ein Beitrag von Eve
Auf zum Bohinjsko Jezero (Wocheiner See) – Sloweniens größter natürlicher See
Wer an Slowenien denkt, dem kommt wahrscheinlich zuerst der Bleder See in den Sinn. Doch wir fahren daran vorbei. Aus gutem Grund, denn Instagram & Co haben ihn zu einem touristischen Overkill gemacht. Wenige wissen jedoch, dass sich nur 30 Minuten von Bled entfernt ein viel schöneres und ruhigeres Naturparadies befindet: der Bohinj-See mit seinem surreal grünblaue schimmernden Wasser, umschlossen von der grandiosen Bergkulisse der Julischen Alpen. Wir verbringen dort drei wunderbare Tage. Es gibt hier nur zwei Campingplätze. Camp Bohinj direkt am See und Camp Danica in ca. 5 km Entfernung.
Am frühen Nachmittag erreichen wir das Kamp Danica. Die Plätze auf der Wiese – ohne Parzellen – kosten zwar 45€, doch dafür bietet das Camp hier wirklich viel: extrem viele und luxuriöse Sanitäranlagen, Waschmaschine, eine riesig große Sporthalle und Sportplätze direkt an der Sava mit Badestellen, im Ort die Supermärkte usw.
Wir kommen gerade zur richtigen Zeit an, denn wie so oft, sind die guten Plätze im Schatten schnell belegt. Am Abend essen wir hier im Restaurant. Rolf die traditionelle Krajiner Wurst mit Rösti und ich Bratkartoffel, die als Beilage gedacht sind. Was für Portionen!
Am nächsten Tag radeln wir diesen fantastischen Radweg durch die Wiesen rauf und runter nach Ribčev Laz, das Zentrum von Bohinj. Von hier aus erstreckt sich der herrlich grünblau schimmernde Bohinj-See vier Kilometer nach Westen. Ursprünglich sollte hier mal eine Bahntrasse von Bled bis zum See gebaut werden, doch glücklicherweise wurden diese Pläne nie umgesetzt. Der Bohinjsko Jezero (Wocheiner See) liegt malerisch zwischen hohen Bergen. An der ersten Bucht staunen wir über die Bergkulisse, die sich beeindruckend im See spiegelt. Der erste Strand ist gut besucht. Es scheint auch hier ein Insta-Hotspot zu entstehen. Weiter gehts für uns am linken Seeufer entlang bis nach Ucank, das westliche Ende. Kleine Badebuchten säumen den See. können hier ausgeliehen werden. Da die Ufer eher flach sind, nehmen manche ein Boot und springen von dort in den kühlen Bergsee.
Den Campingplatz am See, Camp Bohinj, gefällt uns zwar von der herausragenden Lage, doch ist es hier viel zu voll und zu eng. Eigentlich wollten wir noch bis zum Slavica-Wasserfall, doch der enorme Anstieg, der noch vor uns liegt, lässt mich zweifeln, ob ich das schaffen kann. Nach einer kurzen Lagebesprechung entscheiden wir uns dafür umzukehren. Die Rückfahrt über den Radweg gleicht einer Achterbahnfahrt, da es stetig leicht bergab geht, mit engen Kurven, kommt man richtig gut in Schwung.
Am Campingplatz treffen wir Susi und Raphael aus Ostdeutschland wieder, die wir auf dem Weingut „Lepa Vida“ kennen gelernt haben. Wir duschen und grillen Koteletts und Hühnchenspieße auf unserem Scotti-Grill, Tomaten-Ruccola-Salat dazu … köstlich! Mit der neuen Fettpfanne klappt es super, kein Fett tropft mehr auf den Boden.
Auch am nächsten Tag schwingen wir uns wieder auf die Räder …
Wir nehmen wieder den Radweg zum See und biegen nach Stara Fuzia ab. Ach wie gut, dass der Radweg noch weitergeht. Durch kleine Dörfer und auf holprigen Wegen kurbeln wir uns den Berg hinauf. Es ist sehr heiß, so dass mir der Schweiß in die Augen rinnt. Eigentlich wollte ich auch das kleine Heimatmuseum in Studor besuchen. Doch die Hitze macht mir bei den Steigungen in praller Sonne doch zu schaffen. Da wir dafür noch hätten abbiegen und weiter hoch fahren müssen, lassen wir es aus.
Ein schattiges Plätzchen unterm Baum rechts von der Straße wird unser Pausenplatz. Der Ausblick auf die Berge ist grandios. Als auf unserer Route plötzlich eine Straßensperrung für Autos angezeigt wird, wissen wir nicht so genau, ob wir diese angezeigte Straße nutzen können. Als uns der Bauarbeiter am Straßenrand durch winkt, gehts für uns steil bergab hinunter ins Tal. Der frische Teer ist an manchen Stellen so heiß, dass ich mich frage, wie die Männer diese Hitze von unten und von oben bloß aushalten können.
Am Kamp angekommen, gehe ich noch zum Badeplatz an der Sava. Die Kinder haben in dem kalten Wasser viel Spaß. Sie tauchen, bauen aus Steinen kleine Pools, lassen sich mit kleinen Luftmatratzen ein Stück hinunter treiben. Es macht Spaß, ihnen zuzuschauen. Ich halte meine Füße mal ins eiskalte Wasser. Mehr traue ich mich nicht. Rolf kommt später auch noch dazu und geht tatsächlich ins Wasser.