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Roadtrip Italien – Griechenland – Balkan

Teil 1: Toskana und Apulien

Toskanische Lebensgefühl auf der Fattoria la Vialla

Nach 625 km und einer 5 Grad kühlen Nacht in Heiterwang auf dem Rastplatz fahren wir über den Fernpass. Jedes Mal, wenn wir die Grenze nach Italien passieren, geht unser Herz auf. Sind die Unterschiede insbesondere beim Caffè doch enorm. An der ersten Tankstelle genießen wir köstliche Panini und Cappuccino.

 Die Fattoria La Vialla ist unser heutiges Ziel. Da ich vorab nicht reservieren wollte, rufe ich mal kurz vorher an. Oh, leider kein Plätzchen mehr frei. Netterweise nennt die Frau mir die Alternative „Agricampeggio Borgo Agna“. Und tatsächlich, eine Zusage. Nach einer Linkskurve erscheint ein Olivenhain mit ein paar Vans und Zelten. Der dazugehörige Typ zeigt uns ein etwas erhöhtes Plätzchen mit fantastischem Ausblick auf die umliegenden Berge. Der laue Abend mit Rosé und guter Stimmung ist einfach ein fantastischer Start in diese Reise. Für mich Happy to go! Dass ich den Kühlschrank mit Unmengen von Joghurt aufgefüllt habe, wird zum Running Gag.

Agricampeggio Borgo Agna

Gegen Mittag radeln wir die 10 km nach Castiglion Fibocchi zur Fattoria la Vialla. Wir kennen sie natürlich. Zum einen von den wunderbaren Prospekten, die regelmäßig ins Haus flattern und einen minimalen Eindruck davon verschaffen, wie wunderbar es dort wirklich ist und vor allem von unserer Radreise vor ca. 10 Jahren. Und vor allem dank der leckeren Produkte, die wir uns des öfteren dort bestellen. Rolf bestellt dort seit zwanzig Jahren dort sein Olivenöl. Dass ich nicht ganz so perfekt navigiere, sei nur am Rande erwähnt.

Selbst die schönsten Bilder können die Atmosphäre  hier nicht vermitteln. Die Piazza  ist bereits gut gefüllt, als wir sie betreten. Den Weinkeller in der Scheune lassen wir uns nicht entgehen und probieren einen sehr köstlichen Mussantino.  Natürlich möchten wir hier auch etwas essen. Nur eine freien Tisch gilt es noch zu erobern. Eine Merenda für uns Beide beinhaltet eine Platte mit verschiedenen Pecorino-Sorten, Salami, unterschiedliche Dips, frisch gebackenes Brot, einen gemischten Salat und Caffè.

La Vialla ist für seine biodynamische Herstellung der Produkte bekannt, aber kaum einer kann sich die tatsächliche Produktion vorstellen. Im Hofladen und dem anliegenden Weinkeller können die frischen Produkte wie der tagesfrische Ricotta, frisch geerntetes Gemüse der Saison und natürlich Pasta, Saucen und Weine eingekauft werden. Gleich im ersten Raum findet man einen alten Mahlstein, mit dem noch fast täglich das Mehl frisch gemahlen wird. Genau mit diesem Mehl werden dann die frischen Kekse wie die Viallini, Stracci, Cantuccini, Brot und Kuchen in alten Holzöfen gebacken. Die frischen Kekse werden einen Tag später in der Scheune verpackt und selbst die rote Schleife wird hier noch von Hand gebunden. Ein Stück weiter werden die Saucen eingekocht. 

Abruzzen – Reise ins wilde Herz Italiens

Gepackt haben wir recht zügig in einer Stunde. Die Sonne gibt alles und heizt unterwegs laut Anzeige auf 30 Grad.  Während Rolf die fantastische Landschaft der Abruzzen bestaunt, suche ich nach einem geeigneten Übernachtungsplatz. Am liebsten auf einem Agricampeggio, möglichst alleine auf einer  Wiese oder im Olivenhain, mit lokalen Produkten und freundlichen Gastgebern – also fast wie freistehen. Gegen den Kauf der lokalen Produkte kann man häufig kostenlos übernachten. Folglich suche ich auf Google Maps, Park4night, Schau aufs Land, Nomady usw., markiere, durchforste Bewertungen und Websites, berechne Entfernungen und Fahrtzeiten.

