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… Und ewig ruft die Insel!

Eigentlich brauche ich keinen Anstoß, um der Insel Elba einen Besuch abzustatten. Aber Eve und ich haben den August in Skandinavien verbracht. Kaum zurück, ging es mit Freunden eine Woche in den Vorarlberg zum Radeln und kaum zuhause sollte ich mich wieder auf den Weg machen?

Aber Christian war hartnäckig. Wir kennen uns seit meiner Zeit als Reiseleiter auf Elba Ende der 80er, Anfang der 90er, in denen er jedes Jahr (auch mehrfach) als Gast meines damaligen Arbeitgebers, dem Reiseveranstalter „S&L Aktiv-Reisen“ zugegen war.

Wir hatten uns danach zwar aus den Augen verloren, aber Dank der sozialen Medien und auch meiner Artikel auf der mittlerweile doch sehr veralteten Webseite (Ich hatte mir um die Jahrtausendwende die Domain bungarten.de gesichert, ohne zu wissen, was ich damit anfangen sollte. Also habe ich angefangen, über meine Zeit auf Elba zu schreiben. Und das Ganze noch im guten alten HTML. Es gibt diese Seite im alten Design immer noch. Nachzulesen hier …

immer wieder reist er nach Elba und die Frage taucht auf: „Sollen wir uns nicht mal wieder auf Elba treffen?“

Das ist der Auslöser …

Von Eve bekomme ich grünes Licht, mich wieder auf Tour zu begeben, „Frieda“, unser Bulli scheint auch keine Einwände zu haben, das Wetter in unseren Breitengraden ist sowieso „usselisch“, zwei Wochen ohne Termine stehen zur Verfügung. Also los …

Auf die Fähre von Piombino nach Portoferraio

Spätestens am Fährhafen in Piombino mit dem Blick auf die Insel bekomme ich leichtes Herzklabastern und wenn ich dann in Portoferraio von der Fähre fahre und an der nächste Ecke einen kurzen Stop bei der Familie Segnini (in meiner Zeit auf Elba ein verlässlicher Partner bei dir Ausleihe von Fahrzeugen) mit herzlicher Umarmung und kleinem Palaver, einlege, hat mich die Insel wieder in ihren Bann gezogen.

Es sind nur noch zehn Kilometer bis zum Campingplatz Rosselba le Palme. Auf dem Weg dahin reiht sich eine Erinnerung an die andere. Es hat sich doch einiges geändert in all den Jahren, aber die Struktur ist die gleiche geblieben, vieles ist mir immer noch vertraut, manches ist neu entstanden. Ich habe immer noch das Gefühl, die kurvige Straße nach Rosselba im gleichen Rhythmus zu nehmen, wie schon hunderte Male zuvor.

Ich biege in die Einfahrt zum Platz und fühle mich sofort wieder zuhause. Das Personal ist zwar neu, die Atmosphäre aber die gleiche und die Wiedersehensfreude mit Christian groß. Erstmal Bulli abstellen, Bierchen rausholen, seine Frau Dagmar und ihren Hund kennenlernen, und viel erzählen …

Vieles ist neu auf der Anlage. Die Plätze, auf denen ich mit Bulli oder Wohnwagen gestanden habe, gibt es nicht mehr. Apartments, Hütten und Safarizelte – Glamping also – prägen jetzt das Bild. Mir gefällt’s nicht, aber das ist ein anderes Thema. Vertraut ist es mir hier trotzdem – ich fühle mich sauwohl.

Alles eingerichtet!

Mein Rädchen ist natürlich mit auf Tour. So schmeiße ich Komoot an und plane eine kleine Tour hier im Osten der Insel. Klein, weil es ein bergiges Eiland ist. Da mein Gravelbike am Start ist, baue ich ein paar Trails ein, was ich besser nicht gemacht hätte (wie sich später herausstellt) – das Rädchen wollte getragen werden. Auch da wurden Erinnerungen wach, da Eve und ich die Strecke in Teilen schon 2008, als wir mit den Rädern und Zelt hier unterwegs waren, in Angriff genommen hatten. Damals ging’s irgendwie leichter …

Um nochmal auf die Überschrift dieser Zeilen zu kommen. Ich erlebe hier Flashbacks am laufenden Band und genieße die Zeit hier, die Wiedersehen mit alten Freunden und auch die Rückkehr – dieses Mal mit Eve – ist fest eingeplant.

Noch ein paar Impressionen …

Und nicht zu vergessen …

Radtour durch das Bergische Land – oder … mein Tag als „Hinterradlutscher“

 

Lange habe ich überlegen müssen, ob ich bei einer der vielen Radtouren, die mit Mitgliedern der Facebook-Gruppe Kölner Radfahrer an den Wochenenden stattfinden, teilnehmen soll. Bisher hatte ich immer wieder (für mich) überzeugende Argumente gefunden, daran nicht teilnehmen zu wollen: 150 und mehr Tageskilometer, von den Höhenmetern erst garnicht zu sprechen und ein Rennrad gehört auch nicht zu meinem Fuhrpark … Da einige Freunde bei den Kölner Radfahrer jedoch ausgesprochen überzeugend und motivierend sein können und der Sonntag Traumwetter versprach, ließ ich mich doch dazu hinreißen …

Treffpunkt war die »Schmitzebud«, ein beliebter Treffpunkt für Fahrradenthusiasten an der Endstation der Linie 9 in Königsforst (sehr praktisch, so kam ich nicht bereits ermattet dort an …). Letztlich waren wir zu siebt, die sich auf ihre Sättel schwangen – alle (außer mir) natürlich mit Rennrädern – und Richtung Bergisches Land düsten …

Schnell hatte ich meine Position am Ende des Pelotons gefunden, um meiner Aufgabe als Hinterradlutscher gerecht zu werden. Das ging auch solange gut, bis die erste Steigung auftauchte. Mit Hinterrad war plötzlich nichts mehr, innerhalb kürzester Zeit sah ich nur noch kleiner werdende Rückansichten von Radfahrern, die hinter der nächsten Bergkuppe verschwanden. Oben angekommen, traf ich dann auf im Kreis fahrende Radler, die versuchten ihre Muskulatur einigermaßen auf Betriebstemperatur zu halten, während meine auf dem Siedepunkt war …

Zwei Teilnehmer hatten bereits das Weite gesucht – offensichtlich hatte ich das Niveau doch zu tief in den Keller sinken lassen ;). Der Rest der Truppe machte jedoch einen weiterhin mir wohlgesonnenen Eindruck und das sollte auch so bis zum Ende unserer Tour bleiben (jedenfalls glaube ich das …). Nach 71 Kilometern und ca. 800 Höhenmetern war für mich die Tour dann an der »Schmitzebud« beendet, während der Rest sein Aufwärmprogramm offensichtlich gerade erst beendet hatte und noch zu einer Tour »Rund um Köln« startete …

Mir jedenfalls hat es tierischen Spaß gemacht … 🙂