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Garten Ottone Der Giardino dell'ottone (Ottone-Garten) auf dem Campingplatz von "Rosselba le palme" bei Portoferraio ist durch seine reichhaltige Palmensammlung zu einer besonderen Attraktion Elbas geworden. Um eine solche Verschiedenheit von Palmen zu sammeln, hat es viele Reisen in entfernte Länder gebraucht.

Ein Palmenfreund aus Elba besuchte um die Jahrhundertwende Argentinien, Mexiko, Brasilien, Uruguay, Chile, Peru und Bolivien, brachte auch Pflanzen und Bäume mit aus dem Himalaya, Pakistan, Persien und Afghanistan und erstand weitere Exemplare in Südafrika, Kalifornien und Australien.

Der Gedanke, Gärten mit Pflanzen- und Baumarten ferner Länder zu verschönen, besteht seit der Antike. Durch Handelsbeziehungen zwischen Ägyptern, Römern und Griechen entwickelte sich auch der Brauch, Pflanzen miteinander auszutauschen. Seit dem 18. Jahrhundert sah man in Europa als Besitzer von größeren Gärten oder Parks seine Aufgabe nicht mehr nur darin, seine Pflanzen und Bäume ornamental zu präsentieren, sondern man wollte sie durch Erforschung ihrer physiologischen Ansprüche und ihres ökologischen Habitats dem Klima anpassen. Es entstanden die sogenannten Akklimatisationsgärten, von denen nach dem ungewöhnlich kalten Winter 1900/01 in Italien nur wenige überlebten. Einer dieser wenigen und dazu der artenreichste in der Toskana ist der Ottone-Garten.

Er befindet sich nicht auf dem Gelände des gleichnamigen Hotels, sondern im Zentrum des landschaftlich sehr schön angelegten Campingplatzes "Rosselba Le Palme" (nahe Magazzini).

Das 2 ha große Gebiet des Palmengartens ist zur besseren Übersicht in 8 Sektoren aufgeteilt, alle Pflanzen und Bäume sind mit erklärenden Schildchen versehen. An der Rezeption des Campingplatzes kann man den deutschsprachigen Katalog-Bildband "Der Ottone Garten" erwerben, der bei der Besichtigung sehr dienlich ist.

Besondere Exemplare des Gartens sind die seltene "Blaue Palme" (Encephalartos lehmanni), ein 2 m hoher Feigenkaktus (Opuntia elata) und wegen seines intensiven Dufts der Kalifornische Berglorbeer (Umbellularia californica).

Interessant ist sicherlich, welche Bedeutung die Pflanzen und Bäume im Ottone-Garten für die Einheimischen in den Ursprungsländern hatten: die Früchte von Geleepalme, Fejoa-Myrthe, Strauchpalme und Dattelpalme sind sehr schmackhaft. Die Zwergpalme hat bekömmliche Sprossen. Die Rinde des Zimtbaums gibt Zimt. Die Samen der Sago-Palme sind genießbar. Aus der Kartoffelbrotpalme gewinnt man Stärke für die Brotzubereitung. Die Blüten des Korallenbaums schmecken gut im Salat. Der Fruchtsaft der chilenischen Honigpalme dient bei der Herstellung eines alkoholischen Getränks und ihre Samen bei der Ölherstellung. Der Papierbaum ergibt ein Essenzöl. Der innere Teil des Stammes der Baumlilie ist geröstet genießbar, ihre Blüten Blaue Palmeund Stengel im ursprünglichen Zustand. Aus dem Stamm und den Blättern der Yucca-Palme wird ein alkoholisches Getränk gemacht.

Auch zu Heilzwecken dienen bekanntlich viele Pflanzen und Bäume. Im Ottone-Garten befindet sich z. B. der Korallenbaum, aus dessen Rinde ein Fiebermittel und Augentropfen hergestellt werden und dessen Saft in den Zweigen zur Behandlung von Skorpionstichen verwendet wird.

Zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen sind viele Pflanzen und Bäume sehr nützlich: aus den Blättern der asiatischen Strauchpalme oder der Baumlilie werden Schuhe, Körbe, Bürsten und Fächer hergestellt, aus der Yucca-Palme werden Textilfasern entwickelt, und aus der Rinde des Papierbaums werden Messerschäfte und Zündhölzer gemacht.