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Healing and Peeling in Patnem/Goa 2018

Samstag, 24.04.2018 – Dienstag, 27.04.2018
Ich habe wohl meiner Freundin, Angela, nicht zu viel versprochen, als ich ihr im letzten Jahr eine Reise zum Patnem Beach schmackhaft gemacht habe. Sie wirkt so happy und relaxed, dass es eine Freude ist, wieder jemand für Goa begeistern zu können. Der Fanclub hier wird immer größer, insbesondere die Spezies reifere Frauen! Nach einem entspannten Flug lernten wir den Unterschied zwischen eVisum und dem Visum kennen, das ich vorher beantragt hatte. Es ist die Wartezeit in Mumbai…eine Stunde im Vergleich zu 10 min!
Unser Driver in Goa fährt uns bei Sonnenaufgang in einer guten Stunde zum Patnem Beach. Da unsere reservierte Hütte noch mit einem Pärchen besetzt ist, setzen wir uns erst einmal in die Kissenlandschaft unserer Bar und schlafen ratz fatz im Sitzen ein. Das Wiedersehen mit Gabriella war so herzlich und informativ, da sie wirklich alle Geheimtipps kennt…ob es der besten ayurvedische Masseur oder der TukTukfahrer ist…egal, sie kennt alle Preise und die Tricks. Der erste gegrillte Kingfischer mit Kingfischer-Bier ist ein Hochgenuss.


Patnem bedient wirklich alle Klischees eines Tropenparadieses. Ein Bilderbuchstrand, der von Palmen umsäumt ist, ein paar Resorts, Yoga-Retreats und Restaurants, Bob-Marley läuft im Hintergrund, eine kleine Beach-Road mit ein paar kleinen Shops..das war’s auch schon. Ich habe hier mein Lieblingsplatz gefunden. Hier können wir für 14 Tage mal die Pausentaste drücken und das all das tun, was zu Hause zu kurz kommt. Als äußerste engagierte Lehrerinnen sind wir neben dem Unterricht zuständig für Lebensberatung, Berufsberatung, Paarberatung und psychosoziale Beratung. Doch je
Doch wer treibt sich hier eigentlich so rum? Zwischen ein paar wenig fröhlich gestimmten (russischen) Pauschaltouristen, durchtrainierten Yogis und alleinerziehenden Müttern gibt es jede Menge ältere Frauen, die hier den Winter verbringen. Dazu kommen ein paar wenige indischen Kurzurlauber, die sich in den Wellen Vergnügen.
Morgens um 06:30 ist meine Jogging-Time, da wir um 8 Uhr zu Nadushi zum Yoga gehen…auch einer der Tipps von Gabriella. Ja, das ist schon sehr früh, doch die kühle Meeresbrise, der flache und noch nasse Sand, die aufgehende Sonne über den Palmen lassen mich vor Glück springen.
Vadushi ist mit ihrer herzlichen Ausstrahlung eine ausgezeichnete Yoga-Lehrerin, denn sie erklärt in einem hervorragenden Englisch und praktiziert ein Yoga wie es uns gefällt. Außerdem ist sie in unserem Alter, was uns auch entspannter macht, als wenn uns die jungen und schlanken Hüpfer vor der Nase rumspringen. In Mickes Naughty Place hat man ihr eine kleine provisorische Yoga-Ecke eingerichtet, indem sie ein paar Platten auf den Sandboden gelegt und drei Vorhänge aufgehängten haben. Ein paar gammelige Matten gibt’s auch und bezahlt wird nach persönlichen Wertvorstellungen. Wir beschließen mit Gabriella am Freitag zum Essen im Sealand einzuladen. Dass im Bakti Kuti ein Live-Concert stattfindet, erfahren wir über einen Flyer, der nachmittags am Strand ausgeteilt wird. Als wir dort ankommen, fallen die Mücken über uns her, als wären wir die Einzigen ohne Moskito-Schutz…auf dem Nachbartisch entdeckten wir 2 Flaschen, die sie uns ausleihen…nach 15 min ist der Spuk vorbei. Ein indischer Sitarspieler erklärt auf Englisch seine Liedtexte und spielt dramatische bis lustigste Geschichten auf seiner Sitar. Wir lauschen interessiert und sind froh darüber, hier sein zu können. Die folgende Session besteht aus eine bunt gewürfelten Gruppe, die eher rockig mit eine Menge Percussion spielt.

