Archiv für den Monat: August 2011

Pulisan Jungle Beach Resort (Teil 2), Sulawesi, Indonesien

Zwei Tage genießen wir jetzt die Abgeschiedenheit im Pulisan Resort mit seinem vorzüglichen Essen, den so freundlichen und aufmerksamen Gastgebern und einer traumhaften Kulisse, geprägt durch die Kombination von Strand und Dschungel, die unmittelbar ineinander übergehen.

Im Gegensatz zu unseren Radreisende der letzten Jahre, wo wir doch ziemlich isoliert unterwegs (man trifft doch eher selten auf Gleichgesinnte) waren, ist die Kontaktfreude unter Backpackers doch immens. Auch hier haben wir sofort zwei Pärchen aus Deutschland (davon Eines aus Köln!!) kennen gelernt, mit denen es einen regen und kurzweiligen Erfahrungsaustausch über das Reisen in Asien gibt. Ich merke auch immer wieder, wie das Reisen in Asien so Eve’s Ding ist und sehe uns im nächsten Jahr eher nicht auf zwei Rädern unterwegs …

Wir werden heute Nachmittag eine Dschungeltour durch den Nationalpark mit einem Ranger unternehmen und hoffen dabei Einiges von der heimischen Fauna und Flora kennen zu lernen. Das sollte auch funktionieren, denn neben dem Ranger ist Einer der Kölner ein Biologielehrer mit dem Hang zu Begeisterungsstürmen in der Nähe von Pflanzen und Tieren inkl. deren Bestimmung, die ich nicht im Entferntesten registrieren würde. Ob Timmy wohl auch mal so Einer wird …? Sollte ich also diese Dschungeltour überleben, werdet ihr es erfahren … Das Tool dazu besitze ich schließlich, denn seit meinem Geburtstag und Eve’s Geschenk bin ich stolzer Besitzer eines Leatherman, dem Spielzeug für große Jungs (hat mir bereits neidische Blicke manch anderer Jungs auf Fadhila eingebrockt).

Fortsetzung folgt …

Pulisan Jungle Beach Resort (Teil 1), Sulawesi, Indonesien

Seit meinem letzten Blog sind vier Tage vergangen und nachdem ich mich gestern und heute endlich wieder im Internet austoben konnte ( wie ihr sicherlich alle bemerkt habt ), sind wir wieder in der Abgeschiedenheit eines einsamen Strandes mit einigen Bungalows gelandet – dem Pulisan Jungle Beach Resort.

Es ist so abgelegen hier, daß wir die letzten 15 Minuten der Anreise zu Fuß durch den Dschungel bewältigen mußten. Das bedeutet aber wieder eine einwöchige informelle Abstinenz derjenigen, die ab und zu mal einen Blick auf den Blog riskieren.

Auf dem Weg nach Pulisan ...

Auf diesem Wege noch einmal ein herzliches Dankeschön für die vielen netten Worte an meinem Geburtstag – ich habe mich gefreut wie Bolle, auch wenn es ein paar Tage gedauert hat, bis sie mich erreichten. Auf Fadhila hatten sich die Betreiber auch etwas einfallen lassen und mir einen unvergesslichen Abend beschert – mit Lagerfeuer am Strand, einheimischem Liedgut mit Gitarrenbegleitung und jede Menge selbstgebranntem Arrak aus Wasserflaschen … hicks …

Mein Geburtstag

Der nächste Tag war dann geprägt vom „Abschied nehmen“ – durch das enge Miteinander war man dem/der Einen oder Anderen doch etwas näher gekommen (Franzosen ausgenommen) – einer 2stündigen Fahrt mit dem Longboat (ohne Umkippen) nach Wakai, einer 12stündigen nächtlichen Fährfahrt in unbequemen Sesseln bei stürmischer See und Australiern, die wohl einen Joint zuviel drin hatten und direkt im Anschluss einer 9stündigen Autofahrt nach Manado … mit anderen Worten: wir waren am Arsch! Dafür hatten wir zur Wiedergutmachung das bisher beste Hotel unserer Reise gebucht mit dem von mir so schmerzlich vermissten Wi-Fi-Zugang.

Am nächsten Tag (den heutigen) stand dann nur noch eine 2stündige Autofahrt auf dem Programm mit dem bereits oben erwähnten Ziel, dem Schlusspunkt unserer Sulawesi-Durchquerung, dem dann nur noch der Rückflug nach Kuala Lumpur (mit 2tägiger Shopping-Tour) mit Zwischenstop in Makassar folgen wird.

