Der Abschluss unserer Reise steht an. Der Abschied von Cabilao Island wurde uns ziemlich schwer gemacht, da der Himmel endlich mal das Bedürfnis hatte, uns von seiner schönsten – der blauen Seite – zu zeigen. Als kleine Gehässigkeit gestaltete er aber unsere Überfahrt nach Cebu mit einem kleinen Touch von Abenteuer: Ein einige Tage zurückliegender Taifun hatte dafür gesorgt, dass sich unser Longboat durch riesige Wellenberge kämpfen musste und vier bis fünf Filippinos damit beschäftigt waren, das Boot im Gleichgewicht zu halten, indem sie in akrobatischer Art und Weise auf den Auslegern rumturnten und dabei wir menschliche Ballasttanks wirkten. Wir waren schließlich froh nach ca. 1 1/2 Stunden wieder festen Boden unter den Füßen zu haben (insbesondere Eve).
Eve hatte in ihrem Job als Reiseleiterin wieder ein (wie immer) glückliches Händchen bewiesen und uns ein kleines Resort in Alcoy für zwei Übernachtungen besorgt, mit einem traumhaften Blick von einer Anhöhe über die Bucht.
Am nächsten Tag das Highlight: Schnorcheln mit einem Rudel Walhaien, die in dieser großen Anzahl in ihrer natürlichen Umgebung nur selten so hautnah zu bestaunen sind. Das Projekt ist zwar sehr umstritten, da die Tiere angefüttert werden und doch einigem Stress ausgesetzt sind, da daraus mittlerweile eine richtige Tourismusindustrie entstanden ist. Auf der anderen Seite versuchen die Einheimischen den Tieren weitestgehend gerecht zu werden, indem sie die Tiere nur einen begrenzten Zeitraum füttern und man zu den Tieren nur mit Hilfe der kleinen Paddelboote kommt. Wir haben uns die Entscheidung auch nicht leicht gemacht und letztlich hat die Tatsache der »einmaligen Möglichkeit« uns die Bedenken über Bord werfen lassen …
Also sind wir mit dem Bus hin und fanden in der Tat eine bis ins kleinste Detail organisierte Veranstaltung vor. Nach einem kleinen Briefing wurden wir dann mit zwei Guides zu den Walhaien gerudert und mit unüberhörbarem Herzklopfen bin ich dann mit Brille, Schnorchel und Flossen ins Wasser und sah mich unmittelbar mit einem riesigen schwarzen Schatten konfrontiert, dem ich aber im wahrsten Sinne des Wortes »am Arsch vorbei ging« und der nur am Fressen von Shrimps interessiert war. Diese Tatsache ist auch letztendlich beruhigend, dass wir nicht zu ihrem Beuteschema passen, ihre riesigen Ausmaße und Schwanzflosse und die damit verbundene Kraft sind aber immer eine Gefahr und deswegen sollten wir auch immer genügend Abstand halten – aber das hat offensichtlich niemand den Tieren erzählt … 😉 In das Maul würde ich bequem quer reinpassen und 10 Meter Länge sind schon ein imposantes Ausmaß und nahm mir manchmal einfach die Luft …
Schade war nur, dass wir selbst keine Unterwasserkamera unser Eigen nennen, um das Erlebnis nicht nur im Kopf abzuspeichern. Später sollte sich herausstellen, dass man auch das hätte in Anspruch nehmen und für wenig Geld organisieren können, aber leider steht einem nur eine halbe Stunde zur Verfügung und dann war’s irgendwann zu spät für die Kamera – schade!
Wieder an Land angekommen, musste ich mich erst einmal um Eve kümmern, die untröstlich darüber war, nicht den Mut aufgebracht zu haben, ebenfalls mit den Tieren zu schnorcheln. Es tat mir in der Seele leid, sie so traurig zu sehen, aber letztlich war auch Eve hautnah bei den Tieren und ihr sind die Fotos, die wir machen konnten, zu verdanken.
Im Laufe des heutigen Tages werden wir uns dann in Richtung Cebu City bewegen, um Abend nach Manila zu fliegen und dort unsere letzte Nacht zu verbringen …
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