Unsere Shopping-Tour nach Palolem beginnen wir nach unserem Sportprogramm mit einem Spaziergang vorbei am Colomb Beach, dem Haus unseres Massage-Jobi und den kleinen indische Shops am Wegesrand. Hier und da ein Plausch mit den freundlichen Inderinnen, an Gewürzen und Currys schnuppernd setzen wir unseren Weg fort am Bakti Kutir vorbei, um die Felsenecke zum Strand. Wie groß doch Palolem ist… wieviel Palmen diese Bucht hier säumen… die Hütten so bunt, die Cafés so hip, vegan und vegetarisch ist auch hier angekommen…wir steuern das hippe „Zest“ an, in dem junge Traveller digital und vegan beschäftigt sind. So ziehen wir weiter ins „Little World“, wo wir mittlerweile recht ausgehungert zum Frühstück einen besonders köstlichen Fruit Salat genießen. Gestärkt lassen wir uns treiben, kehren hier und da ein und wie es mit 3 Frauen so üblich ist, bleibt entweder die eine oder andere länger in einem Shop kleben. Bei „Tarik“ verlieren wir uns zwischen schweren Ganeshas und Shivas, Silberingen, Ketten und Kardamontee. Der eine oder andere Sarong, eine Tunika und diverse Täschchen finden den Weg in die neue bunte Einkaufstasche, bevor wir mal wieder ausgehungert im „Zest“ vegane Röllchen verspeisen und mit dem Tutuk herrlich nach Patnem düsen.

Teil 2: Slow Flow im Yoga-Retreat

Retreat heißt ja so viel „Rückzugs- oder Zufluchtsort“. So ein Retreat ist so eine Welt für sich. Neben den lichtdurchfluteten Übungshallen (Shala) hängen Yogamatten, stapeln sich Polster, Holzklötze und andere Hilfsmittel. In jeder Shala befindet sich neben dem Skelett auch eine Moderationstafel, ein kleiner Altar mit Räucherstäbchen und Blumenketten und gegen die Sonneneinstrahlung.  Zu dem Speisebereich gehören vier Open-Air-Spülen, an denen jeder sein Geschirr usw. selbst spült, denn viele Hände … Auch ein Kühlschrank kann von allen genutzt werden.

http://www.krantiyoga.com/

Die super Yogis, besonders die, die auch das Teacher Training absolvieren, machen den ganzen Tag außer essen und schlafen auch wirklich nichts Anderes. Übrigens kostet das vierwöchige Teacher Training um die 4500€, inclusive Unterkunft, Essen/Getränke und Unterricht. Für Indien ganz schön viel, oder? Wer es nicht ganz so intensiv betreiben möchte, bucht besser – so wie ich – Yoga-Holiday. Dann kannst du so viel bzw. wenig Yoga machen, wie du willst.

Kranti Yoga Retreat

Alles ist durchdrungen vom Yoga. Interessant ist, dass es Leute aus der ganzen Welt hier hin zieht. Yoga verbindet. Einige nehmen sogar den langen Weg mit enormer Zeitverschiebung aus den USA in Kauf, Andere kommen aus Italien, aus England, aus Irland, Rumänien Frankreich, Brasilien, Thailand, China … unfassbar viele Nationalitäten, wodurch die Unterhaltungen beim Essen wirklich lustig und interessant sind.

In jeder Szene gibt es ja bestimmte Normen, die mehr oder weniger sichtbar sind. Hier fällt mir bzgl. der Yoga-Mode auf, dass lange bunte Leggins der Renner sind. Dazu wird meistens ein bunter Sport-BH mit oder ohne Shirt getragen. Bei diesen klimatischen Bedingungen ist es mir ein Rätsel, wie die lange Hose auf die feuchte Haut gezogen wird. Nackte Beine sehe ich kaum, wenn, dann bei den Männern, die wirklich noch die kurzen Hosen aus den 80ern tragen. Teilweise schön anzuschauen. Natürlich gibt es unter den männlichen Yoga-Lehrern das ein oder andere Schnittchen, um das sich einige Frauen tummeln. Rastalocken, Pferdeschwanz, definierte Muskeln, braun gebrannt … tja, die müssen nun wirklich keinen großen Balztanz veranstalten. No drugs, no alcohol, no smoking heißt es hier auf vielen Schildern.  Alle trinken ayurvedischen Tee, je nach Typ Kappha, Dosha , Melonensaft oder Wasser. Zu Essen gibt es leckeres indisches vegetarisches und veganes Essen – was sonst 😉 … mit Linsen (Dhal), Curries mit viel Gemüse, Roti oder Naan. Wer Yoga macht, lebt sowieso gesund, ist diszipliniert, selbstreflektiert, ethisch korrekt, friedvoll und entspannt.

In den Pausen trifft man sich am W-Lan-Hotspot oder am Strand. Zum Resort gehören einige Liegen mit Polstern und Sonnenschirmen, alles schon etwas in die Jahre gekommen.

Die Unterkünfte liegen entweder im vorderen Teil, rund um die Rezeption und den Speise-Küchenbereich oder am Strand mit oder ohne Oceanview. Mein Zimmer im ersten Stock über der Ocean-Shalaq gefällt mir gut, klein aber fein, Balkon mit Wind und Hängesessel, sogar ein Schrank (mit Holzwürmern), ein großes Bett und ein relativ neues Moskitonetz. Dass der WC-Deckel nicht mehr hält und die Dusche kalt ist, stört mich nicht. Ich habe alles, was ich brauche.