Im Unterschied zur Toscana erreichen hier die höchsten Berge fast die 3.000-Meter-Grenze. Die charakteristischen Hügellandschaften mit ihren Weinbergen und Olivenhainen, Naturschutzgebieten und Bergdörfern, die aus dem Mittelalter und der Renaissance stammen, wirken rau und karg. Sogar Braunbären gibt es hier noch.

In der Provinz Chieti finde ich einen Olivenöl- und Weinbauern, hoch oben auf dem Berg. „Wo führst du uns denn schon wieder hin“, lautet Rolfs Frage, als er unseren Max die engen und steilen Kurven der einspurigen Straße hochfährt. Gespannt bin ich ja auch, als wir in die Einfahrt zum Agricampeggio Buzzarone abbiegen. Und schon kommt Ricardos Mutter, die kaum Englisch kann, auf uns zu. Sie ruft ihren Sohn, Riccardo, herbei, der uns kurz darauf einen köstlichen Frizzante anbietet. Genauso lieben wir es. Lokale Produkte gegen Übernachtung. Auf der Apfelplantage finden wir ein schattiges Plätzchen mit Blick auf die schneebedeckten Berge der Abruzzen.

Agricampeggio Buzzarone

Apulien – Olivenöl, Wein und süditalienisches Lebensgefühl 

Olivenbäume prägen neben den Weinstöcken seit Jahrhunderten das Landschaftsbild in Apulien. Der Absatz des italienischen Stiefels – beginnt ungefähr auf der Höhe des Nationalparks Gargano- der Sporn Italiens und ist gemeinsam mit Sizilien und Venetien die mengenmäßig größte Weinbauregion Italiens.

Trulli-Stadt Alberobello

Als wir den zentralen Parkplatz erreichen, sind die 360 km auch genug. Mit 10 Euro sind wir dabei. Die Altstadt gehört seit 1996 auch zum UNESCO Weltkulturerbe, denn hinter diesen kleinen Häuschen mit einem Dach wie ein Zuckerhut steckt hohe Baukunst. Die Altstadt ist nicht zu verfehlen. Einfach den Menschenmassen hinterher. Aufgebrezelte Frauen mit großen Hüten (Trullas bei den Trullis … Rolfs Kalauer), Familien mit viel zu großen Kindern im Buggy, verliebte Pärchen usw. schlängeln sich durch kitschige Souvenir-Trullis  und füllen die Restaurants auf der großen Piazza.

Bekannt ist das kleine Städtchen Alberobello  für seine Trullis. Die kleinen weißen Häuschen mit den grauen Dachschindeln sind das Wahrzeichen Apuliens, aber nirgendwo sind sie so konzentriert wie in Alberobello. So war für uns von Anfang klar, dass Alberobello auf unserer Route nicht fehlen darf. Was Alberobello vor allem ist: touristisch, aber auch sehr fotogen. Mit seiner einzigartigen Kulisse, den kleine Gassen und Plätzen bietet sie genügend Vorlagen für hübsche Fotomotive. Hat man es einmal selbst gesehen, wundert es nicht, dass so viele andere das hübsche Städtchen auch sehen wollen! Es ist alles andere als leicht, ein Foto ohne Touristen zu erwischen.

Monopoli – Ziehe vor auf die Schlossallee

Unterwegs versuche ich unentwegt, ein Slow-Food-Restaurant in Monopoli zu reservieren. Grundlage ist immer der Osterie d’Italia, der fester Bestandteil unserer Italienreisen ist. Mehrere Mails, Telefonnummern und Websites bis wir endlich für den heutigen Abend eine Zusage im  „Il  Guazzetto“ für 20 Uhr bekommen.

Ein Parkplatz am Meer kurz vor der Stadt sollte für heute Abend genügen. Dass der Jahrmarkt direkt neben dran ist, übersehen wir und bereitet uns in der Nacht ein unvergessliches Erlebnis aus dem Balzverhalten der italienischen Jugend, deren Musikvorlieben, einschließlich lautstarkem Beziehungsgesprächen, in die sogar unser Max involviert wird – ach Italien … ti amo.

