwester und auf Jürgen am 01. März in Kalkutta. Ein bisschen Heimat. Vertrautheit. Bindung. Das tut uns auch mal wieder gut.

Dass ich all diese positiven wie negativen Erlebnisse mit dem Menschen teilen kann, den ich so sehr liebe, macht mich glücklich. Dafür bin ich Rolf so dankbar! Dass Reisen mitunter auch sehr anstrengend sein kann, haben wir immer wieder gespürt. Manchmal war uns nur zum Heulen oder Abhauen! Doch zusammen schaffen wir es wirklich super! Wenn’s gar aussichtslos erscheint, hilft mir  Tomorrow is another day“… und letztlich wird alles gut! 

Treffen mit Lata in Kathmandu inkl. einer kleinen Spende für ihre Stiftung

Bootstour in der Halong Bucht

Hier sollte er nun in Erfüllung gehen: einer meiner größten Reiseträume. Eine Bootstour mit Übernachtung durch die Halong Bucht. Dieses Naturschauspiel von riesigen Kalksteinfelsen im smaragdgrünen Wasser, diese einzigartige Atmosphäre, all das sollten wir mit Cat Ba Ventures erleben.

Von Hanoi geht es um 10 Uhr mit dem Bus auf die Insel Cat Ba, die größte Insel in der Halong Bucht. Nach drei Stunden erreichen wir den Hafen. Eine rostige Fähre bringt den Bus schnell rüber auf die Insel. Nach einer halben Stunde werden wir an unserem Hotel rausgelassen. Das ist hier in Vietnam auch so üblich. Sehr praktisch. Da die Häuser hier schmal und hoch gebaut sind, müssen wir in die 3. Etage laufen. Im Eingangsbereich betreibt unser Besitzer mit seiner Familie einen Beauty- und Spa-Salon, der wenig einladend aussieht und tagsüber von den Mitarbeitern auch eher zum Dösen benutzt wird. Unser Hotel soll uns für jeweils eine Nacht vor und nach der Bootstour reichen. Dass es hier in der Stadt so touristisch zugeht, hätten wir nicht gedacht. Eine mit bunten Lichtern dekorierte Hafenmeile mit schwimmenden Restaurants und jede Menge Touranbietern präsentieren sich. Glücklicherweise habe ich die Tour bereits vorher gebucht, so müssen wir hier nicht Touren und Preise vergleichen.

Unser großes Gepäck lassen wir im Hotel, als wir am nächsten Morgen bei strahlendem Sonnenschein vor dem Büro von Cat Ba Venture mit kleinem Gepäck gespannt auf die Leute warten, die mit uns auf‘s Boot gehen. Außer uns treffen noch ca. 15 weitere Traveller ein. Es ist wieder ein bunte Mischung aus Holländern, Amerikanern, Deutschen, sogar eine Frau aus Sri Lanka ist dabei und natürlich wieder Franzosen, die hier sehr präsent sind. Während eines kurzen Bustransfers zum Hafen erklärt unser Guide, Duck, das Programm und wir besteigen kurz darauf das große Holzboot. Ich kann gerade noch die Kamera zücken, als sich die atemberaubende Kulisse schon vor uns auftut. Schwimmende Dörfer mit Fischzuchtfarmen säumen beide Seiten, vor uns die Kalksteinfelsen im smaragdgrünem Wasser vor blauem Himmel, dazwischen tuckern traditionelle asiatische Fischerboote. Unfassbar schönes Naturwunder – nicht umsonst gehört es zum UNESCO Weltkulturerbe. Das Sonnendeck lädt zum Staunen und Relaxen ein. Auf den Liegen machen wir es uns bequem. Wow, wie das hier aussieht! Ich bekomme eine Gänsehaut, Foto, Foto, woww – happy! Hinter jeder Kurve erscheint ein neues Panorama.

