Nachdem uns der Tuk-Tuk-Fahrer an unser Ziel gebracht hatte, einem Resort, das wir uns im Stefan Loose ausgesucht und uns in einem Telefonat angekündigt hatten, traute ich meinen Augen nicht: Bambushütten direkt am Wasser (bei hoher See kommt das Wasser bis auf 5 Meter an die Hütte heran), das Schlafzimmer im 1. Stock offen zum Meer hin, eine Terrasse und ein Balkon hin zum Meer und ein kleines idyllisches Restaurant direkt neben an – ich wollte es nicht glauben – für mich das Paradies … Den Preis konnte ich auch noch auf 3500 Rps (ca. 25 Euro) runterhandeln – uns war sofort klar, hier verbringen wir unsere letzten Tage, bevor es wieder zurück in heimische Gefilde (jedenfalls für mich) geht …
Ich habe auf unseren Südostasien-Reisen schon viele Hütten am Strand kennen gelernt, aber das hier – das Sandy’s Cabanas – übertrifft alles … Seit vier Tagen „erholen“ wir uns jetzt von den „Strapazen“ in den vergangenen zwei Wochen, in denen wir permanent unterwegs waren, stundenlang in Zügen und Bussen gehockt und uns durch das Hochland mit seinen Teeplantagen, Bergen und kühlen Temperaturen gekämpft haben – und genießen es …
Aber da waren ja noch die kleinen Schhönheitsfehler, die wir aber gerne bereit sind in Kauf zu nehmen, da die positiven Dinge überwiegen und diese Dinge bei unserer Art des Reisens einfach dazugehören. Das wir hin und wieder mal einer oder zwei Kakerlaken über den Weg laufen, ist noch das Normalste in diesen Regionen und kaum beachtenswert, aber daß wir nach unserer ersten Nacht eine in kleinste Fetzen zerlegte Klopapierrolle und unsere als Mitbringsel gedachten Gewürze aus Sri Lanka halb aufgefressen vorfanden, war dann doch ’ne kleine Überraschung, die unsere Begeisterung in Grenzen hielt, aber auch Ratten gehören hier dazu … In diesem Zusammenhang muß ich Eve mal wieder ein Riesenkompliment machen, wie cool sie diese »Unannehmlichkeiten« in Kauf nimmt und als »dazugehörig« betrachtet – ich kenne wenige Frauen, die das mitmachen …
Wir waren dann die nächsten Tage schon fast gespannt darauf, was uns am Morgen erwartete. Das Angebot war ja schon stark reduziert worden, aber wir wurden immer wieder aufs neue überrascht. Einmal versuchten unsere Mitbewohner ein Cremefläschen zu erobern – vergebens, aber zum Erstaunen brachte uns die Tatsache, daß sie auch vor Luftballons nicht Halt machten, die Eve am Vortag für die Kids in Nepal gekauft hatte – wie heißt es so schön: die sinn für nix fies … Gehört haben wir in der Nacht Dank unserer Ohrstöpsel natürlich auch nix, da die Brandung hier zwar wunderschön, aber auch ohrenbetäubend ist – vielleicht ganz gut so …
Aber wie schon gesagt, das sind für uns nur kleine Schönheitsfehler, da das Ganze hier einfach viel zu schön ist, als es sich von solchen Kleinigkeiten vermiesen zu lassen … Morgens aufzuwachen und unsere Augen erblicken als Erstes das tobende Meer mit seinen Gerüchen ist ein Erlebnis, was ich ab morgen leider vermissen werde …