Meine Experimente gehen weiter: Pranyama um 7:45 Uhr. Atmen … ich habe mir ehrlich gesagt noch nicht allzu viele Gedanken um’s Atmen gemacht. Ich lebe, also atme ich. Das ist wie mit dem Herzschlag, da denke ich doch auch nicht drüber nach. Aber jeder Atemzug ist ein Lebenszeichen und birgt die Möglichkeit, dieses Lebendigsein intensiv zu spüren. Mit meiner Hand auf dem Bauch spüre ich, wie er sich hebt und senkt. Die Rhythmen werden uns angesagt … dreimal ein … dreimal aus … oder einmal ein und dreimal aus … in den Brustkorb und mal in den Bauch … mal durch das eine dann durch dann andere Nasenloch … gemeinsam summen, singen wir die Mantras … der Atem fließt und ich fühle mich verbunden mit mir und meinem Körper, mit meiner Umgebung, mit den Yogis neben mir … wir alle atmen.

Jetzt verstehe ich auch, warum die Übungen so kompliziert sein müssen, so dass wir uns schon sehr konzentrieren müssen … auf einem Bein stehen, nach vorne beugen, rechtes Bein nach hinten schieben, Hände zum Namaste vor die Brust, Fixpunkt anvisieren, Spannung halten und das Atmen nicht vergessen. Das fordert uns so stark, dass wir keine Kapazitäten mehr frei haben, um an etwas Anderes zu denken. Du kannst nur im Hier und Jetzt sein, sonst würdest du umfallen. Unser Atemfluss gibt uns Energie. Wenn wir tief und ruhig atmen, kann uns nichts aus der Ruhe bringen. Bewusstes ruhiges und tiefes Durchatmen kann bereinigen, uns runterbringen, wenn wir uns aufregen. Unser Leben beginnt mit dem Einatmen und endet mit einem letzten Ausatmen, dazwischen liegt eine unbestimmte Zahl von Atemzügen.

Für mich ist das hier wie eine Reha, nur eben in Indien … nur dass ich sie selbst bezahle. Warum wird so etwas eigentlich nicht von den Kassen bezuschusst?  Wenn ich hier meinen strapazierten Rücken stärke, ist das förderlich für meine Gesundheit und meine Arbeitskraft. Das macht doch Sinn, oder? Genau, das wäre es doch … Ich verlängere auf drei Wochen … Antrag ist gestellt.

Die fixen Rituale sind eine große Hilfe, die Übungen täglich umzusetzen. Körper und Geist gewöhnen sich immer mehr an diesen Tagesablauf, so dass keine Schweinehunde mehr auftauchen.

Warum eigentlich Yoga in Indien?

Ja, das wurde ich vor meiner Reise das eine oder andere Mal gefragt. Geht auch in Köln, oder? Ja, was soll ich darauf bloß antworten. Blöde Frage, oder?

Ehrlich gesagt, habe ich in Köln nicht so viele Yogakurse besucht. Zudem ist Yoga am Strand bei über 30 Grad mit täglich über 10 Std. Sonne in Köln nicht zu finden. Da mich die Sonne und das Meer glücklich machen, ich mich im letzten Jahr in Indien verliebt habe, das indische Essen und das Kingfisher Bier mein Wohlbefinden weiter toppen und weil ich eine unbändige Lust habe, Neues zu entdecken und zu lernen … deswegen bin ich hier … und weil ich mich hier entspannen kann … das ist für mich eine kleine Auszeit, raus aus den Verpflichtungen im Alltag, weg von schulischen Aufgaben, die mich sonst zu Hause wieder zum Abarbeiten verführen würden. Hier kann ich das tun, was mir guttut: joggen, schreiben, lesen, nachdenken, Yoga üben, meditieren, mit Leuten aus der ganzen Welt quatschen, schlafen usw. Nach nun 5 Tagen spüre ich, wie die Verspannungen zunehmend verschwinden und sich stattdessen tiefe innere Ruhe und Glück einstellen … im Einklang mit mir selbst, ist ein treffender Ausdruck dafür.

In unserem (Bildungs-) System arbeiten wir viel zu viel, so dass wir den Off-Schalter nicht mehr finden. Hier beim Yoga kann ich ihn schon mal ölen, damit er keinen Rost ansetzt und im Alltag nicht wieder einrostet.

Da Yoga seine Wurzeln in Indien hat, versprechen ich mir, hier ein besonders authentisches Yoga erfahren zu können. Da ich kein Experte bin, kann ich das nur ganz subjektiv beurteilen. Die Yogalehrer*innen sind sehr aufmerksam und erfahren. Ich mag sie sehr, da sie so wohltuend wertschätzend, geduldig und friedlich sind.