In Makassar werdet ihr dann wieder von mir hören …

Eine Zeile für Alex (für den Fall, daß du den Blog liest): Demnächst wird Eve zu deinem Fahrstil nur noch eine Frage haben: „Wie … mehr hast du nicht drauf …?“ Denn was sie hier mit unseren Fahrern erleben musste und ohne Panik weggesteckt hat, ist selbst meinem Adrenalinhaushalt zu viel geworden …

Fadhila Cottage (Teil 2), Togean Islands, Sulawesi, Indonesien

Fadhila Cottage

Seit nun mehr fünf Tagen ist das Cottage unser zuhause und es ist nach wie vor wie im Paradies … Wir genießen die Ruhe (die nur von den Rufen des Muhezzin nachts um 2 Uhr !! gestört wird) und den relaxten Tagesablauf, der uns abends um 10 ins Bett und morgens um 7 wieder aufstehen lässt. Durch die gemeinsamen Essenszeiten – es gibt für Alle das Gleiche: Reis, Fisch, Gemüse in allen Variationen – lernt man die insgesamt 25 Gäste schnell kennen und hat eine Menge an Gesprächsthemen unterschiedlichster Nationen: Franzosen, Schotten, Schweden, Schweizer, Österreicher, aber nur wenige Deutsche und unsere Gastgeber sind perfekt und ebenfalls ausgesprochen kommunikativ.

Trotz des eher unspektakulären Tagesablaufes sind wir hier dennoch nicht vor abenteuerlichen Ereignissen gefeit. Gestern stand ein Tagesausflug mit dem Boot (Longbot genannt) zu diversen Riffen zum Schnorcheln auf dem Programm und wir erreichten auch ohne Probleme das erste Riff. Doch plötzlich war es vorbei mit der Gemütlichkeit. Wir waren eigentlich der Meinung, dass diese Auslegerboote, wenn auch sehr schmal gebaut, auf Grund ihrer Ausleger eher stabil im Wasser liegen, doch sollte sich das als Irrtum herausstellen. Kaum waren zwei Franzosen über Bord gesprungen, wurde das Boot instabil und begann sich langsam auf die Seite zu drehen und ehe wir uns versahen war Oben plötzlich Unten und umgekehrt und Eve fand sich unter dem Rumpf wieder, was natürlich nicht gerade zu ihrer Beruhigung beitrug: Panik ! Sie wurde aber schnell wieder Herrin der Situation und wir waren erst einmal damit beschäftigt unsere Siebensachen aus dem Meer zu fischen. Glücklicher Weise hatte ich am Morgen unsere Digicam in einen wasserdichten Beutel gepackt, was unseren Mitfahrern teilweise nicht vergönnt war.

Sie hatten teilweise ihre teuren digitalen Spiegelreflexkameras im Meer suchen müssen, was nicht gerade zur Verbesserung ihrer digitalen Fertigkeiten führen sollte. In der Zwischenzeit waren uns auch andere Boote zur Hilfe gekommen und nachdem wir unsere nassen Habseligkeiten verstaut hatten, konnten wir dennoch das Riff mit seiner faszinierenden Unterwasserwelt erkunden. Den Abschluß bildete dann eine konzertierte Aktion Aller, das Boot wieder umzudrehen, was dann auch nach mehreren vergeblichen Versuchen gelungen ist und obwohl der Schaden nicht unerheblich sein wird (u. A. tummelten sich drei Außenbordmotoren im Salzwasser) konnte das den Sulawsen die gute Laune nicht verderben und sie machten ihre Späße auf Kosten des verantwortlichen Skippers.

Jedenfalls hatten wir am Abend Einiges zu erzählen …

Fadhila Cottage (Teil 1), Togean Islands, Sulawesi, Indonesien

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Es ist ein bißchen schade, dass die Internetverbindungen hier etwas rar sind. So wird es wohl einige Tage dauern, bis ich all die Blogs veröffentlichen kann, die ich in der Zwischenzeit geschrieben habe. Aber schreiben und ins Netz stellen werde ich sie trotzdem – bin irgendwie infiziert von dieser Art der Kommunikation.