In der ersten Bucht springen die drei Franzosen direkt vom Deck ins Wasser. Einige andere, wie Rolf, springen hinterher. Die Quallen im Wasser, deren Tentakeln bei Berührung brennen sollen, mag ich gar nicht. Zum Mittagessen zaubert uns der Koch ein köstliches Büfett aus Fisch, Garnelen, Reis, Frühlingsrollen, Wasserspinat und anderen Köstlichkeiten. Frisch gestärkt legen wir an einem schwimmenden Dorf an, ziehen die Badesachen an, steigen in die Zweier-Kajaks und paddeln in die Lagunen und durch Höhlen.

Durch eine Höhle zu paddeln, ist ein irres Erlebnis, besonders wenn am anderen Ende eine Lagune erscheint. Die natürliche Stille, das Plätschern der Wellen, diese gigantischen Felsen um uns herum, sind sehr beeindruckend. Um uns herum riesige Karstberge, grün und felsig schroff. Rolf steuert unser Kajak geschickt durch die Höhlen, während ich vorne kraftvoll und rhythmisch paddele. Mir macht es wieder so richtig Spaß, fühle mich in meinem Element, erinnert es mich doch an unsere Kanutouren in Holland. Rolf ruft mehrfach „Stopp jetzt mal“ oder „mach mal langsamer“. Wir filmen abwechselnd mit der GoPro.

Doch ganz so unberührt ist die Natur auch wieder nicht. Entsetzt betrachten wir den Müll auf dem Wasser! Wo wir doch bewusst die völlig überlaufene Route von Hai Phong aus in die Halong Bucht vermieden haben. Wie mag es dort erst aussehen, wo sich unzählige Boote an den Buchten aneinanderreihen? Wie kann dieses Naturwunder besser geschützt werden?

 

Der Nachmittag neigt sich dem Ende zu, die untergehende Sonne bewirkt ein weiteres Farbspiel zwischen all diesen Felsgiganten. Unser Boot bringt uns zu einem größeren Boot mit Kajüten. Riesige Panoramafenster, französisches Bett, ein großes Bad – Luxus Pur – unglaublich! Während wir unsere wunderschöne Kajüte beziehen, legt sich die Abenddämmerung über diese Steinriesen und hüllt sie in schwarz. Vor unserem Fenster ertönt ein lautes Platschen. Wieder springen die drei Franzosen vom Deck ins Wasser. Wir stehen am Fenster und halten inne in dieser magischen Landschaft aus gigantischen Felsen und Wasser. Aus den Panoramafenstern direkt auf die Kalksteinfelsen und die umliegenden Boote zu schauen ist unvergesslich. Nach einem kurzen geselligen Abend schlafen wir in dieser ruhigen Nacht besonders gut.

Nach dem Frühstück werden wir zur südlichsten Insel der Halong-Bucht gebracht. Und wieder ist der Himmel blau und wir können unser Glück nicht fassen, denn häufig ist hier Regen angesagt. Diesmal fahren wir mit den offenen Zweier-Kajaks, die hinten am Boot hängen, in die Lagune. Es schaukelt doch etwas mehr, doch nach kurzer Zeit haben wir uns eingespielt. Auf dem Rückweg tauschen Rolf und ich unsere Positionen, ich gebe hinten jetzt den Steuermann, während Rolf vorne den Antrieb mimt. An einem Mini-Strand kann man Schwimmen und Schnorcheln gehen, was uns angesichts der Quallen weniger reizvoll erscheint.

So langsam machen wir uns auf den Rückweg, essen noch zu Mittag, genießen die letzten Ausblicke und erreichen am Nachmittag wieder Cat Ba. Was für eine irre Tour!

Familie Flori in Ruteng

An unserem letzten Tag in Ruteng beschließen wir der siebenköpfigen Familie kleine Geschenke für die Kinder mitzubringen. Da es hier wenig Geschäfte mit Spielmaterial gibt, heuern wir die nächste Mädchengruppe, die uns mal wieder um Autogramme bittet, an, uns zu den entsprechenden Läden zu führen. Hinter dem Markt durchstöbern wir mit den 4 Mädchen im Schlepptau mehrere bis unter die Decke dunkle und vollgestopfte Läden mit allerlei Haushaltskram, bis wir uns bepackt mit Badmintonschläger, Magnetbuchstaben, Malblocks und Stifte und einem Kipper mit einem rostigen Bemo (Minibus) zur Familie von Flori aufmachen.

