Archiv des Autors: Rolf

Am Lago di Trasimeno

Mittlerweile können wir die Tage hier am Lago di Trasimeno vorbehaltlos genießen. Der Verlust von Zelt und Co. ist abgehakt und der Entschluss, die letzten Tage vor unserer Rückreise am Samstag hier an einem Ort zu bleiben und als Ausgangspunkt für Tagestouren zu nutzen, gefällt uns immer besser. Die drei Wochen vorher waren schon ziemlich anstrengend und die letzte Woche mal mit etwas mehr „Füße hochlegen“ zu verbringen, erscheint uns angebracht.

Die Gegend um den Lago di Trasimeno bietet sich geradezu dafür an. Heute haben wir den ganzen Tag mit einer Tour über 70 km rund um den See verbracht und dabei auch die Gegend besucht, wo ich vor 12 Jahren für eine Woche bei einer Olivenernte mitgearbeitet hatte … Das Öl hier aus der Gegend gehört mit zu den Besten in Italien (wie immer – Geschmacksache), was ich aber bestätigen möchte.

Jedenfalls genießen wir hier die Tage und sie geben uns endlich die Gelegenheit, unseren Blog weiter fort zu führen und nach zu arbeiten …

20140729-211347-76427995.jpg

Jetzt geht’s los …

20140725-214930-78570168.jpg

Unser Entschluss, die Strecke von Florenz zum Lago di Trasimeno nicht mit dem Rad, sondern mit dem Zug zurück zu legen, hat leider zu dem Resultat geführt, dass unser Package mit Zelt, Isomatten etc. abhanden gekommen ist. Wir beide sind uns nach wie vor nicht einig, ob wir den Verlust unserer Nachlässigkeit, oder einem Diebstahl zu verdanken haben – ich neige zu Letzterem.

Nachdem ich anfangs nur das Bedürfnis hatte, mich in den nächsten Zug zu setzen und ‚gen Heimat zu düsen, habe wir uns damit jetzt gut arrangiert, eine herrliche Bleibe in einem Agritourismo am Lago gefunden und nutzen die Zeit jetzt einige Beiträge für diesen http://www.countryhouselacaioli.it/Blog zu schreiben und einige Radtouren in die Umgebung zu unternehmen …

Auf dem Weg in die Toskana

Die Nacht am Lago di Suviana in den Bergen des Apennin auf einem kleinen Campingplatz (mal wieder mit Rudeln von Hunden – man merkt, dass Camping eine der letzten Bastionen von Hundebesitzern ist) war etwas unruhig, da einige Ragazzi den nahegelegenen Grillplatz zu einer nächtlichen Technoparty umfunktionierten.

20140726-100241-36161335.jpg

Der nächste Tag sollte die bisher anstrengendste Etappe unserer bisherigen Tour werden. Wenige Meter hinter dem Platz fing die erste Steigung an und die nächsten 30 km sollte es auch – mit wenigen kurzen Abfahrten – so bleiben. Jetzt kamen wir wirklich an unsere Grenzen – wenn es tatsächlich zu Steigungen von 12% kam und unsere Geschwindigkeit auf unter 6 km/h fiel, ging bei uns radelnder Weise nichts mehr. Für die nächste große Tour wird es definitiv einen Umbau bei meinem Antrieb geben (ich weiß nicht, wieso ich das im Vorfeld nicht bedacht habe – Naivität!). Dann half nur noch absteigen (welch eine Schmach für mich …) und schieben. Dabei ist das kaum weniger anstrengend, aber immerhin schafften wir es so, die schlimmsten Steigungen zu bewältigen.

fix und foxy ... Als auch noch die bisher immer möglichen Zwischenstopps in einer Bar o.ä. nicht auftauchen wollten und unsere Kräfte immer mehr nachließen, tauchte hinter der nächsten Kurve ein winziges Bergdorf auf mit einer noch verträumteren Osteria auf. Auf die Frage der Wirtin »Spaghetti al ragu?« konnten wir nur noch mit einem Kopfnicken antworten. So gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg, um auch die letzten Anstiege anzugehen und schließlich völlig fertig (s. Bild) die Passhöhe zu erreichen.

Danach ging es ca. 40 km nur noch – teilweise auch wieder abenteuerlich steil – bergab. Erholung ist das dann auch wieder nicht … Kurz vor unserem Etappenziel Florenz hielt uns dann noch ein Plattfuß auf, der uns nach all dem aber auch nichts mehr anhaben konnte …

20140726-094822-35302094.jpg

Von einem See zum Nächsten …

Die Weltmeisterschaft war abgehakt, unsere Tour durch die Dolomiten noch nicht. Zum zweiten Mal hatte ich eine erfolgreiche Fußball-WM in Italien mitverfolgt. 1990 hatte ich noch auf Elba gearbeitet und den Erfolg gefeiert – ich sollte definitiv alle vier Jahre nach Italien fahren … Wegen des anhaltenden Regens waren wir noch einen Tag länger am Lago di Croce geblieben – jetzt aber sollte es zum nächsten Etappenziel – dem Lago di Corlo – gehen.

20140726-200201-72121948.jpg

Hitze und einige (wenn auch kleine) Anstiege forderten ihren Tribut, sodass wir in Feltre mit dem Gedanken spielten, ein Quartier zu suchen, wir uns aber doch dafür entschieden, die 20 km zum Lago di Corlo in Angriff zu nehmen – es sollte sich lohnen (wie die Bilder zeigen). Ein kleiner Campingplatz, direkt am See gelegen, ließ uns einen weiteren Tag dort verbringen, einen Waschtag einlegen und den 2. Teil unserer Serie „Videos, die keiner braucht …“ „produzieren“.

Cucina campeggio from Rolf Bungarten on Vimeo.

20140726-203705-74225646.jpg