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Rolf’s Resümee …

Das »Bella Vita« liegt hinter uns und die heimischen Gefilden, in Form von Nahverkehrszügen von München nach Köln, haben uns wieder. Die Reise wäre fast im Desaster geändert, da ich unsere Rückfahrt fast vermasselt habe, indem ich in unserer Timeline das falsche Rückfahrdatum notiert hatte, sodass wir den City-Nightliner von Chiusi nach Köln verpasst haben. Jetzt bestand das große Problem, dass ohne Reservierung in diesen Zügen nichts läuft und alle folgenden ausgebucht waren – was nun …? Da half nur die »italienische Improvisation«: zum Bahnsteig gehen und Palaver machen. Nach mehreren Ansprechpartnern und viel Diskussion und noch mehr Glück ließ man uns mitfahren, obwohl kein Platz frei war. Dementsprechend war die Nacht – auf’m Gang in verschiedenen hockenden und sitzenden Positionen – komfortabel ist anders, zumal wie ursprünglich Schlafwagen gebucht hatten !! In München das gleiche Problem, in allen Fernzügen keine Stellplätze für unsere Räder – so sitzen wir jetzt in diversen Nahverkehrszügen und zuckeln gen Heimat – aber immerhin werden wir nach Köln kommen.

Eigentlich soll dieser Beitrag den Abschluss und gleichzeitig eine Resümee unserer Reise darstellen (Eve wird auch einen aus ihrer Sicht schreiben) und man könnte vermuten, dass nach dieser Geschichte und dem Verlust des Zeltes dieses nicht so positiv ausfallen wird – aber im Gegenteil.

Es waren vier Wochen, die vollgepackt waren mit den unterschiedlichsten Eindrücken. Die ersten Tage in der Bergwelt der Dolomiten mit viel Regen und Kälte, aber mit phantastischen Ausblicken. Dann der langsame Übergang in die Poebene mit seinem flachen Gelände und den steigenden Temperaturen, gefolgt von den Anstiegen des Apennin in die Toskana und dem Abschluss in Umbrien mit seinen endlosen Olivenhainen. Sich das Alles mit dem Rad und schwerem Gepäck (muss optimiert werden) zu »erarbeiten« macht das Ganze noch viel, viel intensiver.

Fasziniert bin ich auch von Eve und ihrem kämpferischen Elan, wie sie von der großen Skepsis im Vorfeld der Reise »schaffe ich diese Berge überhaupt« zu einem neuen Selbstverständnis »die Ebene ist mir zu langweilig, ich will Berge« gekommen ist – Hut ab!

Diese Radreise gehört jedenfalls zu den Highlights meiner bisherigen Touren …

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Drei Bilder, die sinnbildlich für unsere Reise sind

Ich habe noch ein persönliches Anliegen: Ich würde mich über ein Feedback des- oder derjenigen, die hin und wieder mal einen Blick auf diesen Blog geworfen haben, freuen. Mich würde wirklich interessieren, ob’s zuviel, zu langweilig, oder was weiß ich … ist. Bin für jede Art von Kritik dankbar – schreibt’s in den Kommentaren bei Facebook oder im Blog – würde mich wirklich freuen!

Schlemmerfahrt …

20140729-220140-79300000.jpgAuf unserer Tour ins Hinterland des Lago Trasimeno konnten wir neben diversen Anstiegen (bis 16% – aber ohne Gepäck geht’s) auch einer meiner Lieblingsbeschäftigungen in Italien frönen – dem Ausprobieren von Osterias aus dem kulinarischen Standardwerk der „Slowfood“-Bewegung in Italien, dem Osterie d’Italia, diesmal (per Zufall entdeckt) das Ristorante Lillo Tatini. Traumhaft gelegen an der mittelalterlichen Piazza von Panicale, südlich vom Lago Trasimeno – und es war köstlich … Im Übrigen war der Regen unser ständiger Begleiter und wir waren permanent damit beschäftigt „rein in die Regenklamotten – und wieder raus …“ , aber ich mag es ja, im Sommerregen zu radeln (auch wieder so ’ne Marotte von mir …).

Das haben wir uns verdient …

20140728-192258-69778336.jpg … die letzten Tage nach unserem permanenten „in die Pedale treten“ hier im Country House Lacaioli zu verbringen – bei faulenzen, am Pool liegen, lesen, schreiben, gut kochen und essen – natürlich auch noch’n paar Touren mit’m Radl …

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Ich muss dabei auch mal ein Riesenkompliment an Eve los werden – eine Partnerin wie sie zu haben, die ähnlich tickt wie ich und das Outdoorleben im Zelt genießen kann, die Strapazen mit dem Rad mit ihrem kämpferischen Elan bewältigt und das mediterrane Leben mit der gleichen Freude erlebt, ist mehr als ich je erträumt habe – dafür und für noch viel mehr liebe ich dich … Danke für diese wunderschöne gemeinsame Zeit, die selbstverständlich auch einige Meinungsverschiedenheiten mit sich gebracht hat (ist ja auch nicht gerade einfach mit mir) …

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Der Hi-Tec Wahnsinn …

Es ist der Wahnsinn, was mittlerweile für eine Menge an elektronischem Krims-Krams mit auf eine Radreise über mehrere Wochen geht – und das alles nur, weil ich in dem Glauben bin, dass es zu meinem Standard gehört, keine Straßenkarte mehr auseinander falten, die Reise in bewegten Bildern dokumentieren und das Alles möglichst zeitnah an all die uninteressierten »Freunde« bei Facebook oder Zuhause veröffentlichen zu müssen.

