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Elba … mal wieder oder immer noch :)

Autorin: Eve

Zehn Tage auf der Insel Elba liegen vor uns. Mit unserem neuen Camper „Max“ von Flowcamper ist es die erste gemeinsame Reise. In großer Vorfreude und Spannung starten wir am Freitagvormittag in Köln. Zum Übernachten wollen wir es bis hinter den Gotthardt-Tunnel schaffen. Der Sprinter läuft rund und ich mich warm mit diesem für mich noch großem Gefährt. Wie immer ändert sich nach der Grenze Schweiz-Italien das komplette Straßenbild, die Preise und das kulinarische Angebot.

Nach einem köstlichen Caffè starten wir in Richtung Piombino, wo wir am Nachmittag mit der Fähre übersetzen. Jetzt Ende September klappt alles wie am Schnürchen. Nach einer guten Stunde strahlt uns Portoferraio schon entgegen. Rolf fährt uns – fast blind – über die holprige Landstraße zu seiner alten ArbeitsstätteCamping Rosselba le Palme, wo wir herzlich empfangen werden.

Max in seinem natürlichen Habitat

Was ist das doch für ein malerisches Plätzchen hier. Eingebettet in diesen Pinienwald findet jeder sein Plätzchen. Der Palmengarten, die Poolanlage, der Spa-Bereich in der Villa, die Spielplätze usw. wirken so gut gepflegt und ästhetisch gestaltet, dass es eine Augenweide ist, hier entlang zu spazieren.

In den nächsten Tagen erkunden wir mit dem Rad die kleinen Buchten mit kristallklarem Wasser, die mediterranen Wälder und Felsküsten mit einem sahnigen Gelati zum Schluss.

Die erste Tour führt uns über über das lebhafte Portoferraio nach Enfola. Stetig kurbeln wir uns nach oben. Die 25 Grad sind mir genug für diese Anstrengung. Glücklicherweise kühlt der Wind immer ganz schön. Am Capo Bianco vorbei strahlt uns das türkisblaue Meer immer entgegen. Das satte Grün der Wälder, die weißen Strände und die steilen Klippen ins Meer sind wirklich faszinierend.

Unten in Enfola angekommen pausieren wir an der Strandbar, bevor wir den Berg wieder hoch fahren. Am Ziel angekommen spüren meine Beine die 40 km mit Ihren über 400 hm.

Unsere zweite Tour führt uns nach Lacona (33 km mit ca. 330 hm), eine der beliebtesten Buchten mit Sandstrand auf Elba. Wir biegen ab auf einen Schotterweg, der uns später wieder auf die Hauptstraße, zurückführt. Den Agricampeggio „Orti di Mare möchten wir uns mal anschauen. Und wieder geben meine Oberschenkel alles, hoch und höher. Rolf dagegen scheint kaum über den Ruhepuls hinauszukommen. Ich schwitze und keuche – er weder das eine noch das andere. Da der Platz ausgebucht ist, ziehen wir weiter an den Strand. Wie es hier wohl zur Hochsaison ist, frage ich mich. Die Infrastruktur lässt es erahnen. Zu viel, zu laut, zu eng. Kein Platz für uns!

Statt noch hoch nach Capoliveri zieht es uns nach Porto Azzuro, einer der schönsten Häfen der Insel Elba. Gleich nach der letzten Kurve zeigt sich der Hafen in seiner ganzen Schönheit. In Porto Azzurro gibt es die beste Gelateria überhaupt. So ein sahniges Eis ist einfach zum Dahinschmelzen. In der Sonne sitzend lecken wir unser Eis und lassen unseren Blick über die Boote schweifen.

Porto Azzurro

Rolf hat eine dritte Tour nach Capoliveri geplant. Auf der Straße nach Porto Azzuro biegen wir nach Naregno ab, schieben eine Privatweg hoch, denn Komoot hätte uns über eine Treppe geschickt. Nach kurzer Zeit tragen wir unsere Räder einen steilen Pfad hinunter. Ich warte noch auf Rolfs Zeichen, ob es dort weitergeht. Er ruft mich. Innerlich fluchend trage ich das Rad hinunter. Meine Stimmung sinkt mit der Steigung nach unten. Die Routenführung scheint immer wilder zu werden, denn der nächste steile Abstieg steht schon an. Jetzt reicht es mir aber wirklich. Ich will das nicht mehr. Das ist für mich kein Radfahren. Rolf steht unten und will weiter. Wir trennen uns. Wie doof!

Ich ärgere mich über Komoot – genau wie im letzten Jahr, schickt es mich auch dieses Mal wieder über Kletterpfade, die schon ohne Beisein des Rädchens meine gesamte Körperbeherrschung fordern und mit geschultertem Rad noch mehr.

Autor: Rolf

Die Trennung dauert nicht lange. Wir verabreden uns in Capoliveri – und kommen nahezu gleichzeitig an. Eves Laune hat sich in der Zwischenzeit auch zum Besseren gewendet. Wir bummeln durch dieses wirkliche schöne Bergdorf …

Wieder am Campingplatz angekommen, verziehe ich mich in die Küche. Es ist eine wahre Freude in diesem Camper zu kochen … so viel Platz.

