Mi., 28.03.-So., 01.04.2018, Patnem Beach
Der Patnem Chai Shop an der Straße nach Chaudi ist so typisch indisch wuselig und bestimmt schon seit 50 Jahren in diesem Hüttchen, lange bevor hier Touristen die Strände erobert haben. Zu bestimmten Zeiten stehen die Locals dort Schlange, um sich mit köstlichen Chai, Masala Omelett, Samosas, Banana-Bread, Bhaji und Keksen zu versorgen. Gabriella trifft wie immer einen Bekannten, diesmal ist es Keith mit seiner Freundin, die gestern erst angereist ist, was man an ihrer rot gefleckten Haut unschwer erkennen kann. Im hinteren Küchenraum finden wir einen Platz auf einer Bank. Während Gabriella als Stammkundin nur noch „The same as every day“ bestellen kann, gehe ich nach vorne zum Bestell-Man, der jede Order in einen Notizblock notiert. Das Masala-Omelett schmeckt mit dem frischen Koriander wirklich vorzüglich. Die Linsensuppe (Bhaji), die in Puppengeschirr auf einem voll geschlabberten Tablett viel zu voll serviert wird und das Banana-Bread sind ebenso köstlich. Dem Kommen und Gehen und dem Besitzer bei der Arbeit zuzuschauen ist ein Augenschmaus sondergleichen. Mit seinem Gips-Arm rührt er die Eier an und serviert als wäre es das Normalste der Welt. Als ich zum Schluss für uns Drei samt Chai keine drei Euro bezahle, kann ich es kaum glauben.
Mit dem Tuktuk düsen wir nach Chaudi zum Markt. Die bunten Farben der Kleider, Gewürze und Früchte ziehen uns magisch an, so dass wir unentwegt Fotos und Filme machen. Zum Glück kann man ja noch nicht den Fischgestank auf Fotos riechen. In der Sonne ist es so heiß, dass ich in den Schatten flüchte, während Gabriella und Angela sich am Kleiderstand austoben. Die überdachten Stände für Obst und Gemüse wirken durch die gelben Planen in einem besonders schönem Licht. Es ist laut und heiß, bunt und schmuddelig…wir staunen und probieren von Früchten, die wir nicht kennen und versuchen uns nicht zu verlieren. An einem ATM nutzen wir die Gunst der Stunde und decken uns mit reichlich Bargeld ein. Beim Überqueren der wuseligen Hauptstraße in Chaudi sind Angela und ich noch nicht so cool und geübt wie Gabriella, so dass wir länger dort am Rand stehen und auf eine passende Lücke warten, während Kühe in dem Straßengewirr mit einer stoischen Ruhe daher trotten. Da Gabriella noch zum Zahnarzt nach Palolem fährt, düsen wir allein mit dem Tuktuk zurück.