Mittlerweile sind wir auf den Togean Islands im Fadhila Cottage angekommen und befinden uns dabei auf einer kleinen Insel ohne jegliche Verbindung zur Außenwelt (Internet, Telefon usw. ). Strom gibt es hier nur von 18 bis 6 Uhr morgens und Alles muß aufwändig per Boot herbei geschafft werden. Das Einzige, das es hier im Überfluss gibt ist Fisch. Wir haben uns hier für sechs Tage einquartiert, in Holzhütten, direkt am Wasser, ausgestattet mit Allem, was wir hier brauchen zum Leben. Drei Mal am Tag gibt es leckere Mahlzeiten und das Wichtigste: Bier gibt’s hier in eiskalter Form … Es ist hier in erster Linie ein Tauchrevier, wobei wir uns nur aufs Schnorcheln beschränken werden, aber auch dabei findet man bereits direkt am Strandufer eine wunderschöne Unterwasserwelt. Hier fliegen uns die Kokosnüsse nur so um die Ohren, die dann auch ein köstliches Getränk bieten und anschließend noch was zum Knabbern – wir werden uns hier wohlfühlen.

Noch ’ne kurze Zusammenfassung der Geschehnisse seit dem letzten Eintrag: Nach unseren zwei Tagen am Lake Poso ging es zusammen mit unseren holländischen Freunden und deren PKW wieder auf eine sechsstündige Fahrt über abenteuerliche Straßen nach Ampana weiter Richtung Norden. Am nächsten Tag dann vier Stunden auf die Fähre nach Wakei auf die Togean und anschließend mit einem einheimischen Longboat noch weitere zwei Stunden zu unserem derzeitigen Aufenthaltsort.

Wenn ich mir so die Geschichten der anderen  Gäste des Cottage während des Mittagessens so anhöre, so bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich hier schnorcheln gehe. Steinfische und Teufelsfische direkt am Ufer  sind bedrohliche Gesellen, mit denen man tunlichst keinen Kontakt herstellen sollte – hochgiftig und nicht mit zu spaßen. „Schau’n wir mal“ würde unser Franz sagen …

Tentena, Sulawesi, Indonesien

Der gestrige Abend und das Kennenlernen eines netten (die gibt’s wirklich ) holländischen Paares hat unseren ursprünglich geplanten Ablauf der nächsten Tage geändert. Ein netter gemeinsamer Abend mit einigen Bintangs (indonesisches Bier) hat dazu geführt, den nächsten Tag mit Ihnen gemeinsam auf dem See mit einem indonesischen Longboat zu verbringen, dass von Ihnen gebuchte Ausflugsprogramm mit zu machen und nach Tentena mit dem Boot zu fahren.

So kamen wir in den Genuß, ein Dorfprojekt kennen zu lernen, bei dem man es sich zum Ziel gesetzt hat, den Frauen, die nicht in den Genuß einer Ausbildung gekommen sind, eine Möglichkeit zu geben, ihren Fähigkeiten und Talenten entsprechend diese weiter zu entwickeln und der Dorfgemeinschaft zur Verfügung zu stellen. Vor jedem Haus findet man eine Tafel mit der Übersicht derjenigen Fähigkeiten, die von der Gemeinschaft genutzt werden können,  sowie der auf dem Dorfplatz aufgeführten „Zehn Gebote“, die eine Liste von Zielen zeigt, wie man einen Beitrag zur Verbesserung von Lebensqualität leisten kann – z. B. den Männer das Rauchen in den Häusern ab zu gewöhnen, denn hier laufen schon die 10jährigen rauchend durchs Dorf.

Auf dem weiteren Weg nach Tentena kamen wir zu der von unseren holländischen Freunden gebuchten Unterkunft und bekamen vor lauter Begeisterung den Mund nicht mehr zu. So stelle ich mir das Paradies vor: Eine kleine Landzunge aus Sandstrand und darauf ein paar  Holzhäuser (Cottages) mit riesiger Veranda unmittelbar am Wasser gebaut mit Allem, was man braucht (das ist hier nicht viel) zum Leben. Da wir noch keine Unterkunft hatten, war unsere Entscheidung auch keine Frage: HIER bleiben wir die nächsten zwei Tage. Das eiskalte Bintang stand schon im Kühlschrank und ich hatte bisher nirgendwo so tief und fest geschlafen wie hier – das stete Rauschens des Sees wirkte wie eine Schlaftablette.