Home | Ankunft auf Martinique

Das karibische Meer

Hier gibt es die genauen Inselnamen und eine detailierte Karte der Karibik (ca. 130kb).

2. Januar. Nach ca. 3 Wochen und 2100 sm sehen wir wieder Land - Martinique. Genau so, wie es geplant war - und das ohne Sattelitennavigation, sondern nur mit dem alten klassischen Sextanten. Hut ab vor Günter und seinen nautischen Fähigkeiten.

der 1. Blick auf Martinique: Rocher de DiamontLiegeplatz im Hafen von Fort-de-France

Das erste, was wir sahen, war der Rocher de Diamont. Der malerische "Diamantfelsen" ragt 176 m aus dem Meer und hat eine militärische Vergangenheit: Als ihn die Engländer 1804 besetzten, wurde er mit schwerer Schiffsartillerie und 120 Soldaten bestückt, zu einem unsinkbaren und uneinnehmbaren "Kriegsschiff" erklärt und in H.M.S. Diamond Rock umgetauft. 17 Monate lang konnten sich die Soldaten gegen eine französische

mein StammlokalÜbermacht behaupten. Erst als listige Franzosen ein mit Rum beladenes Schiff am Felsen stranden ließen und die Briten dem Alkohol nicht widerstehen konnten, fiel der Rocher du Diamant wieder in französische Hände. Da das "Kriegsschiff" aber nie offiziell untergegangen oder ausgemustert worden war, ist es offiziell immer noch Teil der British Navy und wird entsprechend von vorbeifahrenden Kriegsschiffen gegrüßt.

Mittlerweile hat mich ein bitterböser Brief ;-) - offensichtlich eines Briten - erreicht. Und so sehe ich mich gezwungen, die Gegengarstellung zu veröffentlichen. Hier also die wahre Geschichte... :)

Unser Hafen zum Einklarieren, gleichzeitig auch Hauptstadt, ist Fort-de-France. Und obwohl wir eigentlich an Bord bleiben müssten, bis die Zollformalitäten erledigt sind, hält es uns nicht mehr und wir gehen alle an Land, um endlich ein kühles Bier zu trinken. Der Landgang  stellt sich aber als nicht so einfach heraus, da wir bei dem plötzlich festen Boden unter den Füßen einige Gleichgewichtsprobleme haben - aber nach dem ersten Bier ist auch das erledigt.

Der kulturelle und politische Unterschied zu den Kanaren war nicht so groß wie erwartet. Martinique war im Vergleich zu den übrigen kleinen Antillen die europäischste Insel. Dies liegt in erster Linie an der nach wie vor vorhandenen Verbundenheit mit dem Mutterland Frankreich, der ehemaligen Kolonialmacht, das ihre Dependance finanziell unterstützt. Ich habe davon beim Rückflug nach Paris im April profitiert, der als Inlandsflug subventioniert wird. Auch die Zollformalitäten wurden durch den EG-Status enorm vereinfacht. 

Leider zeigt sich die französische Arroganz etwas bei den Bewohnern von Martinique; gottlob gepaart mit ihrer kreolischen Lässigkeit. 

Ein Motordefekt unserer Wahoo, und die Schwierigkeiten entsprechende Ersatzteile zu bekommen, haben uns aber die Möglichkeit gegeben, Land und Leute näher kennen zulernen. So konnten wir erst nach 3 Wochen unsere Fahrt zum nächsten Ziel in südlicher Richtung, Saint Lucia, fortsetzen.

 

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