 

Schon wieder in Indien

Teil 1: Von Frankfurt nach Goa

Liebes Indien,
nun habe ich so lange schon die Tage gezählt, bis ich wieder hier sein kann. In den 7 Std. mit der Lufthansa vergnügte ich mich mit zwei berührenden Filmen. Dieser hier „Lion – Der lange Weg nach Hause ein preisgekröntes Identitäts-Drama nach einer wahren Geschichte: Als erwachsener Mann verlässt Adoptivsohn Pavel Australien, um seine indischen Wurzeln zu finden.“ ist unfassbar berührend! und …, die mich natürlich zum Weinen brachten. Am Schalter von Jet-Airways bekam ich meinen ersten Schweißausbruch:“ Your are not on this flight … which Company? Im Geiste erwürgte ich den Geschäftsführer von Bravofly, die mich ja bereits im Vorfeld an den Rand des Nervenzusammenbruchs gebracht hatten. Nach dreimal Hin-und Herlaufen konnte er mich dann doch unter einer anderen Flug-Nummer finden. Puh, Glück gehabt. Morgens um 6:30 Uhr in Goa Dabolim Airport angekommen fand ich dann doch glatt den Taxifahrer mit dem Schild „Kranti Yoga“. Auf der Rückbank längs sitzend, legte ich die Füße hoch und ließ die Landschaft, die Menschen und Häuser an mir vorbeiziehen. Ja, Indien ist so anders … Incredible India … der Werbeslogan gilt ungebrochen … Indien ist in unserem westlichen Sinne nicht unbedingt schön oder ästhetisch wie Thailand oder Bali … Indien ist einfach nur incredible …

Am Patnem Beach angekommen, sehne ich mich völlig übermüdet nach einem Bett in meiner Hütte, doch ich muss mich noch gedulden, da die Frau von der Rezeption gerade noch nicht da ist. Ach ja, da fällt es mir doch wieder ein … meditatives Arbeiten … Hier tummeln sich jede Menge Yoga-Frauen, fast alle durchtrainiert und gut aussehend mit einer handvoll Männern darunter. In der Shala beobachte ich eine Yoga-Class, denn so kann mich schon mal auf das einstellen, was auf mich zukommt.

Da mein Bungalow „Beachfront Nr. 8“ im ersten Stock liegt, geht immer ein leichter Wind, was bei 35 Grad im Schatten schon von Vorteil ist. Ich freue mich hier zu sein, dusche kalt und genieße ein gesundes Frühstück unter all den Yogis. Ich habe die Wahl zwischen Früchten, Joghurt, Linsen, Porridge, Müsli, Honig, allerlei ayurvedischer Balance-Tees, Nescafe, Wasser und Melonensaft. Jeder spült hier sein Geschirr an der Open-Air-Spüle. Verboten sind Alkohol, Drogen und Rauchen.

Nach ein paar Nickerchen am Strand schaue ich mich mal um und entdecke eine kleine Shopping-Straße, wo ich eine Massage für meine Rücken finde. Puh, ganz schön hart und schmerzhaft, das muss jetzt sein, Augen zu und durch … schließlich habe ich mir ja vorgenommen, diese ganzen Verspannungen hier zu lösen. Bei dieser feuchten Hitze erfreue ich mich an der Air-Condition. Sie drückt und quetscht mit full power, was ich dieser zierlichen Frau nicht zugetraut hätte. Eine anschließende Fußreflexzonenmassage könnte doch genau das Richtige sein. „It’s a man. Is it a problem for you?“ antwortet mir die Lady im 2. Massage-Shop. „No!“ … es geht doch um meine Füße, oder? Er führt mich am Strand entlang zu einer Bretterbude, sein ayurvedisches Studio.

Füße reinigen und dann geht’s rund … immer wieder zucke ich zusammen, rufe „Stop“ oder balle meine Hände zu Fäusten … insbesondere die weichen Stellen an den Fußsohlen schmerzen extrem und immer wieder drückt er darauf herum … er muss sehr davon überzeugt sein, den richtigen Punkt gefunden zu haben. Das muss gut sein, sage ich mir immer wieder. Anschließend bietet er mir sein weiteres Programm an und ich nicke freundlich … perhaps tomorrow. Der Strand und die Bucht scheinen optimal zum Joggen zu sein. Einige Resorts fangen schon an, ihre Hütten abzubauen, die Liegen sind kaum belegt, die Bars wenig besucht. Nachsaison … zum Glück sehe ich auch nur wenigen Russen, doch die Schilder auf russisch stören mich schon. Was ist nur in die Inder gefahren? Wieso sehe ich eigentlich keine Kuh hier am Strand?

Am Abend genieße ich mein 1. Kingfisher am Strand, beobachte den Sonnenuntergang und entscheide mich, als ich den Fisch sehe, hier zu essen, d.h. ich bezahle hier nun ein Essen, obwohl ich im Resort Essen bekomme … ja, aber eben kein Fisch … Gegrillter Thunfisch … sehr schmackhaft zubereitet. Leider ist es so dunkel am Tisch, dass ich die Gräten und andere komische Dinge nur erahnen kann. Egal, muss jetzt sein.

Samstag

Die ersten Yoga-Class „Ashtanga Led“ am nächsten Morgen um 8:30 Uhr verlangt mir aber auch alles ab.

