Archiv für den Monat: August 2017

Reiseplanänderung mit Hindernissen

Ein Beitrag von Rolf

Unsere geplante Reiseroute sah vor, dass wir nach unserer Zeit im Dschungel noch ein paar Tage auf der kleinen Insel Palambak im Westen von Sumatra am Strand verbringen. Es war klar, dass wir, um nach Kuala Lumpur zu kommen, nach Medan im Osten mussten, um von dort den Flieger nach Malaysia zu nehmen. Also für Freitag den Flug mit Air Asia übers Internet gebucht – alles easy going …

Apollo Bungalows, Long Beach, Pulau Weh

Auf einmal hatten wir aber keinen Bock mehr auf lange Busfahrten, denn alleine die Fahrt quer durch Sumatra hätte mal wieder 12 Stunden gedauert, außerdem hatte sich Pulau Weh – unsere erste Station – so tief in unserem Wohlfühlgedächtnis mit seinem „Fototapeten-Ambiente“ eingegraben, dass wir unsere Pläne änderten und uns nochmal in den Norden ans äußerste Ende Indonesiens aufmachten – zumal wir dort bei unserem ersten Aufenthalt eine wunderschöne Bucht mit einigen wenigen Hütten entdeckt hatten. Die Apollo-Bungalows konnte man auch nur über Handy/SMS buchen (kein Internetauftritt, keine Buchungsplattform, nix …). Per SMS angefragt, kurze Zeit später eine positive Antwort, traumhafte Tage standen in Aussicht.

Taxi nach Bukit Lawang

Die Abreise vom Back to Nature wurde zu einem Highlight. Keine 45minütige beschwerliche Wanderung zurück nach Bukit Lawang, sondern eine 30minütige Rafting-Tour auf drei riesigen miteinander verschnürten Tubes inkl. Gepäck. Vorne und hinten jeweils ein Guide mit langen Stangen, um Abstand von den Felsen zu halten, in der Mitte Eve und ich, ab geht’s durch die Stromschnellen – Wahnsinn.

Von Bukit Lawang brauchten wir nur 2 Stunden mit dem Taxi nach Binjai, um dort in den Bus nach Banda Aceh zu steigen. Aber der hatte es in sich – so luxuriös bin ich noch nie geflogen – das hatte Business-Class Format – ein 50-Personen-Bus mit nur 21 Plätzen bestückt, die man in eine komplette Liege umwandeln könnte – ein Traum. Da ließ sich die 10-stündige Busfahrt durch die Nacht bestens ertragen.

In der Tatsache, dass wir am Ende unserer Sumatra-Reise nach Medan mussten, da wir von dort ja schließlich die Rückreise starteten, hatten wir in Zeiten von Onlinebooking überhaupt kein Problem gesehen – da wurden wir aber eines Besseren belehrt …

Traumhafte abgeschiedene Plätze am Meer sind das Eine, mangelnde Internetverbindungen, nicht funktionierende Buchungswebseiten der Airlines, verschiedene nicht akzeptierte Kredikarten, MobileTAN-Nummern, die auf local SIM-Cards natürlich nie ankommen können, das Andere … damit kann man echt einige Stunden am Strand verbringen, während man zwischendurch mal zur nächstgelegenen Anhöhe joggt, in der Hoffnung, vielleicht eine mobile Verbindung zu bekommen, um die TAN-Nummer zu empfangen – nix von alledem klappte.

Der Blick von unserem Bungalow aus …

Da kann man schon mal ’ne leichte Panikattacke bekommen. Die Lösung wurde uns dann beim Rückweg vom Abendessen präsentiert, als wir zufällig einen Gesprächsfetzen aufschnappten, bei dem es um die Buchungsmöglichkeit am winzigen Airport von Sabang ging – eine Lösung bahnte sich an.

Am nächsten Tag ein Becak (indonesiche Version eines Tuk-Tuks) besorgt, zum Flughafen gefahren, Ticket gekauft, Problem gelöst – es geht doch Alles eben auch analog – so’n bisschen ist das im Alltag verloren gegangen.

Wir können unsere letzten Tage auf Sumatra auskosten und sind nicht gezwungen, früher abzureisen und wieder eine ewig lange Busfahrt auf uns zu nehmen.

