Radreise Kampanien | Teil 4 - Die Amalfiküste (Karte)


Rolf im Vorder- und Sorrento im Hintergrund

Wunderschöne Landschaften erwarteten uns, aber auch eine anstrengende Etappe. Die Steilküste ist ein stetiges Auf und Ab und jetzt macht sich auch unser Gepäck von 20 kg pro Rad bemerkbar, das wir immer mit die Berge hoch schleppen mussten. Sie sind zwar maximal 500 Meter hoch, aber das ewige Rauf und Runter lässt uns an unsere Grenzen kommen. Aber auch das konnte unsere gute Laune nicht vertreiben, auch wenn wir das eine oder andere Mal unsere Räder schieben mussten - schliesslich ging's hier um Radwandern und nicht -rennen ... Wie sich später herausstellte, sollte das unsere anstrengendste Etappe werden. Vielleicht lag es auch daran, dass wir im Verlauf der Etappen immer fitter wurden.

Der touristische Faktor war hier sehr ausgeprägt und darum machten wir in Sorrento auch nur einen kurzen Stop. Wenige Kilometer hinter der Stadt, abseits der Hauptstrasse, wurde es auch schlagartig ruhig, kaum noch Autos, und die Strecke führte durch endlose Oliven- und Zitronenhaine mit einem immer währenden Blick auf das Meer Richtung Capri.

Hinter Massa Lubrense wartete das steilste Stück der gesamten Reise auf uns - die Serpentinen hoch nach Termini nahmen kein Ende, sodass wir schließlich keuchend, schiebend und fluchend den Ort erreichten. Die Pause war dringend nötig - um unseren Flüssigkeitshaushalt wieder aufzufrischen - denn auf uns wartete noch ein langes Stück durch das Innere der Halbinsel bis Colli di Fontanella, wo es auf der gesamten Etappe auch erst wieder den nächsten Campingplatz gab, der aber nicht empfehlenswert ist (u.a. reichte die Duschmünze für ca 20 ! Sekunden und der Cappuccino am nächsten Morgen war der schlechteste, den ich jemals in Italien getrunken habe), aber für eine Übernachtung ausreichend.

Am nächsten Morgen ging es weiter über Positano nach Praiano, wo wir den gesuchten Campingplatz nicht fanden, da es nirgendwo ein Hinweisschild gab. Erst durch Nachfragen kamen wir zum Ziel und fanden schliesslich das Villagio Turistico "La Tranqullità" zum Preis von 35 Euro für eine Übernachtung. Auf unsere Nachfrage nach dem immensen Preis gab's als Antwort: "... that's paradise ...!", was wir aber bis heute noch nicht gefunden haben, es sei denn, er meint die 100 Treppen runter bis zum hauseigenen Felsplateau am Meer.


Positano

Eve im "Paradies"

Den Nachmittag verbrachten wir am Strand von Furore, einem kleinen Fischerort in direkter Nähe. Aus einem kleinen Absacker, den wir in einem kleinen Ristorante/Bar (Bar Mare, Via Marina di Praia 9) zu uns nehmen wollten wurde dann ein leckeres Abendessen ... Am Nachbartisch saß die Patronin und zupfte mit ihrer Schwester frisch im eigenen Garten gepflückten Rucola. Der Geruch war so intensiv, dass ich fragte, zu welchem Gericht sie ihn verarbeiten würde. Es endete letztlich in zwei Tellern mit frischer Pasta, Tomaten und Gamberetti. Der Rucola hat einen derartig intensiven Geschmack (Senföl), wie ich ihn in unseren Breitengraden noch nie erlebt hatte. Sie fragte natürlich des öfteren nach, wie es uns denn schmecken würde ... köstlich ! Als Dolce gab es dann noch selbstgemachten Kastanienkuchen ... der Abend war gerettet ... hier war das Paradies!

Am nächsten Tag ging es weiter über Salerno nach Pontecagagno - die bisher schönste Strecke ... [weiter]

Adressen:

Vilaggio Turistico "La Tranqullità"
Via Roma, 21
84010 Praiano (Sa)
Tel. 089 874084

Die Etappen:

3. Etappe: Colli di Fontanella - Positano - Praiano 20 km

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