Der Blick auf’s Meer ist schon mal cool. In einem irrsinnigen Tempo versuche ich mitzuhalten, schaue ständig zu meiner geübten Nachbarin, da ich nicht jede Ansage auf Englisch verstehe. Ich gucke mir an, was sie macht, versuche meine Körperteile in die entsprechende Position zu bringen, im Rhythmus ein- und auszuatmen, wieder Wechsel, wieder gucken usw. … ganze 90 min geht das so … ehrlich gesagt, tun’s bei mir 60 min auch. Ich bin fix und fertig, gehe zum Frühstück und stärke mich mit Melonensaft, Kapha-Balance-Tee und Früchten mit Joghurt und etwas Müsli.

Ein nettes Pärchen empfiehlt mir, unbedingt morgens um 7:45Uhr den Pranyama-Kurs und Yoga Slow Flow- Class auszuprobieren. Das sei insgesamt langsamer. Auch seien die Privatstunden eine gute Möglichkeit seine Yoga-Positionen korrigieren zu lassen und zu üben. Aha, denke ich, so weit bin ich noch nicht. Am Nachmittag wage ich mich mal für 1 Std. in die heiße Sonne und sammele dann um 16:30 Uhr weitere Erfahrungen im Vinyasa Flow. Ja stimmt, es ist viel langsamer, aber auch hier gibt es Positionen, da weiß ich überhaupt nicht, wie ich die ausführen soll. Muss ich ja auch nicht, bin schließlich mit 55 Jahren die Älteste hier. Da muss ich auch keinen Kopfstand mehr üben, mit meinem dicken Po ist es mir eh ein Rätsel, wie ich den da hoch kriegen soll. Ich sehne mich nach dem ganzen Flow nach einem Bier, endlich 18 Uhr und ab in die Nirwana Bar, Sonnenuntergang und Kingfisher, was will frau mehr? Daraus werden glatt zwei, sind ja kleine Flaschen!

Was wir in Indien gelernt haben …

Wo Kopfschütteln „Ja“ bedeutet

Unsere erste Begegnung hatten wir mit dem Tuk-Tuk-Fahrer am Busbahnhof in Kollam, den wir ziemlich erschöpft gegen 23 Uhr erreichten. Wir fragen ihn, ob er „Ashtamudi Villas kennt“ und er wackelt von rechts nach links und wieder zurück mit dem Kopf. Sieht lustig aus und denke mir, dass ich das unbedingt mal filmen muss. Aha, also hier in Kerala begegnen wir noch häufiger dieser Geste. Beim Versuch das Kopfwackeln zu imitieren scheitern wir. Bei uns sieht es irgendwie abgehackter aus. Es scheint in der Tat, als hätte der indische Kopf mehr Bewegungsfreiheit als unserer. Unserer Erfahrung nach wird es häufig als «Ja» verwendet. Es kann aber auch bedeuten, dass der Kopfwackler nicht weiß, wovon man spricht, dann ist es eher ein ausweichend-verlegenes «Jaja, klar» oder auch ein «Keine Ahnung», weshalb es zu Missverständnissen kommen kann.

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Indische Esskultur

„Wofür hat Gott uns die Hand gegeben?“ fragt uns ein Tuk-Tuk-Fahrer „damit wir damit essen können!“  Feinmotorisch geschickt rollen Inder den Reis in das Curry, drehen, drücken, drehen und drücken und zack … landet es im Mund. Natürlich wird nur mit der rechten Hand gegessen, die Linke hängt schlapp auf dem Schoß, da damit ja der Hintern abgewischt wird. Jedes noch so einfache Restaurant verfügt über ein Waschbecken mit Seife. In den nobleren Locations bekommt man sogar eine Schale Wasser mit Blütenblättern drauf an den Tisch gebracht.

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Höflichkeit, Hilfsbereitschaft und Kontrolle in Indien

Typische europäische Höflichkeitsfloskeln sind Indern eher fremd. Ein „Hello“, „Goodbye“ oder „Thank you“ beispielsweise fällt hier so gut wie nie. Manchmal werden wir mit einem strahlenden Lächeln beschenkt. Wenn wir mit unseren Rucksäcken beladen versuchen, uns in ein Tuk-Tuk zu quetschen, schauen uns die Männer zwar zu, helfen uns in aller Regel aber nur, wenn wir sie danach fragen. Ausnahmen gibt’ s natürlich auch, wie der ein oder andere Taxi oder Tuk-Tuk-Fahrer. Unfreundlich kommen uns die Polizisten, Wachmänner und andere wichtige Typen vor, wie beispielsweise in Flughäfen und Bahnhöfen, die uns meistens ohne Blickkontakt abfertigen, uns falsche Auskünfte geben, zum x-ten Mal die Bordkante, die Visa oder die anderen Formulare kontrollieren. Mit ernster Miene schauen sie auf das – verkehrt herum gehaltene –  Visum, studieren es gründlich, klappen den Pass zu und lassen uns mit einem „Okay“ durch. Ein paar Meter weiter steht schon das nächste „Machtmännchen“ und das Spiel beginnt von vorn. In keinem anderen Land wurden wir so oft kontrolliert wie in Indien.