Happy in the Jungle

Ein Beitrag von Eve

Vom Lake Toba nehmen wir die Fähre und quetschen uns mit 5 weiteren Travellern in einen Minibus. Das erste Mal, dass wir nicht die einzigen Traveller sind. Alle wollen nach Bukit Lawang, das wir gegen 18 Uhr erreichen. Bukit Lawang, der Hotspot in Sumatra, um Orang Utans in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten zu können, erstreckt sich beidseitig entlang des Bohorok-Rivers, der über mehrere Hängebrücken überquert werden kann. In der sich steil dahinter erhebenden grünen Wand befindet sich das Tor zum Gunung Leuser Nationalpark, in dem neben den Orang Utans, Gibbons, Makaken, Nashornvögel und noch ca. 100 Sumatra-Tiger leben.

Back to Nature

Back to Nature Guesthouse

Dass wir noch einen längeren Fußweg zu bewältigen haben, wusste ich zwar, doch wie es dann in der Realität aussieht, übertrifft doch mein Vorstellungsvermögen. Zwei Mopedfahrer kommen uns abholen, nehmen unsere Rucksäcke und laufen im Eiltempo voran. Sie sprechen von einer Stunde. Oh weh, denke ich, dass wird ja bestimmt was! Anfangs noch über einen befestigten Weg vorbei an Gästehäuser und Restaurants immer parallel zum Bohorok-River, auf den großen Steinen des Flußbettes, berghoch, über wackelige Bretter und über Wege, die in den Berg gehauen wurden … teilweise so schmal, dass ich mich an der Felswand entlang hangelnd ducken muss …doch mit meiner blöden Gleitsichtbrille kann ich die Felswand über mir schlecht im Blick halten, so stoße ich mir hin und wieder den Schädel. Der hintere Träger reicht mir oft seine stützende Hand, wenn es mir zu wackelig oder zu eng wird. Ich kann nicht mehr, denke ich immer wieder, wische mir zum 100sten Mal den Schweiß von der Stirn … doch was soll’s … es geht ja nicht anders, zumal es gleich dunkel wird, müssen wir dieses Tempo hier durchhalten. Absolut nassgeschwitzt erreichen wir nach 50 min „Back to Nature“, wo gerade der Strom ausfällt. Völlig fertig setze ich mich auf eine Bank im Restaurant, wische mir unentwegt den Schweiß von der Stirn und während die Dunkelheit über uns hereinbricht, erzählt uns Ari, der Tourguide dies und das, was ich gar nicht mehr aufnehmen kann, zumal ich ihn kaum noch sehen kann. Unser Zimmer im 1.Stock besticht durch ein riesiges Bambusbett mit umlaufendem Moskitonetz, einem Bad aus Naturstein und einer Bauweise aus natürlichem Holz. Von unserer Eckveranda haben wir einen wunderbaren Blick auf den Fluß und die steile Dschungelwand dahinter. Da der Name Programm ist, gibt es weder Klopapier noch ein Waschbecken, Strom nur von 18 bis 24 Uhr inkl. Stromausfällen, warmes Bier, dafür Wifi während den Stromzeiten.

Thomas Leaves Monkey

Am nächsten Tag besucht uns ein Thomas Leave-Monkey und lässt sich den Reis genüsslich schmecken. Wie er immer wieder nach links und rechts schaut, dass ihm auch ja keiner sein Leckerchen klaut, ist so lustig. Wir unternehmen mit Ago (einem Mitarbeiter des Guesthouse) einen Probe-Trek hoch zur Plattform des hauseigenen Dschungels, der mich so ziemlich aus der Puste und ins Schwitzen bringt. Bei dieser Luftfeuchtigkeit steil berghoch zu gehen ist mit nichts in Europa vergleichbar. Oben beschert Ago uns ein paar Bananen, Passionsfrüchte und Melonen, während wir den Blick über den Fluss, das Tal und den gigantisch großen Dschungel gleiten lassen. Unten angekommen spüre ich meine Blasen an den Füßen … diese blöden Teva-Sandalen! Wir freuen uns schon auf die Abkühlung im Fluss und lassen uns von der Strömung mehrfach ein Stück hinunter treiben. Am Abend buchen wir bei Ari unseren privaten Dschungeltrek. Wow, ein Guide und ein Assistent nur für uns.