Auf’m Jahrmarkt

Die Gassen sind alt und eng, keine zwei Meter breit, die Wäsche hängt von den Balkonen, die Geländer sind rostig, die Türen vom Salz der Meeresluft im blau-türkisen Vintage-Look. Das Meer kracht gegen die Festungsmauer, dem Schlossplatz am Altstadtrand.

Wir hatten zwar keinen Plan, was die Stadt so zu bieten hat, waren aber neugierig darauf. Über Los gehen, müssen wir hier nicht, um in den Ort, 42 Kilometer südlich von Bari auf einem Kliff klebend, zu gelangen. Leider verdeckt eine große Baustellenabdeckung den Eingang in die Altstadt. Niemals hätten wir erwartet, ein so altes, aber hippes Städtchen zu entdecken, wie Monopoli eines ist. Quirlig, lebendig, pulsierend inklusive Meeresrauschen und obendrein noch ein dreitägiges Ukulele-Festival auf der Piazza. Was für eine Kulisse in diesem mittelalterlichen Hafenstädtchen. Ein Fotomotiv jagt das andere. Weiß gekalkte Häuser, mit Blumen dekorierte Fassaden, Treppen und Türen, coole Bars mit Sitzkissen auf alten Steinstufen, kleine Shops mit echtem, modernen Kunsthandwerk und coolen Dekorationen und die unzähligen Restaurants mit der ausgezeichneten apulischen Küche und deren Weinen.

Hätten wir nicht bereits für heute Abend reserviert, wir wären heillos überfordert gewesen. Während wir uns ein Bier mit Chips und Oliven nahe der Festungsmauer genießen, beobachten wir bei Live-Musik die Szenerie um uns herum. Junge, schöne und chic gekleidete Frauen in kleinen Gruppen, auch ein Junggesellenabschied in unmittelbarer Nähe fallen ins Auge. Was für eine Stadt? Nördlich und südlich locken Strände, Kultur und Badespaß dicht beieinander. Ich frage mich, warum so viele Häuser zum Verkauf stehen. Es liegt an der mangelnden Straßenbeleuchtung, die es vor 6 Jahren, erfahre ich später. Dass kaum einer in diesem Labyrinth leben wollte, hat das alte Monopoli gerettet. Deshalb ist so vieles erhalten geblieben. Monopoli ist sehr italienisch – und will keinen Deut anders werden.  Und überhaupt: Monopoli ist angenehm „unperfekt“. Wir lieben es.

Unser Restaurant, das Il Guazetto, in diesem Labyrinth zu finden, wäre ohne Navi recht schwierig gewesen. Einige Male biege ich in diesen engen Gassen falsch ab. Draußen sitzend an einen kleinen Tisch werden wir hervorragend zum Wein beraten und bedient. Mein Wolfsbarsch mit Kartoffel- und Zucchini-Chips oben drauf ist ein Gedicht. Von Rolfs perfekt gegrillten Thunfisch ganz zu schweigen. Meine Güte, ist das köstlich. Ab 21 Uhr wird der Kellner ständig nach einem freien Tisch gefragt. Einige müssen auch wieder gehen.  Ob die Einheimischen wohl auch „Monopoly“ spielen? Selbstverständlich gibt es den größten Spielwarenladen der Via Albert Einstein, wo Vito Palmitessa rund 120-mal im Jahr dieses Spiel in sieben Versionen verkauft.

In den Süden Apuliens

Der Absatz des süditalienschen Stiefels, Salento, ist eine 100 km lange und 40 km breite Halbinsel. Auffällig ist hier das Olivenbaumsterben. Was um Himmels Willen ist die Ursache dafür, frage ich mich und recherchiere. Seit 2013 wütet nämlich ein Bakterium („Xylella fastidiosa“) in Apulien. Es blockiert den Wasser- und Nährstofftransport innerhalb des Baums und lässt ihn regelrecht verdursten. Eine große Tragödie für diese Region. Diese uralten Bäume benötigen so viele Jahre bis sie diese Größe erreicht haben. Für die Olivenbauern ein herber Verlust ihrer Lebensgrundlage.