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„Incredible situations“

… nenne ich die Situationen, in denen du mit deinem Latein am Ende bist … kein bisher gelerntes Muster, Modell oder Schema kann dir weiterhelfen … nichts ist so, wie du es kennst … deine Interpretationsmöglichkeiten sind zu beschränkt, als dass du irgendetwas verstehen könntest … und, wenn du glaubst, du hast irgendetwas verstanden, kommt es eh anders und du beginnst wieder von vorne. Wer das mag, ist in Indien richtig. Hier kannst du viel lernen.

Beispiele dafür kannst du erleben, wenn du mit der indischen Eisenbahn fahren möchtest. Allein das Kaufen der Tickets, das Auffinden des richtigen Abteils und Sitzes usw. sind so undurchsichtig, dass du besser bis zum Schluss daran zweifelst, dass du im richtigen Zug sitzt. Auf die Aussagen der teilweise freundlichen Inder kannst du dich leider nicht immer verlassen, da das Kopfwackeln viel mehr als nur ein „ja“ bedeuten kann. Also, „keep cool“, warte ab, was passiert. Rege dich erst auf, wenn es soweit ist.

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Hand in Hand über die Straße

Befreundete Männer und Frauen gehen Hand in Hand über die Straße, was nichts mit erotischer Liebe zu tun hat. Andererseits tauschen Frauen und Männer auf offener Straße keine Zärtlichkeiten aus, da. Auch die Kleidung sollte entsprechend bedeckt sein. Auch wenn Inderinnen mit kurzen Ärmeln oder auch einmal bauchfrei zu sehen sind, die Dekolleté und Schultern sind immer bedeckt und die Röcke lang. Besonders in Kirchen und Tempelanlagen ist es ratsam, ein Tuch oder einen Sarong dabei zu haben.

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Als Frau in Indien reisen …

Wir (2 Frauen) haben hier gute Erfahrungen gemacht … keine Grapscherei, keine gefährlichen Situationen. Im Bus immer nach vorne setzen und möglichst am Fenster oder in der Mitte sitzen, damit der neben dir stehende Mann sich nicht so nah an dich drücken kann Da das Finden des richtigen Zuges/ Busses bzw. das Umsteigen vom Zug in den Bus besonders „incredible“ ist, haben wir uns meistens jemanden gesucht, der „intelligent“ aussieht, da er dir in gutem Englisch und mit Höflichkeit weiterhilft, z.B. das nächste Ticket zu kaufen, den Busbahnhof zu finden o.Ä. Dann müsste die Weiterreise klappen! Wir haben uns nicht eingeschränkt oder stark belästigt gefühlt. Dass uns die Männer anstarren, halte ich für menschlich, da wir nun mal sehr auffallen. Dass sie dann auch noch so unglaublich gerne ein „Selfie“ mit dir haben möchten, ist lustig wie nervig, je nachdem, in welcher Situation du gerade steckst. Wenn sich dann noch jemand in Unterhose auf die Liege am Strand direkt neben dich legen möchte – obwohl andere Liegen frei sind – reicht ein entschiedenes „No“ und er zieht auch wieder davon. Also … no problem!

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Toiletten für Frauen sind ein Thema für sich. Da hat Indien noch was zu tun … in Zügen geht das eher in AC-Abteilen, sonst besser einhalten und so wenig wie möglich trinken. Auch in Beach-Restaurants ist davon abzuraten.

Reisen ist wie eine Dusche fürs Gehirn. Du siehst einfach Dinge und Menschen, die du dir nicht vorstellen konntest. So anstrengend es zeitweise auch ist, macht es auch entspannter. Du kommst nach Hause und hast so viel gesehen, so viele Erfahrungen gemacht und Situationen bewältigt. Reisen ist Training für Toleranz und Weltoffenheit … auf zu neuen Abenteuern …

India, we’ll come back …

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Mit der Nilgiri Mountain Railway von Mettupalayam nach Ooty und weiter zum Mudumalay Tiger Reservat

Die Schmalspurbahn von Mettupalayam nach Ooty, die auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste steht, hat spezielle Kammräder an der Lokomotive, die in eine dritte verzahnte Schiene auf dem Boden greifen, um die unglaublichen steilen Steigungen zu bewältigen. Jeden Morgen um 7:10 Uhr verlässt sie Mettupalayam in Richtung Ooty (2. Klasse 30 IR, 5 Std.). Da man laut Lonlely Planet die  Fahrt unbedingt einige Wochen vorher buchen sollte, haben wir bereits in Kollam eine Reservierung besorgt, wobei uns Francis wieder geholfen hat.

