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Pulau Weh – ein Paradies

Ein Beitrag von Eve

Wer kennt schon Pulau Weh? Wahrscheinlich nur ein paar eingefleischte Taucher wissen von dieser Perle in der Andamensee im Norden Sumatras. Doch die Insel hat mehr zu bieten als ein paar Tauch- und Schnorchelspots. Schon bei der Anfahrt mit der Fähre habe ich mich in den Anblick verliebt. Diese üppige Natur, diese abgeschiedene Lage, die grünen Berge, das blaue weite Meer … nach ca. 30 min erreichen wir Freddies, der uns sehr freundlich empfängt. Als wir in unserem Bungalow den Ausblick auf das Meer gesehen haben, fallen wir uns erschöpft und glücklich in die Arme … genauso wollten wir es doch haben. Erst einmal ein Bier aus der Tasse, denn hier gelten die Scharia-Gesetze, d.h. Bier muss verdeckt sein, sonst muss der Besitzer Strafe bezahlen.

Hier am Sumur Tiga Beach kann man von einer Plattform aus wunderbar im türkisblauen Wasser schnorcheln, sich auf dieser ausruhen und das Paradies aus einer anderen Perspektive betrachten. 

Becak-Tour

Unser Guide, Saiful, lacht über’s ganze Gesicht, als wir einsteigen. Wir nehmen Platz im Seitenwagen und er braust direkt los. Während uns der Fahrtwind die Käppis vom Kopf weht, genießen wir den Ausblick auf das türkisblaue Meer zwischen dem saftigen Grün. Herrlich, das wird ein cooler Tag. Ganz schön steil hier … ein bisschen wie Achterbahn fahren. Unser erster Stopp ist ein Wasserfall, „Air Terjun Pria Laot“, den wir über einen Pfad und einigen Bachüberquerungen versuchen zu erreichen. Ich scheitere jedenfalls an einem schräg stehenden Brocken. Saiful lässt nichts aus, um mich doch noch darüber zu bewegen. Er hebt schwere Brocken aus, um mir eine gangbare Überquerung zu ermöglichen. Aber bei mir herrscht gerade die Panik davor, nicht wieder zurückkommen zu können. Der Schweiß läuft mir vor Angst und Hitze in die Augen. „Go with Rolf,“ wiederhole ich mehrfach kopfschüttelnd und seine Hand ausschlagend. Er zögert, mich hier hängen zu lassen, sieht dann ein, dass mit mir nicht mehr zu verhandeln war. 

Weiter geht’s dann an Panorama-Aussichten und an Affen am Straßenrand vorbei, durch kleine Dörfer und dichte Dschungelberge bis zu dem Denkmal „Kilometer Zero“, dem nördlichsten Teil des größten Inselreichs der Welt. Danach ist Indonesien zu Ende.

Der nächste Strandabschnitt bei Bixio entspricht absolut dem Klischee vom Traumstrand. Das Schnorcheln soll hier fantastisch sein … viele bunte Fische im türkisblauen Wasser … feiner Sand, ein paar wenige Hütten, nichts los. Bei den Apollo-Bungalows fragen wir mal nach … unfassbar, so nah am Strand, so chillig, traumhaft … 

Im Greenhouse-Restaurant in Iboih essen wir eine köstliche Nudelsuppe und quatschen mit 2 deutschen Jungs, die in der Hängematte abhängen, über das Reisen auf Sumatra, während die Hängematte des Einen vom Balken reißt. Plumps … no problem, wird gleich repariert. Die chillige Atmosphäre hier wird von Gitarrenklängen der Kellner und diversen Gerüchen noch verstärkt. Alle sind gut drauf!

Nach 1 Stunde düsen wir weiter zum Lumba Lumba-Beach in Gapang, wo sich alte Häuser neben luxuriösen Resorts aneinander reihen und das Meer wieder türkisfarben glitzert. Ich weiß, das haben wir schon gesagt. Auf dem Rückweg schauen wir uns noch die Hauptstadt „Sabang“ an, streifen einige Denkmäler, die hier vom 2. Weltkrieg noch zu sehen sind, fahren über den Sabang Hill mit Ausblick auf die gegenüberliegende Küste von Iboih.

Ein wunderschöner Trip geht langsam zu Ende. Noch ein paar Fotos und ein dickes Danke an Saiful.

Die Anreise …

ein Beitrag von Rolf

Ich wusste, dass ich mich auf Eves Spürnase für traumhafte Urlaubsorte verlassen kann, es übertraf sogar meine Erwartungen … Freddies Santai Sumurtiga auf Pulau Weh, eine kleine Insel nördlich von Sumatra, praktisch der nördlichste Teil Indonesiens. Ihre Gabe, immer wieder Paradiese ausfindig zu machen, zeigt sich spätestens dann, wenn auf dem letzten Flug nur noch ganz wenige Touristen gebucht sind und am Immigration-Schalter für „foreign countries“ nur wenige Einreisende stehen. Das erinnert mich an unsere erste gemeinsame Reise nach Sulawesi und meine Frage: „Warum müssen wir eigentlich dorthin reisen, wovon es keinen Reiseführer gibt?“

Dafür ist die Anreise auch immer etwas beschwerlicher. Flug von Düsseldorf über Dubai nach Kuala Lumpur mit kurzer Übernachtung. Am nächsten Morgen weiter nach Banda Aceh mit anschließender Höllenfahrt (Eve konnte nicht hinschauen und meine Hände fühlten sich auch irgendwie feuchter an) mit dem Taxi, um die Fähre noch rechtzeitig zu erreichen – es gelang. Jetzt nur noch eine kurze Fahrt zum Resort und wir waren am Ziel – nach 39 Stunden.

Aber es hat sich gelohnt. Unser Bungalow ist geradezu luxuriös ausgestattet, etwas erhöht direkt am Strand und vom Balkon können wir ins Meer spucken …

Freddie selbst ist ein Original. Sein 4-Gänge-Menü ist legendär und seine persönliche Ansprache davor auch. Jeder Gast wird persönlich begrüßt und nach seinem Tag und seinem Wohlbefinden gefragt. Der über 60jährige Freddie erklärt dann mit einer Begeisterung das international ausgerichtete abendliche Menü, dass den Gästen schon im Vorfeld der Mund wässrig wird. So sind wir nun gut verwöhnt – um nicht zu sagen „versaut“ – für alles andere, was uns hier in Sumatra noch begegnen wird. Seine südafrikanischen Wurzeln finden sich genauso wieder wie seine vielseitigen Reiseerfahrungen in den Küchen der Welt. Wir genießen die Zeit bei ihm.

Er kam seinerzeit als UN-Mitarbeiter nach dem Tsunami, der Banda Aceh am härtesten traf, zum Wiederaufbau nach Sumatra. Um sich von den grauenvollen Bildern zu erholen fuhr er nach Pulau Weh, verliebte sich in die Insel, baute dort einen Altersruhesitz, aus dem dann letztendlich ein Restaurant und einige Bungalows wurden – ein Paradies …

Frankfurt

Deutschland hat uns wieder. Wir sind gut durch den Zoll gekommen … puuuuh – wissen nicht mehr, ob Tag oder Nacht ist – egal. Jetzt geht’s noch per Zug nach Köln und vier wunderschöne Wochen liegen hinter uns und der Trott vor uns …

Bis bald …

Das Fotoalbum zu der Reise.

Die einzelnen Stationen unserer Reise:

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