Kurz vor Otranto nach 143 km erreichen wir das wunderschönes großes Anwesen Agricampeggio Malapezza, wo wir von dem freundlichen Besitzer Tommaso und seinem Mitarbeiter Luigi eingewiesen werden.

Rolf kocht Shakshuka, das sind versunkene Eier in einer Tomatensoße, die zunächst mit Zwiebel und feinen Gewürzen langsam eingekocht wird. Im Anschluss werden die Eier wie kleine Nester in die Soße gesetzt und in der Pfanne mit Deckel gestockt – köstlich.

Später laufen wir die 2,5 km zum Strand Sant’Andrea oben auf dem Klippenrand dieser beeindruckenden Küstenlandschaft vorbei an Buchten mit Bade-und Tauchstellen, Grotten und Felsbögen im Meer.

Für die Nacht vor der Fährüberfahrt hat Eve mal wieder ein cooles Agricampeggio, die Masseria Bellolio entdeckt.

Der Name „Masseria“ ist typisch für Apulien und steht für eine Mischung aus Bauernhaus,  Sommerresidenz und  Festung  – ein steinernes, historisches Monument inmitten der roten Erde Apuliens. Sie gehören zum kulturellen Erbe, auf dass die Apulier stolz sind. Die Hausherrin empfängt uns sehr freundlich. Und wieder wird ein großer Olivenhain unser Übernachtungsplatz, und wieder kostenlos gegen eine Spende. Einen kleinen Pool mit vier Liegen gibt es auch. Ein letztes apulisches Abendessen wollen ihr uns nicht entgehen lassen.

Olivenöl und Marmelade aus eigener Produktion füllen wieder die Nahrungskisten im Max.

Ciao Toskana,  Umbrien, Marken, Abruzzen, Molise, Apulien, wir hatten so eine phantastische Zeit.

Von den ersten zwei Tagen auf dem Agricampeggio Borgo Agna mit dem Besuch der Fattoria la Vialla in die raue Landschaft der Abruzzen, vorbei an Olivenhainen und Weinreben zu den Trullis in Alberobello, das hippe Hafenstädtchen Monopoli mit dem Genuss in einem Slow-Food-Restaurant, zu der beeindruckenden Küstenlandschaft mit ihren Grotten und Felsbögen im Meer und unsere herausfordernde Mountainbike Tour nach Otranto. Natürlich wollen wir wiederkommen. Es gibt noch so viel zu entdecken.

Hier noch mal unsere Übernachtungsstellen mit Preisen (von Nord nach Süd, jeweils ein Camper mit 2 Personen):

  • Agricampeggio Borgo Agna: 25 Euro
  • Agricampeggio Buzzarone: kostenlos
  • Agricampeggio Malapezza: 21 Euro
  • Masseria Bellolio: kostenlos

… Und ewig ruft die Insel!

Eigentlich brauche ich keinen Anstoß, um der Insel Elba einen Besuch abzustatten. Aber Eve und ich haben den August in Skandinavien verbracht. Kaum zurück, ging es mit Freunden eine Woche in den Vorarlberg zum Radeln und kaum zuhause sollte ich mich wieder auf den Weg machen?

Aber Christian war hartnäckig. Wir kennen uns seit meiner Zeit als Reiseleiter auf Elba Ende der 80er, Anfang der 90er, in denen er jedes Jahr (auch mehrfach) als Gast meines damaligen Arbeitgebers, dem Reiseveranstalter „S&L Aktiv-Reisen“ zugegen war.