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Um 6:30 fahren wir mit dem Tuk-Tuk zum Bahnhof und schon beginnt das übliche Spiel. Nachdem das reservierte Ticket  geprüft ist, bittet mich ein Mann draußen vor der Tür, der für uns wie ein Passagier aussieht, ihm das Ticket zu zeigen. Wie so oft,  verstehen wir die Situation nicht, schauen ihn fragend an, er wiederholt seine Aufforderung, wir geben ihm das Ticket, er checkt eine App und trägt uns 2 Sitzplätze ein. Indien ist immer für eine Überraschung gut … “incredible situations“ nenne ich diese Situationen, die so unglaublich und  so vieldeutig sind, dass wir mit unseren Interpretationen nicht weit kommen. Einfach drauf einlassen, abwarten, was passiert und 1000mal fragen ist die Devise.

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Auf dem Gleis angekommen, sagt uns der „Stationmaster“, dass wir auf der Warteliste stehen. Ein weiterer Mitarbeiter der Nilgiri Railway kümmert  sich um uns und weist uns einen Sitzplatz in einem 8er Abteil zu, dass aus unserer Sicht eigentlich schon voll ist.  Da es keinen Platz für die Rucksäcke gibt, schiebe ich meinen unter die Sitzbank und bringe Bettinas in den Lade-Waggon. Kaffee und Masala Chai kann ich noch besorgen, bevor die Dampfmaschine ihre Arbeit aufnimmt. Sie schiebt die Waggons gemächlich und mit Getöse die Berge hinauf, über uralte Holzbrücken, die über riesige Schluchten führen. Während der Fahrt bieten sich tolle Ausblicke auf  Wälder, Bergpanoramen und Teeplantagen.

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An den Haltestellen, wenn die  Dampflok mit Wasser befüllt wird, vertreten wir uns die Beine vom engen Sitzen, machen Fotos oder genießen den Ausblick auf die Berge. Unser Ziel, Ooty, erreichen wir nach 5 Stunden. Ooty (ca. 2000 m hoch), die „Königin der Hill Stations“ vereint indische Betriebsamkeit und Hindu-Tempel mit Parks und charmanten Bungalows aus der Zeit Britisch-Indiens. Das angenehm trockenere und kühlere Klima, vor allem Nachts, zieht Touristen sowie Einheimische an. Das Highlight von Ooty sind die wunderschönen Nilgiris. Hier kann man durch Stammesdörfer und  Teeplantagen und durch artenreiche Waldgebiete wandern … doch nur mit Guide, denn Tiger und Elefanten sind hier zu Hause und haben erst 2014 drei Menschen getötet.

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Mit dem Taxi fahren wir die kurvenreiche und steile Strecke hinunter zum „Jungle Hut“ im Mudumaly-Tiger-Reservat, das die höchste Tigerdichte in ganz Indien haben soll. Und den wollen wir schließlich sehen. Die ausgetrocknete Landschaft mit ihren dünnen, blattlosen Bäumen und stacheligem Gestrüpp erinnert mehr an eine  afrikanische Steppenlandschaft als an eine Dschungel. Seit ca. 6 Monaten hat es nicht mehr geregnet.

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In unserem Resort „Jungle Hut“ verteilen sich die geräumigen Cottages auf einer großen Anlage, auf der bei unserer Ankunft Hirsche und Schafe auf dem vertrockneten Boden „grasen“. Unser Taxifahrer vermittelt uns einen „preiswerteren“ Safaritour-Fahrer, der uns um 16 Uhr abholen soll. Trotz der Höhe ist es nicht sehr heiß, aber dafür trocken. Da man hier nur mit Verpflegung buchen kann, essen wir erst einmal. Wow … was für eine Auswahl es hier gibt. Natürlich werden auch von hier Safari-Touren (ca. 2500IR/ 35€, 2 Std.) von einem professionellen Guide angeboten. Da wir gerne vergleichen wollen, beginnen wir am gleichen Abend mit der 1. Variante (einstündig für 800 IR, ca. 11€). Am verabredeten Treffpunkt am Tempel außerhalb des Resorts, da dies keiner  sehen darf, geraten wir wieder in eine dieser „incredible situations“ … ein einziger Jeep steht weit und breit zur vereinbarten Zeit am Tempel. Unsere Idee, das könnte unser Typ sein, entpuppt sich wieder als zweifelhaft. Das für Indien typische Kopfwackeln des Fahrers auf unsere Frage hin hilft uns auch nicht weiter. Also rätseln wir weiter herum und harren der Dinge, die passieren. Und prompt biegt nach 10 min ein zweiter Jeep um die Ecke, der Anzeichen macht, dass wir mit ihm fahren. Nach kurzer Zeit befinden wir uns auf der Hauptstraße durch das Reservat, auf der Einheimische, Busse und andere Fahrzeuge mit Sondergenehmigung fahren dürfen- unserer Ansicht nach zu viele für ein Schutzgebiet. Als unser Guide laut „Peakock“ ruft und dafür anhält, dachte ich „Och nö, nicht schon wieder!“ Auch für ein Huhn stoppt er seinen Jeep. Da auf der rechten Seite der Straße die einzige Wasserstelle (ein gestauter Kanal) liegt, müssen alle Tiere zwangsläufig diese Straße überqueren. Geschickt gemacht, oder …?