Back to Nature Guesthouse

Der Regen am Abend kühlt die Luft ordentlich ab, auch in der Nacht hält der Regen an. Am nächsten Morgen bin ich neugierig und aufgeregt, zumal es immer noch etwas regnet und ich mich frage, ob wir wirklich gehen sollen. Aber es gibt kein Zurück mehr, denn die Guides sind gebucht, der Einkauf organisiert, also los. Doch vorher müssen wir besagten Weg zurück ins Dorf gehen. Da hat der Trek noch nicht begonnen, bin ich schon schweißnass – Rolf, wie gewohnt, vergießt mal wieder keinen Tropfen. Im Dorf übernehmen unser Guides, Ari und sein Assistent Amid, die uns herzlich begrüßen und explizit erwähnen, dass es darum geht, dass wir glücklich bei dieser Tour sind und keine Hetzjagd veranstalten. Smile … Über die Hängebrücke auf die andere Seite geht es ein Stück am Fluss entlang, bis es dann steiler berghoch zum Eingang des Parks geht. Unterwegs begegnen uns Arbeiter, die den Rohgummi in ca. 50 Kilobrocken an einem Stock hängend ins Dorf transportieren. Puh, wie das stinkt …

Gummitransport

Unsere naturverbundenen Guides erklären uns die Bäume und Pflanzen und die Bedeutung dieses Nationalparks für den Erhalt der Tierwelt. Weiter bergauf dringen wir immer tiefer in den Dschungel ein. Gerade als Rolf dahingehend Bedenken äußert, ob wir denn nun wirklich die Tiere hier zu Gesicht bekommen, stoppt unser Guide, hält uns an, leise zu sein und zeigt auf ein riesiges Männchen im Baum, geht weiter, stoppt und weist uns an, langsam zurück zu weichen, da das Männchen mit Vorsicht zu genießen ist. „Don’t panic“ beruhigt er uns. Wir weichen also zurück, gehen wieder vor, weichen zurück usw. bis wir ihn tatsächlich sehen … riesig groß mit breiten Gesichtswangen bewegt er sich gemächlich zum nächsten Baum. Ein magischer Moment. Ich bleibe etwas im Hintergrund stehen, während Rolf vorne Fotos macht. Wir verfolgen ihn mit unseren Augen, bewegen uns näher an ihn heran und bestaunen seine Schwingkünste, wie er die Bäume biegt und sich fortbewegt. Ein unbeschreiblicher Augenblick, wo wir doch gerade erst mal 30 Minuten unterwegs sind. Als sich hier weitere Gruppen hinzustellen, führt unser Guide uns weiter und zeigt auf eine Orang Utan-Mama mit Baby. Sehr genau beobachtet sie uns und ihr Baby, das sich geschickt von Baum zu Baum schwingt. Unser Guide erklärt uns, dass Orang Utans sich jeden Abend ein neues Nest bauen und niemals ein Nest zweimal benutzen, dass sie die Blätter und Zweige dafür so ineinander drehen, dass es ihr Gewicht trägt. Wir hätten heute großes Glück, da sich männliche Orang Utans meist in den tieferen Dschungel zurückziehen. Sie leben alleine und suchen nur zum Paaren die Weibchen auf. Dagegen sind weibliche Orang Utans ähnlich wie wir Menschen 6-7 Jahre mit der Aufzucht beschäftigt und bringen dem Affenbaby alles bei, was es zum Überleben im Dschungel benötigt.