Oder bereitet es mir einfach nur Spaß und Freude …

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Ich habe mir heute mal die Zeit genommen und mein komplettes Equipment zusammen getragen und bildlich fest gehalten – es ist doch Einiges …

Um es mal aufzuzählen:

Das Ganze muß ja mit Energie versorgt werden. Voraussetzung ist ein Nabendynamo zur Stromproduktion, der meinen Akkulader inkl. Pufferakku – den Zzing – mit Strom versorgt und lädt. Normalerweise soll der Akku nach ca. 30 Minuten und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 15 km/h genügend Strom gespeichert haben, um ihn an mein iPhone 5 abgeben zu können. Das klappt aber leider nicht, obwohl ich mittlerweile einen Akku mit mehr Leistung ins Zzing eingebaut habe. Wahrscheinlich bin ich einfach zu langsam … 🙁 So bin ich gezwungen, ihn in der Nacht per externem Ladegerät aufzuladen.

Aber es ist ja nicht so, dass ich keine Alternativen habe: den Akku von Anker mit 15000 mAh und 2 USB-Anschlüssen, die mein iPhone mehrmals aufladen können und selbst das iPad mit Strom versorgen.

Natürlich habe ich für die Aufladung der diversen Akkus gesorgt, und Stromadapter für Camping (auf’m Foto vergessen) dabei – ein Stromanschluss auf’m Platz ist also mittlerweile Voraussetzung.

Die komplette Navigation läuft über mein iPhone (natürlich mit wasserdichter Hülle – was nicht unwichtig war auf unserer Reise) und den entsprechenden Apps: komoot und in Ausnahmefällen MotionX-GPS. Die meisten Strecken habe ich zuhause am PC auf Basecamp ausgearbeitet und auf komoot.de übertragen, sodass ich von überall darauf Zugriff habe. Voraussetzung dafür ist eine Datentarifkarte für’s iPhone, die ich mir im Vorfeld besorgt habe. Auch die Dokumention der Strecken läuft über komoot – die Kombination mit den per iPhone geschossenen Fotos gefällt mir besonders.

Das Garmin Edge 705 ist nur noch Backup und für dir ergänzenden Infos, wie Höhendaten etc.

Neu in meiner Ausstattung ist die GoPro Hero3+ Black Edition mit jeder Menge Zubehör, die ich am Lenker montiert habe und mit der ich während der Fahrt immer wieder kleinere Takes mache. Dazu mehrere Akkus, die natürlich auch geladen werden müssen.

Für die „normalen“ Fotos ist unsere Sony NEX3 zuständig, die in erster Linie von Eve eingesetzt wird.

Da Bücher sowohl schwer sind und viel Platz einnehmen, haben wir auch da aufgerüstet und sind im Besitz von zwei Kindles, die wir nicht mehr missen möchten.

Da alle diese Geräte ja auch irgendwie geladen werden müssen und der Platz für das jeweilige Netzteil fehlt, kommen wir zu einem der besten Tools: dem USB-Ladegerät von Anker mit 5 USB-Anschlüssen. Damit können bis zu 5 Geräte gleichzeitig geladen werden, auch ein solch energiebedürftiges Teil wie das iPad Air, mit dem ich die ganzen Beiträge schreibe, Fotos bearbeite, Videos erstelle und all die dummen Kommentare niederschreibe …

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Am Lago di Trasimeno

Mittlerweile können wir die Tage hier am Lago di Trasimeno vorbehaltlos genießen. Der Verlust von Zelt und Co. ist abgehakt und der Entschluss, die letzten Tage vor unserer Rückreise am Samstag hier an einem Ort zu bleiben und als Ausgangspunkt für Tagestouren zu nutzen, gefällt uns immer besser. Die drei Wochen vorher waren schon ziemlich anstrengend und die letzte Woche mal mit etwas mehr „Füße hochlegen“ zu verbringen, erscheint uns angebracht.

Die Gegend um den Lago di Trasimeno bietet sich geradezu dafür an. Heute haben wir den ganzen Tag mit einer Tour über 70 km rund um den See verbracht und dabei auch die Gegend besucht, wo ich vor 12 Jahren für eine Woche bei einer Olivenernte mitgearbeitet hatte … Das Öl hier aus der Gegend gehört mit zu den Besten in Italien (wie immer – Geschmacksache), was ich aber bestätigen möchte.

Jedenfalls genießen wir hier die Tage und sie geben uns endlich die Gelegenheit, unseren Blog weiter fort zu führen und nach zu arbeiten …

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