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Dann sehen wir immer wieder  Hirsche und auch Bisons, die nah der Straße weiden. Der Bisonbüffel sieht beeindruckend groß und mächtig aus. Ich frage den Guide, wann er denn das letze Mal hier einen Tiger gesehen hätte … “vor drei Monaten“, … aha, denken wir, da stehen unsere Chancen ja eher schlecht. Sein Englisch ist eh so rudimentär, dass wir das Fragen besser einstellen. Am Ende des Kanals, als wieder Kühe die Straße blockieren, legen wir eine Pause ein, bewundern die Bäume mit den schönen roten Blüten und machen Jeep-Fotos.

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Die Einheimischen versuchen so gut es geht ihre Häuser gegen Elefanten zu schützen,  indem sie Mauern oder Zäune um ihre Häuser, Gärten und Äcker bauen. Auf dem Rückweg, als es bereits  dunkel wird, sehen wir  noch ein paar Wildschweine und sogar einen recht großen Elefanten, der leider etwas weiter an einem Baum steht. Kurz vor der Abbiegung zu unserem Resort turnen ein paar Langure auf einer Mauer herum.

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Unsere Resort liegt wunderbar ruhig umrahmt  von den Nilgiri-Bergen  und wird gut überwacht – Videokameras und Wachpersonal – wer abends vom Restaurant zum Cottage geht, wird vom Wachpersonal begleitet. Vor einigen Monaten war noch ein Elefant auf dem Gelände und hat am Tamarindenbaum geknabbert.  Abends sehen wir erschrocken ein riesiges Feuer auf dem Bergkamm, dass sich immer weiter ausbreitet. Auf unsere Frage hin, ob dies nicht gelöscht würde, antwortet uns die Chefin, dass es hier keine Hubschrauber dafür gäbe und dass das Feuer von alleine wieder ausginge. Wir beobachten hier, einige wohlhabende indische Familien, die ihre Kinder wie Babies betüddeln und europäische „Birdwatcher“, die hier auf die Pirsch gehen. Die umweltfreundliche Philosophie – es gibt gefiltertes Wasser – die „Jenseits von Afrika-Steppenlandschaft“ um uns herum,  das wohl beste Essen in Bokkapuram, das eiskalte Bier und die chillige Pool-Area bieten so viel, dass wir noch gerne einen Tag länger bleiben möchten.

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Bei der Night-Safari mit unserem Guide schätzen wir, dass er uns mehr zu den Tieren erzählen kann und mit seinem Co-Guide ein guter Beobachter ist. Selbstverständlich verschweigen wir, dass wir gestern Abend schon mal hier waren. An einer Stelle hören wir ein Rascheln im Busch und als wir gebannt warten, was da wohl aus dem Gebüsch kommt, vermutet unser Guide einen Bären … doch dann war es „nur“ eine Wildschwein-Herde. Kurz darauf läuft eine große Bisonherde auf die andere Seite. Als es dunkel wird, entdeckt unser Guide auch wieder einen Elefanten, der etwas weiter zur Wasserstelle hin steht. Doch dann, als wir noch mal anhalten und auf ein Gebüsch starren und leuchten, da sehen wir ihn … den indischen Lippenbär … den hält unsere Guide für sehr gefährlich … er überquert noch die Straße und verschwindet im Dickicht … das ist doch ein Highlight … doch ein Zweites folgt, als kurz vor unserem Resort eine Elefantenkuh mit ihrem neugeborenen Baby direkt neben der Straße auftaucht. Unfassbar schön, wie sie da so steht und das Kleine beschützt. Als unser Guide in ein Off-Road-Gelände abbiegt, sehen wir schlafende Hirsche und Bisons. Etwas lustig kündigt er an, dass nur aussteigen darf, wer schnell laufen könne. In dem Moment, als er gerade mit der Taschenlampe aussteigt, ruft er „Oh, the elephant is coming“ und springt wieder in den Jeep, startet ihn und leuchtet den Elefanten an. Dass er den überhaupt so schnell gesehen hat, hat uns so verwundert. Spannend und lustig war’s allemal.

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Das Elefantencamp  hinter Masinagudi, das wir am letzten Tag besuchen, ist zwar kein echtes Highlight, hat uns dennoch viel Spaß bereitet, denn nach der Fütterung der Elefanten kommen die Languren, um die Reste des Elefantenfutters zu klauen und abzuhauen … eine schöne Belustigung für die Kinder.

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Der Affe, der die Kokosnuss klaut, setzt sich auf eine Zaunpfahl und futtert sie. Wir machen Fotos und Filme für die Enkelkinder. So ganz nah traue ich mich doch nicht an sie ran. Ihre spitzen, kleinenZähne schrecken mich doch etwas ab. Das Elefantenfutter besteht aus großen braunen und weißen Brocken, die von den Mahouts durchgeknetet und dann in die Mäuler gestopft werden. Dazu gibt es noch Zuckerrohr und Kokosnüsse.

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