Mister Orang-Utan

Für unsere erste Pause schneiden unsere Guides Melonen, Ananas, Passionsfrüchte und Bananen kunstvoll in Stücke, während wir auf dem Jungel-Chair sitzend essen und uns etwas ausruhen. Währenddessen taucht wieder ein Orang Utan auf und klettert direkt über unseren Köpfen hinweg. Er hat es scheinbar auf die Melonenschalen der anderen Gruppe neben uns abgesehen. Und prompt klettert er immer weiter runter, greift die Schalen, klettert höher und futtert sie genüßlich auf einem Ast sitzend. Da sich manche Gruppen hier aufführen, als seien sie im Zoo, brechen wir auf. Wieder legt unsere Guide die Finger an die Lippen und prompt tut sich der nächste unglaublichen Anblick auf: ein jüngeres Orang Utan-Männchen kommt auf uns zu. Unbewegt stehe ich etwas hinter Rolf und dem Guide, aus Angst ihn zu verscheuchen oder zu provozieren. Die Melonenschalen hinter einem Baum muss er wohl gerochen haben, denn gezielt hangelt er darauf zu. Mit seinem langen Bart ist er sofort als Männchen zu erkennen. Er schaut uns sehr genau an, kommt auf den Boden, greift nach den Schalen, schaut uns wieder aus ca. 2 Meter Entfernung an, klettert geschickt wieder hoch und futtert schmatzend seine Schalen, wobei er uns nicht aus den Augen lässt. Fasziniert wie wir sind, schaffen wir trotz Erstarrung ein paar Fotos und ein unglaublich schönes Video von seinen Schwingkünsten. Danke dir, du Orang Utan … wegen dir bin ich hier und habe all diese Strapazen in Kauf genommen!

Eve und ihr persönlicher Guide

Aber auch für die Makaken-Mama, deren Baby sich am Bauch festklammert, für den männlichen Pigtail-Makaken, der wie ein kleiner Muskelprotz daher stiefelt, für den giftigen Tausendfüßler genauso wie für die riesigen Ameisen, die giftgrüne Schlange im Baum und für all die anderen 8-10 Orang Utans!

Ari, unser Guide

Kulinarisches Verwöhnprogramm im Dschungel

Der Weg durch den Dschungel führt sehr steil nach oben, so dass Amids feste Hand mich stets begleitet. Wie gut, dass die Wurzeln wie Treppen den matschigen Weg berghoch und bergab erleichtern. An den Lianen und an den Bäumen ziehen wir uns hoch oder „seilen“ uns daran ab bis wir an einem Bachlauf unser Lunch einnehmen. Mit zittrigen Beinen kühle ich in dem Bach meine Stirn und meine Hände, während unsere Guides das Nasi Goreng auf Bananenblättern aus ihren Rucksäcken zaubern. So sitzen wir da umgeben von Dschungelmusik, diesem vor sich hinplätschernden Bach, der steilen Dschungelwand vor uns, an der wir uns gleich nach der Stärkung hoch hangeln. Ich weiß, dass ich auch diesen Berg schaffen werde, vertraue auf Amid und klettere was die Muckis hergeben. Noch eine Kuppe, dann geht es weiter Richtung Fluss bergab, bis wir ihn zu Fuß überqueren und noch ca. 20 min auf unserem Weg zurück zum „Back to Nature“ laufen. Erschöpft, schweißnass und mit schmerzenden Füßen erreichen wir unser Ziel. Tief beeindruckt und dankbar verabschieden wir unsere beiden Guides, die alles dafür getan haben, dass wir am Ende so glücklich sind.

Von Berastagi zum Lake Toba

Ein Beitrag von Eve

Bevor wir um 14 Uhr zum Lake Toba aufbrechen, fahren wir noch die 40 min nach Lingga, ein Batak-Dorf mit einigen z. T. über 250 Jahre alten traditionellen Wohnhäusern mit dem typischen sattelförmigen (Toba) bzw. pyramidenförmigen (Karo) Dach. In jedem der bunt bemalten und mit winzigen Fenstern versehenen Häusern lebt eine Großfamilie zusammen. Den kleinen Eingang, der eher einer Luke ähnelt, erreicht man über eine steile Treppe. In dem Wohnraum befinden sich eine oder mehrere Koch- und Feuerstellen. Die drei Etagen des Baus symbolisieren den Kosmos: zuerst kommen zwischen den Pfählen die Tiere, dann die Lebenswelt, die durch die Wohnebene, dargestellt wird. In dem hohen Dach, der Lebensraum der Geister und Ahnen, werden Vorräte und Opferaltäre aufbewahrt. Büffelhörner zieren die Dachgiebel und die geschnitzte Ornamente die Giebel und Vorderseite der Häuser.

