Radreise Kampanien | Teil 2 - Flug nach Neapel ...

Schock beim Check-In am Flughafen in Köln - die Speichen unserer Räder müssen noch abgedeckt sein ... wegen der "Verletzungsgefahr" der Flughafenmitarbeiter ... Freundlicher Weise brachte uns eine Mitarbeiterin der Fluglinie einige Kartons, die aber nicht ausreichten, sodass Eve sich noch auf den Weg machte, um bei den Läden vor Ort weitere Kartons zu besorgen. So bastelten wir uns vor Ort (Klebeband und Schnüre hatten wir vorsoglich eingepackt) abenteuerliche Konstruktionen und schoben unsere Räder ein weiteres Mal unter Herzklopfen zum Schalter ... akzeptiert !!

Die erste Teilstrecke in Italien mit der Bahn: Von Neapel bis Torre Annunziata
Die erste Teilstrecke in Italien mit der Bahn: Von Neapel bis Torre Annunziata

In Neapel angekommen wurde das Abholen auch zum Abenteuer ... Während ich auf der Suche nach der Sondergepäckausgabe war, hörte ich Eve's Schreckensruf - mein Rad lugte hinter dem Vorhang des normalen Gepäckbandes !! hervor und blockierte die gesamte Gepäckausgabe. Ich nichts wie hin und mit Mühe gelang es mir, das Rad heil rauszuzerren. Jetzt warteten wir mit Spannung auf Eve's Rad, um rechtzeitig eingreifen zu können - aber es kam nicht. Das Band wurde bereits abgestellt und kein Rad zu sehen - Eve stand die Panik in den Augen. Aber wir waren ja in Italien und da kannte ich mich dank meiner jahrelangen Erfahrung als Reiseleiter bestens aus - improvisieren ... Kurzerhand kletterte ich durch den Gepäckvorhang und was sah ich ... das Rad einsam auf dem Gepäckwagen stehend und daneben der Signore, genüsslich sein Panini kauend. Auf meine erste Anfrage reagierte er erst gar nicht - aber da wusste er noch nicht, dass meine italienischen Kenntnisse des Fluchens einen hohen Qualitätsstandard haben. Das führte schließlich dazu, dass er einen weiteren Mitarbeiter herbeipfiff, der mir das Rad durchreichte ... unfassbar, aber das ist Italien.

Jetzt wollten wir nur noch raus aus Neapel. Geplant war mit der Bahn bis Castellamare di Stabia und dann weiter mit dem Rad, um Neapel und seine umliegenden Industrieansiedlungen zu umgehen.

Der geplatzte Schlauch
So ein geplatzter Schlauch kann doch
Eve's Lachen nicht vertreiben

An der nächsten Tankstelle pumpten wir unsere Reifen wieder auf und Eve's hatte nichts anderes zu tun, als einen lauten Knall von sich zu geben und zu platzen. Also Gepäck ab und Schlauch wechseln, was bei Eve nur ein paar Minuten dauert ... Respekt, und das als Frau !! ;-))

Wir waren froh, als wir den Bahnhof heil erreichten, denn wir waren weit und breit die einzigen, die mit dem Rad unterwegs waren. Hier gab's oben, unten, rechts und links nur Motorini. Die Bahnfahrt war auch wieder typisch "italienisch". Der genannte Zug fuhr erst gar nicht. Selbst die Einheimischen waren nicht informiert und ratlos, sodass wir den nächsten Zug, der in die Richtung fuhr, genommen haben - nach Torre Annunziata.

Dort der nächste Zwischenfall: Nachdem ich mein Rad heil am Bahnsteig abgestellt hatte, schlossen sich die Türen und Eve stand noch drinnen, die Panik in den Augen, aber für mich wieder die optimale Gelegenheit, meine italienischen Lamentiergesten zu vertiefen, was den Lokführer dazu bewog, den bereits anfahrenden Zug wieder anzuhalten. (Zitat Eve aus unserem Tagebuch: " ... Meine Güte - war ich erleichtert ... ich sah mich schon mutterseelenallein in Pompeji am Bahnhof stehen ... ohne italienisch und ohne Rolf ... wir wollten uns doch noch nicht trennen ... ") Wir waren heilfroh, als wir endlich auf unsere Räder steigen und an der Küste entlang, Richtung Amalfiküste radeln konnten ... [weiter]

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