Hey Opa …

Glücklicherweise können wir mit Hilfe der Fotos und der GPS-Daten Floris Haus auch ausfindig machen. Als wir uns diesem nähern, erspäht uns die Zweijährige vor dem Haus, hält inne, dreht sich und läuft schreiend „Oma…Opa…Oma…Opa!“ ins Haus. Und schon kommen sie alle rausgelaufen, staunen, begrüßen uns so herzlich, Umarmungen, Küsschen hier und da. Wieder nehmen wir auf den blauen Plastikstühlen Platz und wieder bieten sie uns Kopi (Kaffee) und Tee an. Tia, die Zehnjährige, die wieder nicht mehr von meiner Seite weicht, kann es nicht wirklich glauben, dass wir ihr die Badminton-Schläger schenken. Sie freut sich so unbändig, dass mir die Tränen kommen. Satra, der ca. 4jährige Junge, ergreift sofort den Kipper, umklammert ihn so feste, als ob er ihn nie mehr loslassen wollte. Wie verrückt packen sie alles aus, schauen uns immer wieder so ungläubig an.

Familienfoto im Wohnzimmer

„Opa-Rolf“ fordert Tia auf ein kleines Badminton-Match heraus und ist draußen vor dem Haus zwischen Schutt und Steinen mehr damit beschäftigt, irgendwo eine ebene Fläche zum Spielen zu finden, während Tia barfuß über den Schutt tänzelt. Man merkt, dass Badminton hier in Indonesien Volkssport ist. Unter dem Applaus der Zuschauer sieht man ihr die große Freude am Spiel an.

Badminton Teil 2 … Grundhaltung beim Return

Als uns Flori zum Abendessen einlädt, bin ich kurz hin und her gerissen. Sie haben doch so wenig, denke ich, doch andererseits wollen sie uns ihre Gastfreundschaft zeigen und sich auch dankbar erweisen. Okay, wir sagen zu, Floris Frau düst mit dem Scooter zum Markt und zaubert uns ein vielfältiges Essen. Für mich mit etwas zu viel Fisch … ganzer gebratener Fisch, Thunfisch in einer Art Suppe, Wasserspinat und natürlich jede Menge Reis. Der Kreis wird immer größer, als sich noch zwei weitere Männer, gestenreich begrüßt, zu uns gesellen – sie sind gehörlos, wie sich herausstellt. Auf der Bastmatte auf dem Boden sitzen wir jetzt zu zehnt, vor uns die Schüsseln. Ich klammere mich an Reis mit Wasserspinat. So sehr ich auch das Eintauchen in solch authentische Situationen liebe, so sehr spüre ich aber auch meine Grenzen. Da bin ich doch froh, dass Rolf so beherzt zulangt. Der Abschied wird schwer, das spüre ich jetzt schon. Tia fragt mich, ob ich ihr Geld für die Schule geben kann. Nein, gebe ich ihr zu verstehen. Wir können nicht alle retten, wir können aber dieser Familie eine kleine Freude machen, denke ich.

Nach unzähligen Abschiedsfotos begleitet uns die gesamte Familie im Bemo zu unserer Unterkunft. Im Bus kuschelt sich die Zweijährige auf meinen Arm, Tia hält neben mir mein Bein fest und Rolf hat den Jungen auf dem Schoß. Was für ein Anblick! Aus den Lautsprechern dröhnt „Wind of Change“. Tränen und noch mal Fotos zum Abschied …“Don’t forget me! Don`t forget me“, ruft Tia, als wir uns endlich lösen.

Spinnennetz-Reisfelder und Hütchenhäuser in Todo

Immer wieder werden wir mit den sogenannten Touristen-Highlights konfrontiert, das man unbedingt gesehen haben sollte. Immer wieder fragen wir uns, ob wir es wirklich gesehen haben müssen. So nun auch hier. Das traditionelle Dorf „War Rebo“ beispielsweise wird in jedem Reiseführer angepriesen, was natürlich eine Touristenstrom nach sich zieht. So wägen wir auch wir alle Informationen ab, bis wir den Aufwand und die Kosten für zu hoch halten und uns dagegen entscheiden.