Tourist-Office im Batak-Dorf Lingga

Tourist-Office

An der Tourist Information, eine kleine Holzbude, klärt uns ein Mann über die Bedeutung der Flöte auf, die aus Holz geschnitzt ist und hier in jedem Haushalt zu finden ist. Wenn ein Mann auf Brautsuche ist, muss er die Flöte spielen, während die Frauen durch das Dorf gehen und dem Flötenspiel lauschen. Gefällt ihr das Flötenspiel kehrt sie in das Haus ein und wählt ihren Gatten aus. Also, wer die Flöte nicht spielen kann, der geht leer aus.

Nach unserer obligatorischen Nudelsuppe beim Chinesen und einigen Versuchen an Bargeld zu kommen (ohne Visa UND Master bist du hier aufgeschmissen), nehmen wir unser Taxi nach Parapat, dem Fährhafen zur Insel Samosir. Je näher wir dem Vulkan kommen, je gebirgiger und schmaler wird die Straße. Schließlich können wir an einem Aussichtspunkt die Lage und Größe der Toba-Caldera in Augenschein nehmen, den größten vulkanischen See der Erde – rund 87 km lang und 27 km breit, mit einer maximalen Tiefe von 505m.

Lake Toba

Am Fährhafen angekommen gibt‘s das übliche Gewusel mit Ticket kaufen usw. Wie komme ich wohl auf das Schiff, frage ich mich mal wieder. Und siehe da, mit Hilfe eines schmales Holzbrettes mit ein paar Leisten drauf balanciere ich auf das Schiff. Über mein „slowly, slowy“ lachen die Einheimischen, die mich beidseitig festhalten. Puh, geschafft … Erleichterung macht sich breit … doch wie komme ich wohl wieder runter? Nach der einstündigen Überfahrt, die durch die Sonnenuntergangsszenerie ein Fotomotiv nach dem anderen hergibt, erreichen wir den Pier, der glücklicherweise leicht zu bewältigen ist. Das nur 100m entfernt liegende Liberta-Homestay erweist sich als Glücksgriff. Ein entspannter Mr. Moon (Gastgeber), einige Traveller, coole Atmosphäre, ein schöner Bungalow sogar mit warmer Dusche und ein Zugang zum See.

Das Liberta Homestay am Lake Toba

Während unseres Rundgangs durch Tuk Tuk vorbei an Reisfeldern, Wiesen, Läden, Restaurants und Unterkünften wandern wir immer wieder auf und ab durch den Ort und wundern uns, dass hier so wenig los ist. Denn laut Reiseführer ist hier jetzt Hochsaison. Wir erfahren, dass am Wochenende viele Einheimische hier zum Baden und Entspannen an den See kommen, manchmal sogar zu Tausenden. Dass uns das Essen bei „Jennys“ trotz Empfehlung im „Loose“ nicht sonderlich geschmeckt hat, nehmen wir einfach mal hin. Nach ca. 3 Stunden organisieren wir uns noch zwei Roller für den nächsten Tag. Keine Namen, keine Pässe, keine Anzahlung …nichts … 7€ pro Tag … ohne Versicherung versteht sich … “You can come, I’m here“ , wiederholt die Vermieterin auf Rolfs Anfrage.

Roller-Tour

Am nächsten Morgen – Rolf ist schon ein bisserl aufgeregt – steigen wir nach einer kurzen Einweisung unserer Vermieterin auf die Roller und los geht’s … hui, das macht Spaß. Da wir so sehr mit uns, den Rollern, dem Linksverkehr, den Schlaglöchern und den Schotterpisten beschäftigt sind, lassen wir die Sehenswürdigkeiten links liegen. Die von grünen Reisfeldern und idyllischen Dörfchen geprägte Landschaft mit großartigen Ausblicken auf den Kraterrand der Toba-Caldera gibt immer wieder wertvolle Fotomotive ab. Nach einem kurzen Trinkstopp an einem Hafen geht’s weiter nach Pangururan, wo wir einen Warung – einen typischen Streetfoodstand suchen, um Mittag zu essen. Meine Suppe und Rolfs Mie Goreng sind fantastisch gut und günstig. Dass wir nur die halbe Insel umrunden, gefällt uns um so mehr, da wir uns die Schotterpassagen im Süden der Insel gerne ersparen. Zum Sundowner fahren wir noch ins Reggae-Guesthouse, genießen Bintang und Sonnenuntergang am See … ein perfekter Tag am Lake Toba.