Nicht nur das, auch ansonsten werden wir immer wieder auf ihn angesprochen. Er fällt schon auf … Der Massivholzausbau, die Farbkombination etc. locken immer wieder die Nachbarn an. Ein holländisches Pärchen neben uns nutzt jede Gelegenheit, um mal vorbeizuschauen – inklusive einer Führung. Das Raumkonzept mit der Nasszelle und integrierter Trockentrenntoilette, der Küchenblock und die vielen praktischen Details erzeugen immer wieder Erstaunen in den Gesichtern der Besucher – und bei uns einen gewissen Stolz.

Wen dieses Konzept der kleinen Manufaktur interessiert, kann gerne einen Blick auf deren Webseite werfen … Flowcamper.

Für unseren letzten Tag auf Elba nehmen wir uns eine Tour mit den Rädern im Ostteil der Insel vor. Ein paar Höhenmeter sind zu absolvieren. Aber die Belohnung in Porto Azzurro ist es uns wert …

… Und ewig ruft die Insel!

Eigentlich brauche ich keinen Anstoß, um der Insel Elba einen Besuch abzustatten. Aber Eve und ich haben den August in Skandinavien verbracht. Kaum zurück, ging es mit Freunden eine Woche in den Vorarlberg zum Radeln und kaum zuhause sollte ich mich wieder auf den Weg machen?

Aber Christian war hartnäckig. Wir kennen uns seit meiner Zeit als Reiseleiter auf Elba Ende der 80er, Anfang der 90er, in denen er jedes Jahr (auch mehrfach) als Gast meines damaligen Arbeitgebers, dem Reiseveranstalter „S&L Aktiv-Reisen“ zugegen war.

Wir hatten uns danach zwar aus den Augen verloren, aber Dank der sozialen Medien und auch meiner Artikel auf der mittlerweile doch sehr veralteten Webseite (Ich hatte mir um die Jahrtausendwende die Domain bungarten.de gesichert, ohne zu wissen, was ich damit anfangen sollte. Also habe ich angefangen, über meine Zeit auf Elba zu schreiben. Und das Ganze noch im guten alten HTML. Es gibt diese Seite im alten Design immer noch. Nachzulesen hier …

immer wieder reist er nach Elba und die Frage taucht auf: „Sollen wir uns nicht mal wieder auf Elba treffen?“

Das ist der Auslöser …

Von Eve bekomme ich grünes Licht, mich wieder auf Tour zu begeben, „Frieda“, unser Bulli scheint auch keine Einwände zu haben, das Wetter in unseren Breitengraden ist sowieso „usselisch“, zwei Wochen ohne Termine stehen zur Verfügung. Also los …

Auf die Fähre von Piombino nach Portoferraio

Spätestens am Fährhafen in Piombino mit dem Blick auf die Insel bekomme ich leichtes Herzklabastern und wenn ich dann in Portoferraio von der Fähre fahre und an der nächste Ecke einen kurzen Stop bei der Familie Segnini (in meiner Zeit auf Elba ein verlässlicher Partner bei dir Ausleihe von Fahrzeugen) mit herzlicher Umarmung und kleinem Palaver, einlege, hat mich die Insel wieder in ihren Bann gezogen.

Es sind nur noch zehn Kilometer bis zum Campingplatz Rosselba le Palme. Auf dem Weg dahin reiht sich eine Erinnerung an die andere. Es hat sich doch einiges geändert in all den Jahren, aber die Struktur ist die gleiche geblieben, vieles ist mir immer noch vertraut, manches ist neu entstanden. Ich habe immer noch das Gefühl, die kurvige Straße nach Rosselba im gleichen Rhythmus zu nehmen, wie schon hunderte Male zuvor.

Ich biege in die Einfahrt zum Platz und fühle mich sofort wieder zuhause. Das Personal ist zwar neu, die Atmosphäre aber die gleiche und die Wiedersehensfreude mit Christian groß. Erstmal Bulli abstellen, Bierchen rausholen, seine Frau Dagmar und ihren Hund kennenlernen, und viel erzählen …

Vieles ist neu auf der Anlage. Die Plätze, auf denen ich mit Bulli oder Wohnwagen gestanden habe, gibt es nicht mehr. Apartments, Hütten und Safarizelte – Glamping also – prägen jetzt das Bild. Mir gefällt’s nicht, aber das ist ein anderes Thema. Vertraut ist es mir hier trotzdem – ich fühle mich sauwohl.

Alles eingerichtet!

Mein Rädchen ist natürlich mit auf Tour. So schmeiße ich Komoot an und plane eine kleine Tour hier im Osten der Insel. Klein, weil es ein bergiges Eiland ist. Da mein Gravelbike am Start ist, baue ich ein paar Trails ein, was ich besser nicht gemacht hätte (wie sich später herausstellt) – das Rädchen wollte getragen werden. Auch da wurden Erinnerungen wach, da Eve und ich die Strecke in Teilen schon 2008, als wir mit den Rädern und Zelt hier unterwegs waren, in Angriff genommen hatten. Damals ging’s irgendwie leichter …

Um nochmal auf die Überschrift dieser Zeilen zu kommen. Ich erlebe hier Flashbacks am laufenden Band und genieße die Zeit hier, die Wiedersehen mit alten Freunden und auch die Rückkehr – dieses Mal mit Eve – ist fest eingeplant.

Noch ein paar Impressionen …

Und nicht zu vergessen …