Wir hatten uns danach zwar aus den Augen verloren, aber Dank der sozialen Medien und auch meiner Artikel auf der mittlerweile doch sehr veralteten Webseite (Ich hatte mir um die Jahrtausendwende die Domain bungarten.de gesichert, ohne zu wissen, was ich damit anfangen sollte. Also habe ich angefangen, über meine Zeit auf Elba zu schreiben. Und das Ganze noch im guten alten HTML. Es gibt diese Seite im alten Design immer noch. Nachzulesen hier …

immer wieder reist er nach Elba und die Frage taucht auf: „Sollen wir uns nicht mal wieder auf Elba treffen?“

Das ist der Auslöser …

Von Eve bekomme ich grünes Licht, mich wieder auf Tour zu begeben, „Frieda“, unser Bulli scheint auch keine Einwände zu haben, das Wetter in unseren Breitengraden ist sowieso „usselisch“, zwei Wochen ohne Termine stehen zur Verfügung. Also los …

Auf die Fähre von Piombino nach Portoferraio

Spätestens am Fährhafen in Piombino mit dem Blick auf die Insel bekomme ich leichtes Herzklabastern und wenn ich dann in Portoferraio von der Fähre fahre und an der nächste Ecke einen kurzen Stop bei der Familie Segnini (in meiner Zeit auf Elba ein verlässlicher Partner bei dir Ausleihe von Fahrzeugen) mit herzlicher Umarmung und kleinem Palaver, einlege, hat mich die Insel wieder in ihren Bann gezogen.

Es sind nur noch zehn Kilometer bis zum Campingplatz Rosselba le Palme. Auf dem Weg dahin reiht sich eine Erinnerung an die andere. Es hat sich doch einiges geändert in all den Jahren, aber die Struktur ist die gleiche geblieben, vieles ist mir immer noch vertraut, manches ist neu entstanden. Ich habe immer noch das Gefühl, die kurvige Straße nach Rosselba im gleichen Rhythmus zu nehmen, wie schon hunderte Male zuvor.

Ich biege in die Einfahrt zum Platz und fühle mich sofort wieder zuhause. Das Personal ist zwar neu, die Atmosphäre aber die gleiche und die Wiedersehensfreude mit Christian groß. Erstmal Bulli abstellen, Bierchen rausholen, seine Frau Dagmar und ihren Hund kennenlernen, und viel erzählen …

Vieles ist neu auf der Anlage. Die Plätze, auf denen ich mit Bulli oder Wohnwagen gestanden habe, gibt es nicht mehr. Apartments, Hütten und Safarizelte – Glamping also – prägen jetzt das Bild. Mir gefällt’s nicht, aber das ist ein anderes Thema. Vertraut ist es mir hier trotzdem – ich fühle mich sauwohl.

Alles eingerichtet!

Mein Rädchen ist natürlich mit auf Tour. So schmeiße ich Komoot an und plane eine kleine Tour hier im Osten der Insel. Klein, weil es ein bergiges Eiland ist. Da mein Gravelbike am Start ist, baue ich ein paar Trails ein, was ich besser nicht gemacht hätte (wie sich später herausstellt) – das Rädchen wollte getragen werden. Auch da wurden Erinnerungen wach, da Eve und ich die Strecke in Teilen schon 2008, als wir mit den Rädern und Zelt hier unterwegs waren, in Angriff genommen hatten. Damals ging’s irgendwie leichter …

Um nochmal auf die Überschrift dieser Zeilen zu kommen. Ich erlebe hier Flashbacks am laufenden Band und genieße die Zeit hier, die Wiedersehen mit alten Freunden und auch die Rückkehr – dieses Mal mit Eve – ist fest eingeplant.

Noch ein paar Impressionen …

Und nicht zu vergessen …

Ich hab’s getan … TuscanyTrail 2018

Einen eigenen Artikel zum TuscanyTrail Anfang Juni habe ich zwar nicht zustande gebracht, dafür gibt es aber einen sehr lesenswerten Artikel auf kurbelfest.de, der von meinem Freund André geschrieben worden ist. Mit ihm zusammen habe ich nach 6 Tagen das Ziel erreicht.

http://kurbelfest.de/2018/07/06/oh-la-toscana-tuscany-trail-2018/

Toskana Trail

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10 Tage unterwegs mit dem Mountainbike in der Toskana – auf dem Toskana-Trail –  das ist meine Planung für den Herbst. Eve hat mir für diese eine Woche frei gegeben, da sie in den Osterferien mit einer Freundin durch Goa tourt – ohne mich … tststs 😉

Start wird in Massa, in der Nähe von La Spezia, sein und nach 600 km und ca. 12000 hm hoffe ich dann in Monte Argentario an der Küste im Süden der Toskana wieder heil anzukommen.