Zur Info: Von Ruteng aus müssten wir um 04:30 Uhr starten, eine 4stündige Fahrt auf sehr schlechten Straßen und eine 3 stündige steile Wanderung bewältigen, bevor wir überhaupt dort ankommen. Nach einer kurzen Führung und einem Lunch ginge die ganze Prozedur wieder zurück. Kosten: 1.500 000 IDR (90 Euro).

Stattdessen entscheiden wir uns für die weniger touristische Variante und fahren mit Udis und ihrem Fahrer zu einem Fotostopp zu den Spinnennetz-Reisfeldern von Cancar, die wie Kuchenstücke aufgeteilt sind. Gegen ein kleines Entgelt (20 000 RP/1,20 Euro) darf man auf den Hügel gehen. Nach einem Kopi geht’s weiter nach Todo, einem traditionellen Dorf der Manggarai.

Die Spider-Rice-Fields

Die Straße abseits des Trans-Flores-Highways wird immer schlechter und schmaler und endet schließlich in einer Staubpiste. Wie froh wir sind, nicht mit dem Roller hier fahren zu müssen! Am Dorfeingang werden wir von der Dorfvorsteherin in Sarongs mit Schal und Mütze (Rolf) gehüllt. Udis erklärt uns, dass wir Glück haben, da der Mann der Vorsteherin, Titus, heute nicht da sei. Denn er würde den Touristen regelmäßig mehr Geld als den normale Eintrittspreis abzocken und sich das Geld in die eigene Tasche stecken. Sein Haus am Ortseingang sticht auch tatsächlich unter den anderen Häusern heraus. Schnell merken wir, dass Titus hier nicht beliebt ist.

Mit Udis in den traditionellen Village der Manggarai

Die Rundhäuser, die spitzen Hüten gleichen, haben riesige Dächer aus Gras, die dem Innenraum ein angenehmes Klima bescheren. Keine Verkaufsstände, keine Touristen-Gruppen, nichts stört diese Idylle hier oben. Und wieder werden wir überwältigt von dieser herzlichen Gastlichkeit, als wir in einem der Hütchen-Häuser zum Lunch hereingebeten werden. Auf der Bastmatte sollen wir Platz nehmen. Möbel oder Ähnliches gibt es nicht. Der große Raum bietet viel Platz. Während die Mutter von 5 Kindern in der Küche hinter uns ein Essen zaubert, setzt sich die Oma des Hauses neben mich. Ich erblicke ihre verbliebenen Zähne. Bethelnuss … alles klar, denke ich. Auf meine Frage, wie alt sie sei, antwortet sie zuerst 9, dann 19, dann 90 Jahre. Sie wüsste es auch nicht so genau.

Todo, das traditionelle Village der Manggarai

Für den Bau eines solchen Hütchenhauses wird ein Jahr Bauzeit benötigt. Das Holzgerüst ist unglaublich von hier unten anzuschauen, wir fragen nach den Schlafstätten, die aus Bastmatten und Kissen bestehen, die in einer Ecke zusammengerollt liegen. Der Fernseher neben dem Eingang wirkt so deplatziert in dieser Einfachheit hier. Zum Waschen gibt es ein Gemeinschaftsbad im Dorf. Wie natürlich die Mutter ihr Kind (ca. 15 Monate) hier stillt, als wir alle die leckere Nudelsuppe mit Reis und Ei zu uns nehmen, gefällt uns sehr. Wir sind froh, in dieses Dorf gefahren zu sein. Zum Schluss gibt Rolf der Ortsvorsteherin den normalen Eintrittspreis von 50.000 Rp (3 Euro) pro Person, statt der 250.000 Rp, die ihr geldgieriger Mann gefordert hätte. Udis lacht sich schlapp bei der Vorstellung, wir Titus sie am Abend nach der Anzahl der Gäste und der Einnahmen fragen würde.