Die Route wird zwar auch die Highlights wie Florenz, San Gimignano und Siena kreuzen, aber dazwischen querbeet über Stock und Stein, Wald und Wiesen und natürlich auch Berge, mit Strecken, die nur mit Schieben bewältigt werden können, beinhalten …

Da das Ganze mit dem Mountainbike und als Bikepacking-Tour (das Pendant zum Backpacking) geplant ist, liegt ein Schwerpunkt natürlich im sehr reduzierten Gepäck. Statt Zelt ist ein Tarp angesagt, mit anderen Worten habe ich vor, in freier Wildbahn zu übernachten, da viel Zeit außerhalb der Zivilisation verbracht werden wird. Werde mich aber auch nicht „scheuen“ mal ’ne Pension  in Anspruch zu nehmen – was aber nicht zwangsläufig der Fall sein wird.

Die Tour gibt es jährlich als Veranstaltung im Frühjahr und es gibt Fahrer, die diese Tour in drei !! Tagen schaffen … Das ist aber absolut nicht mein Ding und deshalb nehme ich mir auch ca. 10 Tage Zeit dafür und das finde ich schon leicht stressig … An- und Abreise ist mit dem Zug geplant.

Fattoria La Vialla

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Bereits seit einigen Jahren bestelle ich schon Toskanische Spezialitäten von der Fattoria La Vialla, die alle vor Ort und nach den Bio-Richtlinien produziert werden. Dazu gehören Olivenöl, Wein, Pasta, Käse und noch viele andere Leckereien. Regelmäßig bekomme ich von Ihnen eine Menge an Prospekten und Infomaterial, die mit so viel Aufwand gestaltet werden, daß man von der Authentizität der Produke überzeugt ist – ein Rest von Unsicherheit blieb aber … Darum war ein Fixpunkt unserer diesjährigen Tour ein Besuch auf der Fattoria, wozu wir unsere Route bewußt in die Nähe gelegt hatten.

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Gestern dann war es soweit – unsere Erwartungshaltung war die, dass wir in einen landwirtschaftlichen Betrieb kommen, wo alles etwas gemütlich von statten geht und wir die beschauliche Mittagsruhe stören werden … Was uns dann erwartete, war eine komplette touristische Infrastruktur – aber eine, wie ich sie noch nicht erlebt habe. Eine Mischung aus bäuerlichem Großbetrieb mit teilweiser industrieller Fertigung, wobei sie es schaffen, alte Strukturen, wie Holzbackofen im Haus und außerhalb, eine 100 Jahre altes Mahlwerk für Weizen aus einem nahe gelegen Kloster *), in die Produktion zu integrieren.

Dazu gibt es auf dem riesigen Gelände verschiedene Restaurationen an lauschigen Plätzen, in denen alle Produkte einzeln oder als komplette Mahlzeiten verzehrt werden können. Ergänzend werden verschiedene Führungen angeboten: durch ein bäuerliches Museum, die gesamten Produktionsstätten, die Weinkellerei (natürlich mit probieren ohne Ende, sodass ich mir schon Sorge um unsere Rückfahrt machte) und eine eigene Ölmühle. Es war faszinierend zu sehen, wie sie es schaffen, regionale Produkte zu produzieren, alte Tierrassen zu erhalten – das Alles auf eine nachhaltige Art – es aber auch so zu vermarkten, dass sich damit auch gutes Geld verdienen lässt.

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In den riesigen Olivenhainen und Weinbergen versteckt, gibt es außerdem noch ein Dutzend Landhäuser als Ferienunterkünfte.

Jedenfalls bin ich jetzt noch überzeugter von den Produkten und ich befürchte, dass meine Bestellungen einen größeren Umfang erreichen werden …

*) Bedingung des Klosters war, dass die Mühle jeden Tag in Betrieb ist. In regelmäßigen Abständen taucht zur Kontrolle der Abt vor Ort auf, um gleichzeitig die aktuellen Weinangebote zu testen …

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